2. Bundesliga

Fortuna kämpft vergeblich, weil niemand trifft

Überblick: Augsburg unterliegt 1860 - RWO vorn mit dabei

Fortuna kämpft vergeblich, weil niemand trifft

Der feine Unterschied: Bochums Chong Tese (und Jens Langeneke) erzielte die frühe Führung.

Der feine Unterschied: Bochums Chong Tese (und Jens Langeneke) erzielte die frühe Führung. imago

Ein ganz besonderes Spiel war es ganz unabhängig vom Ausgang für Bochums Trainer Friedhelm Funkel. Beim Topspiel am Montagabend bei Fortuna Düsseldorf feierte er seinen 1080. Einsatz als Spieler sowie Trainer in der Bundesliga und in der 2. Liga. Damit stellte er den Rekord von Otto Rehhagel ein - Fortsetzung folgt. Und auch die Partie entwickelte sich zunächst ganz nach dem Geschmack der Gäste, lagen sie doch schon früh mit 1:0 in Front. Es folgten zahlreiche verzweifelte Angriffe der Fortunen. Ein Tor fiel aber nicht. Warum? Entweder mangelte es an Kaltschnäuzigkeit, an Präzision oder die Angreifer kamen einfach einen Tick zu spät. Vom Glück verlassen, ziert die Meier-Elf mit null Punkten den letzten Platz, während sich der VfL mit neun Punkten wieder ins Mittelfeld vorarbeitet.

1860 klaut dank Bell dem FCA die Punkte

Löwen-Torschütze Aigner und Augsburgs Verhaegh im Zweikampf.

Löwen-Torschütze Aigner und Augsburgs Verhaegh im Zweikampf. picture alliance

Nach dem 1:0 von Fürth gegen Ingolstadt am Samstag folgte am Sonntag mit der Partie des FC Augsburg gegen 1860 München ein weiteres innerbayerisches Derby. Die "Löwen" gingen nicht unverdient in Führung, ärgerten sich aber, weil Rakics Treffer kurz vor der Pause wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht gegeben wurde. Unmittelbar nach der Pause war dann Traore zur Stelle, dessen Schuss von Thurk schließlich noch zum Ausgleich ins Netz abgefälscht wurde. Doch 1860 ließ sich nicht entmutigen und wurde mit dem Siegtreffer von Bell schließlich belohnt. Sinkala sah zu allem Überfluss für Augsburg auch noch Gelb-Rot. Augsburg verliert mit dem 1:2 den Kontakt zu den Aufstiegsrängen und liegt nun punktgleich mit 1860 im Mittelfeld der Tabelle.

RWO weiter oben dabei - Erster Dreier für Union

Ein Kopfballtor von König entschied die Partie in Oberhausen zugunsten der Rot-Weißen und gegen den VfL Osnabrück. Nach einer mäßigen ersten Hälfte hatten nach Wiederanpfiff zunächst Osnabrücks Lindemann und Oberhausens Schmidtgal gute Chancen ungenutzt gelassen. Das vor der Saison als vermeintlicher Abstiegskandidat gehandelte RWO teilt sich damit mit 13 Punkten mit der SpVgg Greuther Fürth den dritten Rang.

Auch der MSV Duisburg hätte sich mit einem Sieg in der Aufstiegsregion festbeißen können, doch bei Union Berlin setzte es eine 0:2-Niederlage. Es war der erste Saisonsieg für die "Eisernen", die somit die Abstiegsränge verlassen können. Yelldell ließ den vorentscheidenden zweiten Berliner Treffer unglücklich durch die Finger rutschen. Wermutstropfen für Berlin: Torschütze Kolk verlor in der Schlussphase die Nerven und musste vom Feld. Duisburg liegt nun mit zwölf Punkten in Lauerstellung hinter einem Quartett aus Cottbus, Fürth, Oberhausen und Aue, die auf den Plätzen zwei bis fünf einen Zähler mehr auf dem Konto haben.

Elfmeter bringen Fürth und Aue die Punkte

Manuel Bölstler

Umjubelter Nehrig: Die SpVgg gewinnt gegen den FCI. picture alliance

Wie schon am Freitagabend hielten sich die Torschützen auch am Samstag zunächst zurück. Obwohl sowohl das Derby in Fürth gegen Ingolstadt, als auch das Duell Bielefeld gegen Aue durchaus munter waren, zappelte der Ball vor der Pause nicht im Netz. Startelfdebütant Onuegbu sowie zweimal Aleksic (einmal Latte, 45.+1) hätten Fürth nach vorne bringen können, auf der Gegenseite scheiterte Dedola allein vor dem aufmerksamen Grün (12.).

Kurz nach Wiederanpfiff ging das "Kleeblatt" dann nicht unverdient in Führung: Metzelder riss Schröck um, Nehrig verwandelte vom Punkt (48.). Der auswärtsschwache FCI hatte trotz der Einwechslungen von Hartmann und Gerber nun nicht mehr viel zu bieten. Im Gegenteil: Joker Schahin hätte das 2:0 für die Franken erzielen müssen (78.). Die SpVgg festigte ihren Platz in der Spitzengruppe, Ingolstadt bleibt im Dunstkreis der Abstiegsränge hängen.

Arminia Bielefeld hängt seinerseits ebenfalls im Keller der Zweitliga-Tabelle fest. Die Ostwestfalen unterlagen gegen Erzgebirge Aue mit 0:1. Nach einer schwungvollen Startphase der Hausherren kam der kecke Neuling immer besser zur Geltung, Curri prüfte Eilhoff per Kopf. In der 44. Minute hätte Neuville aus wenigen Metern das 1:0 für die Ziege-Elf erzielen müssen, der Ex-Nationalstürmer schob die Kugel rechts vorbei! Im zweiten Abschnitt vergab Hensel (53.) eine Riesenchance für Aue, ansonsten hatten die Sachsen das Geschehen gegen weitgehend einfallslose Arminen sicher im Griff. Und erzielten nach einem Konter das entscheidende Tor: Kern war durch und konnte durch Eilhoff nur per Foul gebremst werden. Paulus verwandelte den Elfmeter sicher zum Auer Sieg (87.). Der FCE steht mit 13 Zählern aus sechs Partien glänzend da.

Friend festigt Herthas Spitzenposition

Herthas Siegtorschütze Friend (li.) gegen Markus Brzenska.

Herthas Siegtorschütze Friend (li.) gegen Markus Brzenska. imago

Im Topduell am Freitagabend zwischen Spitzenreiter Hertha BSC und Verfolger Energie Cottbus erwischten die Hauptstädter den besseren Start. Dem Team von Trainer Markus Babbel gehörte die erste halbe Stunde, Zählbares sprang aber nicht heraus. Danach schwammen sich die Lausitzer frei, Jula vergab kurz vor Seitenwechsel die Chance zur Führung.

Im zweiten Durchgang legten beide Teams eine Schippe drauf, endlich entwickelte sich ein packendes und umkämpftes Derby. Besonders Berlin deutete auch spielerisch an, weshalb es in der Tabelle oben steht. Chancen gab es aber sowohl hüben wie drüben, doch nur Friend konnte ein Erfolgserlebnis feiern. Der Kanadier erzielte in der 60. Minute das Siegtor, vergrößerte so den Vorsprung der Hertha an der Tabellenspitze und brachte Cottbus die erste Niederlage bei.

Auf Augenhöhe begegneten sich zunächst Alemannia Aachen und der SC Paderborn. Zwar dominierten die Abwehrreihen, doch nach und nach konnten sich beide Teams auch Möglichkeiten erspielen. Tore wollten im ersten Abschnitt aber nicht fallen. Nach dem Seitenwechsel spielte nur noch eine Mannschaft. Alemannia Aachen war das dominierende Team und erarbeitete sich auch genügend Chancen. Doch lange Zeit verhinderten SCP-Keeper Masuch oder das Aluminium einen Gegentreffer. Ein Doppelpack von Stieber (75.) und Auer (78.) sicherte dann aber den ersten Heimsieg der Schwarz-Gelben, Paderborn verlor auch das dritte Spiel in der Fremde.

Der Karlsruher SC und der FSV Frankfurt boten im ersten Durchgang nur Magerkost. Aus der ersten Halbzeit gab es nur eine nennenswerte Szene, als Christian Müller einen Lupfer von KSC-Talent Rupp von der Torlinie kratzte. Im zweiten Durchgang hatten die Badener dann mehr Ballbesitz, doch den Aktionen in der Offensive mangelte es an Durchschlagskraft. Ganz im Gegensatz zu den Hessen, die bei ihren schnellen Gegenstößen stets Gefahr verströmten. Wunderlich (54.) und N’Diyae (74.) schossen dann den Erfolg für den spielerisch und taktisch reiferen FSV heraus.