2. Bundesliga

Braunschweig lässt's zum Jahresausklang klingeln

Überblick: Schützenfest in Bochum und Duisburg

Braunschweig lässt's zum Jahresausklang klingeln

Dreimal in Pose geworfen: Domi Kumbela lieferte eine eindrucksvolle Vorstellung ab.

Dreimal in Pose geworfen: Domi Kumbela lieferte eine eindrucksvolle Vorstellung ab. picture alliance

Zum Jahresabschluss musste Herbstmeister Braunschweig am Montagabend gegen Union auf gleich mehrere Stammkräfte (Kruppke, Theuerkauf, Dogan) verzichten. Die aufstrebenden Eisernen schienen daraus Profit ziehen zu können, Nemec nutzte nach einer Ecke einen Fehler beim Herauslaufen von Keeper Davari (4.). Patzer und der richtige Torriecher, das blieb das Thema der ersten Halbzeit. Einen schlimmen Rückpass von Terodde nutzte Kumbela zum Ausgleich (10.). Nemec antwortete mit einem Schuss aus 20 Metern über den zu weit vor seinem Tor stehenden Davari (32.). Zur Pause stand's dennoch 2:2. Einen unstrittigen Foulelfmeter nutzte Kumbela eiskalt.

Jetzt war eigentlich Nemec wieder dran - doch Kumbela brachte die Reihenfolge durcheinander. In der 57. Minute lag die Eintracht dank ihres Topstürmers erstmals in Führung. Nach Bolands direktem Freistoßtor (75.) wurde der vierte Heimsieg in Folge endgültig greifbar. Die Eisernen verkürzten zwar in der Nachspielzeit nochmal durch Quiring, mehr war aber nicht drin für die Köpenicker, die nach sieben Spielen ohne Niederlage einen kleinen Rückschlag hinnehmen mussten.

Vallori rettet Sechzig einen Punkt

Augen zu und durch: Bochums Torschütze Leon Goretzka (li.) im Luftduell gegen Paderborns Allban Meha.

Augen zu und durch: Bochums Torschütze Leon Goretzka (li.) im Luftduell gegen Paderborns Allban Meha. picture alliance

Die Münchner "Löwen" verpassten es am Sonntag gegen Dresden, Wiedergutmachung für das 1:1 beim Tabellenletzten Regensburg zu betreiben. Im TV-Interview vor dem Spiel bestätigte 1860-Präsident Dieter Schneider dennoch, dass die Münchner auch über die Winterpause hinaus den Weg mit Trainer Alexander Schmidt gehen werden. Dresdens Interimscoach Steffen Menze, der den beurlaubten Ralf Loose vertrat, verpasste knapp einen Einstand nach Maß. 1860 war von Beginn an optisch überlegen, kam aber gegen kompakte, resolute und zweikampfstarke Dresdner kaum zu Chancen. Insgesamt war das Niveau der ersten 45 Minuten eher dürftig. Wenig Tempo, wenig Kreativität, vieles blieb Stückwerk. Dynamo kam mutiger aus der Kabine, gestaltete die Partie offen, initiierte nun selbst mehr Angriffe und ging prompt in Front: Gueye tunnelte Keeper Kiraly zum 1:0. 1860 erhöhte den Druck, war aber nicht zielstrebig genug. Eigentlich drohte Dresden kaum Gefahr, doch ein Standard brachte den Ausgleich. Vallori nickte nach einer Ecke klasse ein.

MSV marschiert - Jahn behält die Rote Laterne

Nach der finanziellen Rettung durch die Finanzspritze von Ex-Präsident Hellmich legte der MSV Duisburg auch sportlich nach und sicherte sich den dritten Dreier in Folge. Der Tabellenletzte Regensburg verspielte in Hälfte zwei eine 2:0-Pausenführung. Duisburg war das aktivere Team, hatte mehr Spielanteile und mehr Torchancen. Doch Regensburg präsentierte sich defensivstark, äußerst effektiv und führte zur Pause nach nur zwei echten Chancen mit 2:0. Lauritos Treffer allerdings entstand aus einer Abseitsposition. Kurz nach Wiederanpfiff wurde Duisburgs Aufwand mit Sukalos Anschlusstreffer belohnt. Und mit einem Doppelschlag binnen zwei Minuten drehten Jovanovic (61.) und Brandy (63.) die Partie gegen insgesamt zu passive Regensburger vollends. Brosinski setzte den Schlusspunkt zum 4:2.

Der VfL Bochum sicherte sich nach dem jüngsten 3:0-Sieg in Dresden den nächsten wichtigen Dreier im Abstiegskampf. Paderborn dagegen hat zum vierten Mal in Folge verloren und dabei keinen einzigen eigenen Treffer erzielt. Bochum hatte im ersten Durchgang zwei klare Torchancen im Spiel und machte prompt nach Standards zwei Tore. Nach guter Anfangsphase ließ der VfL den Gegner immer weiter kommen. Die offensiv druckvolleren Paderborner verzeichneten mehr Torschüsse, ließen es aber an Durchschlagskraft vermissen. Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich eine stark umkämpfte Partie. Paderborns Bemühungen, zum Anschlusstreffer zu kommen, wurden von eminent kampfstarken Bochumern zunichte gemacht. Und der VfL lauerte auf schnelle Gegenstöße, die mitunter für viel Gefahr sorgten. Als der SCP immer ideen- und hilfloser wurde, schlug Aydin ein zweites Mal zu, erhöhte auf 3:0. Der eingewechselte Scheidhauer traf sogar noch zum 4:0.

Hertha baut stolze Serie aus

Luftduell: Frankfurts Kapllani (li.) gegen Herthas Niemeyer.

Luftduell: Frankfurts Kapllani (li.) gegen Herthas Niemeyer. imago

Hertha BSC hatte zumindest vorübergehend die Tabellenführung übernommen. Es war aber ein hartes Stück Arbeit für die Luhukay-Schützlinge, die nun schon seit 17 Spielen ohne Niederlage sind. Die einzige Pleite hatte es in der Hinrunde gegen den FSV Frankfurt gegeben, nun ist den Berlinern die Revanche geglückt. Und das bei FSV-Coach Möhlmanns 419. Zweitligaspiel als Trainer, womit er den Rekord von Uwe Klimaschefski eingestellt hat.

Nach einem Blitzstart und einer Riesenchance für Kluge nach nur sieben Sekunden biss sich die klar feldüberlegene Hertha immer wieder am Defensivbollwerk des FSV die Zähne aus. Allerdings ließen die Berliner auch die nötige Kreativität und Ideen vermissen, um den Frankfurter Riegel zu knacken. Nach dem Seitenwechsel neutralisierten sich die Teams zunächst weitgehend. Eine Standardsituation brach den Bann. Frankfurts Görlitz jagte nach abgefälschtem Freistoß die Kugel aus 16 Metern ins Netz. Hertha antwortete wütend, legte nochmal einen Gang zu gegen die nun noch tiefer stehenden Bornheimer. Ein Trick brachte den Ausgleich. Ronny führte einen Freistoß schnell aus, der FSV schlief, Ndjeng vollendete allein vor Klandt. Und nur kurz darauf drehte Ronny mit einem satten Flachschuss aus 18 Metern endgültig die Partie und sicherte Berlin verdient die Punkte.

St. Pauli vergisst erneut das Toreschießen

Der FC Ingolstadt wartet nach dem torlosen Remis gegen St. Pauli nun schon seit sechs Spielen auf einen Sieg. Die Hamburger blieben bereits zum neunten Mal in dieser Saison ohne eigenen Torerfolg. Es war von Beginn an ein flottes Spiel. St. Pauli hatte die bessere Anfangsphase, dann kam Ingolstadt immer stärker auf. Gute Möglichkeiten gab es auf beiden Seiten etliche (Caiuby, Schachten), allein, das Visier war hüben wie drüben nicht exakt genug eingestellt. Nach der Pause leisteten sich beide Teams zunächst zu viele Fehler im Spielaufbau. Es hakte im Offensivspiel, Torraumszenen waren Mangelware. Mohr allerdings verpasste nach einer Ecke aus zwei Metern Torentfernung die Führung für die Kiez-Kicker. St. Pauli zeigte in der Schlussphase den größeren Willen, drei Punkte mitzunehmen.

FCK überwintert hadernd als Dritter

Hübner gegen Baumjohann

Hübner überspringt Baumjohann - Lautern ging auch gegen Aalen baden. picture alliance

Der 1. FC Kaiserslautern überwintert auf dem Aufstiegsrelegationsplatz - und trotzdem mit schlechter Laune: Am Freitag setzte es gegen Aalen nicht nur die erste Heimschlappe der Saison, sondern die dritte Zu-Null-Niederlage in Folge. Nach guter Anfangsphase vor übrigens gar nicht mal so schweigsamen FCK-Fans forderten die "Roten Teufel" vergeblich Elfmeter, als Haller Baumjohann vor dem leeren Tor festhielt (26.). Die kalte Dusche kurz vor der Pause: Valentini zauberte einen Fernschuss in den Winkel (45.). Nach dem Seitenwechsel drückte der FCK auf den Ausgleich - Idrissou köpfte an die Latte (69.) -, der VfR verteidigte jedoch leidenschaftlich, erarbeitete sich den Auswärtssieg und krönte das erfolgreichste Jahr seiner Klubgeschichte.

Cottbus konnte die nächste Lauterer Niederlage erneut nicht nutzen, sondern kassierte ein 0:3 im Ostduell ("Was für ein Derby, ey?", fragte ein Fan-Banner) bei Erzgebirge Aue. Doch auch die Lausitzer haderten mit dem Unparteiischen: Dem Führungstor der formstarken Gastgeber ging ein sehr zweifelhafter Elfmeterpfiff voraus, Engels soll Hochscheidt gefoult haben. Sylvestr vollstreckte (38.) und legte in der Schlussphase nach mehreren starken Renno-Paraden per Bogenlampe nach (79.). Fink egalisierte schließlich das Hinspielergebnis (85.). Dann wurde es noch einmal bunt: Adlung sah wegen Nachtretens Rot, Nickenig flog wenig später auch noch. Cottbus vermisste den verletzt fehlenden Zweitliga-Toptorjäger Sanogo schmerzlich und blieb im vierten Spiel hintereinander ohne Sieg.

Köln kann die Steilvorlagen nicht nutzen

Lautern verliert, Cottbus verliert - es wäre die Chance für den 1. FC Köln gewesen, ganz nach oben ranzurücken, zumal Coach Holger Stanislawski das Wort Aufstieg zuletzt in den Mund genommen hatte. Seine Elf konnte dem in Sandhausen nicht folgen, bei der Schießbude der Liga reichte es für den FC nur zu einem 0:0. Die "Geißböcke" hatten zwar die besseren Chancen, so traf Clemens kurz vor Schluss den Pfosten; insgesamt ließen sie aber Ideen vermissen. Der SVS ermauerte sich den Punkt, überwintert aber auf einem Abstiegsplatz.