St. Paulis Trainer Markus Kauczinski nahm nach der 1:2-Schlappe in Darmstadt gleich fünf Wechsel vor: Kalla, Flum, Sobota, Meier und Allagui begannen für Zander, Dudziak, Buchtmann, Miyaichi (alle Bank) und Diamantakos (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich). Der ehemalige Frankfurter Meier kam nach seiner Einwechslung im letzten Spiel nun zu seinem Startelfdebüt.
Berlins Coach Urs Fischer musste im Vergleich zum 2:0-Erfolg über den 1. FC Köln dreimal wechseln: Reichel (Gelb-Rot-Sperre), Trimmel (5. Gelbe Karte) und Polter (Fußverletzung) standen nicht zur Verfügung, für sie starteten Lenz, Ryerson und Andersson. Zudem kam Mané zu seinem Debüt für die Eisernen, Abdullahi nahm dafür auf der Bank Platz.
Die Partie begann munter, beide Teams wollten nach vorne spielen. Die erste Chance ergab sich den Gastgebern nach einem zu kurzen Rückpass von Schmiedebach, Knoll brachte den Ball jedoch nicht an Union-Keeper Gikiewicz vorbei (7.). Anschließend nahmen die Eisernen das Heft des Handelns in die Hand. Nach einem Fehler in der Defensive der Hamburger kam Kroos rechts im Strafraum frei zum Abschluss, sein Heber misslang allerdings (20.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später wurde es nach einer Ecke der Gäste sehr gefährlich, aber St. Paulis Torwart Himmelmann holte sich den Abschluss von Friedrich gerade so vor der Linie.
Allagui trifft sehenswert
2. Bundesliga, 20. Spieltag
Und nach der Großchance auf der einen Seite zappelte der Ball plötzlich auf der anderen Seite im Netz: Allagui zog aus fast 30 Metern einfach mal per Volley ab, der Ball schlug links oben ein, Gikiewicz war zwar noch dran, konnte das Gegentor aber nicht verhindern (23.). Nach dem Treffer gab es erst einmal viel Leerlauf, kein Team kam zu entscheidenden Chancen. Kurz vor dem Seitenwechsel war es der Torschütze, der auf 2:0 hätte stellen können: Zunächst hob Allagui das Leder freistehend aus kurzer Distanz über den Kasten (44.), dann köpfte er ebenso frei links vorbei (45.+1).
Meier trifft aus dem Nichts
Nach der Pause passierte erst einmal wenig, es gab viele Zweikämpfe und keine Torchancen. Bis Meier da auftauchte, wo ihn die Hamburger sehen wollen: im Strafraum. Nach einer Knoll-Ecke setzte sich der Angreifer am ersten Pfosten durch und köpfte aus kurzer Distanz ein (62.). Nun waren die Eisernen noch mehr gefordert, Fischer brachte Abdullahi für Schmiedebach (65.) und Gogia für Mané (69.) in die Partie. Den Offensivbemühungen der Eisernen fehlte es aber weiterhin an Ideen, Hartel verzog aus der Distanz (73.).
Doppelschlag binnen 85 Sekunden
Die Gastgeber hatten nun natürlich Räume, spielten ihre Konter allerdings nicht genau genug zu Ende. Und das sollte sich rächen, denn Berlin drehte in der Schlussphase auf. Die beiden eingewechselten Abdullahi (78.) und Taz (82.) verzogen noch, doch dann belohnten sich die Gäste für die Offensivbemühungen. Ein Standard landete über Kroos und Andersson bei Prömel, der vollendete aus kurzer Distanz (84.). Das Momentum war nun auf der Seite der Berliner, Kroos prüfte nur eine Minute nach dem Anschluss Himmelmann. Aber der Ausgleich sollte fallen - und zwar nur 85 Sekunden nach dem 1:2: Gogias Schuss wehrte Himmelmann nach vorne ab, dort lauerte Abdullahi, der Joker schob zum Ausgleich ein (86.).
Meier hat das letzte Wort
Aber diese Partie, die vor allem in der Schlussphase mitreißend war, hatte noch ein letztes Kapitel: Buchtmann wurde im Sechzehner von Abdullahi zu Fall gebracht, Schiedsrichter Guido Winkmann zeigte auf den Punkt. Meier stellte sich der Verantwortung und schob eiskalt ein (90.+4). Nach zwei weiteren Spielminuten war Schluss und die Hamburger sprangen durch den Sieg auf Rang zwei.
Für die Kiez-Kicker geht es bereits am Freitagabend (18.30 Uhr) mit einem Gastspiel beim 1. FC Köln weiter. Union empfängt tags darauf (13 Uhr) den SV Sandhausen.