Perovic sorgte für eine kuriose Situation - und zugleich für ein Abzeichen der derzeitigen Situation in Aue. Präsident Helge Leonhardt verkündete den Transfer, Trainer Stipic wollte den serbischen Stürmer aber noch einmal unter die Lupe nehmen. Daraufhin ergriff Perovic nach nur einer Einheit die Flucht - sinnbildlich für das Chaos der Erzgebirgler.
Im Bezug auf den freien Posten des Sportdirektors sagt Leonhardt zwar: "Derzeit brauchen wir keinen." Allerdings zeigt das aktuelle Hin und Her: Hätte der Klub einen, würde ihm das gewiss gut zu Gesicht stehen. Diesen Eindruck erwecken nicht nur die Vorgänge um Perovic.
Auch in der Personalie Löning haben die Verantwortlichen unglücklich agiert. Einen Tag vor dem Abflug ins Trainingslager nach Antalya teilten sie ihm mit, dass er sich einen neuen Arbeitgeber suchen darf: in der letzten Saison noch Retter, jetzt nicht mehr erwünscht. Der 33-Jährige hat nur noch rund zwei Wochen Zeit, um bei einem anderen Klub unterzukommen. Da hätten die Entscheidungsträger durchaus eine bessere Lösung finden können, eine taktvollere und vor allem zeitigere.
Ebenso im Fall Mateusz Piatkowski. Mit dem Polen von Erstligist Jagellonia Bialystok sind die "Veilchen" längst übereingekommen, auch der Torjäger will ins Erzgebirge wechseln. Einzig einen gemeinsamen Nenner hat man noch nicht gefunden.
Das Hotel als positives Vorzeichen?
Trotz dieser Baustellen blickt Trainer Stipic dem Rennen um den Klassenerhalt entgegen: "Ich zweifle nicht, werde nicht unruhig. Unruhe bringt schon allein der Klassenkampf in den Verein, da muss der Trainer nicht noch sein Übriges dazu tun." Im Trainingslager in Antalya bereitet sich Aue derzeit auf die Rückserie vor. Dabei ist die Mannschaft im Hotel Titanic untergebracht - ebenso wie in den letzten beiden Jahren. Da schaffte der Klub zweimal durch eine starke Rückrunde den Ligaverbleib. Ein gutes Omen?