Union-Trainer Urs Fischer nahm nach der 1:2-Niederlage in Heidenheim gleich vier Veränderungen vor: Das Quartett Gogia, Hartel, Kroos und Reichel saß geschlossen auf der Bank. Dafür standen Lenz, Prömel, Adbullahi (nach Dreierpack im Testspiel gegen Erfurt) und Mané von Beginn an auf dem Feld.
Drei Wechsel gab es auf Seiten der Paderborner gegenüber dem 3:1-Erfolg gegen Ingolstadt . Coach Steffen Baumgart schonte seine drei Nationalspieler Dräger (Tunesien), Collins (Nigeria) und Tekpetey (Ghana), die allesamt auf der Bank Platz nahmen. Dafür starteten Boeder, Schwede und Pröger.
Wiedergutmachung des "Unfalls" aus Heidenheim war für die Eisernen das Motto. Dementsprechend spielstark begann der FC Union das Spitzenspiel gegen Paderborn (Zweiter gegen Erster in der Rückrunden-Tabelle) und hatte nach nicht einmal 60 Sekunden schon die erste Einschussmöglichkeit: Mané traf aus spitzem Winkel aber nur das Außennetz.
Der SCP versuchte derweil, durch hohes Pressing den Spielaufbau der Berliner zu unterbinden. Zwar hatten die spielstarken Berliner trotzdem ein Chancenplus (Zulj, 10., 20.), hochgradig gefährlich wurde es aber nur selten. Paderborn setzte bei der Taktik auf Konterläufe - mit der besten Möglichkeit in der 25. Minute: Michel scheiterte nach einem ursprünglichen Befreiungsschlag von Schwede erst an der Fußabwehr von Union-Keeper Gikiewicz.
Nur Begleitschutz: Antwi-Adjej garniert Sololauf
Nachdem Abdullahi einen zweiten Union-Angriff an das Außennetz beförderte (35.), intensivierte der SCP die Angriffsbemühungen in der Schlussphase des ersten Durchgangs: Dabei hatte die Baumgart-Elf erst Pech, dass ein klares Foul von Friedrich kurz vor dem Strafraum ungeahndet blieb (37.). Kurze Zeit später vollendete dann aber der nicht zwingend angegangene Antwi-Adjej einen Sololauf durch die Berliner Hälfte mit einem präzisen Flachschuss ins linke Eck zur Pausenführung (41.).
2. Bundesliga, 27. Spieltag
Zur zweiten Hälfte waren es nicht die Hauptstädter, die intensiv an einer Wende des Spiels arbeiteten, sondern die Gäste, die gleich zwei Großchancen zum 2:0 liegen ließen: Erst scheiterte Michel mit einem gefühlvollen Lupfer auf das Tor (49.), kurze Zeit traf Zolinski die Kugel im Strafraum nicht voll (54.). FCU-Coach Fischer reagierte daraufhin nach einer Stunde mit einem Doppelwechsel: Hartel und Gogia kamen ins Spiel.
Doch an der Chancenarmut im zweiten Durchgang änderte weder der Doppelwechsel etwas, noch die kurz darauf erfolgte Hereinnahme von Rückkehrer Polter (nach mehrwöchiger Mittelfußverletzung). Paderborn hingegen spielte mittlerweile auch nicht mehr mit vollem Risiko, sondern zog sich zusehends zurück und verwaltete den knappen Vorsprung.
Feuer frei ab der 87. Minute
Erst in der 85. Minute wurde es erstmals nach dem Seitenwechsel gefährlich für Zingerle im Kasten der Ostwestfalen: Zulj hob einen Freistoß aus 25 Metern zentraler Position über die Mauer, aber auch knapp am Tor vorbei (85.). Keine 120 Sekunden später sorgte Michel nach Gjasulas eigentlichem Befreiungsschlag für die Entscheidung. Der Angreifer setzte sich gegen Hartel durch und spitzelte die Kugel an Gikiewicz vorbei ins Tor (87.). Klement setzte sogar noch einen drauf und erzielte das 3:0 (90.+1), ehe Polter immerhin noch den Ehrentreffer markierte (90.+4).
Für Union Berlin geht es am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) bei Dynamo Dresden weiter. Paderborn gastiert am kommenden Samstag (13 Uhr) in Sandhausen.