Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel stellte seine Anfangsformation im Vergleich zum 2:1 beim SV Sandhausen dreimal um: Für Schmitz, Kujovic und Abgang Bebou (zu Hannover) kamen Neuzugang Raman (Debüt) sowie Lovren (erstmals Startelf) und Hennings zum Zug. In Usami nahm eine weitere Neuverpflichtung auf der Bank Platz.
Auch Unions Coach Jens Keller hatte nach dem 1:1 gegen Arminia Bielefeld drei Neue an Bord: Für Torrejon (Wadenprobleme), Hartel (Bank) und Skrzybski (Achillesssehnenreizung) fanden Leistner, Fürstner und erstmals von Beginn an Gogia den Weg ins Team. Uchida, der von Schalke zu den Köpenickern wechselte, hatte die Jokerrolle inne.
Die Fortuna erarbeitete sich in der Anfangsphase Vorteile, ließ den Berlinern immer wieder mit aggressivem Pressing wenig Luft zum Atmen und verdichtete bei Gegenangriffen die Räume clever. Hofmann hatte eine frühe Halbchance (2.), danach verpufften viel Offensivpower und etliche Freistoßsituationen. Die erste echte Möglichkeit hatte Union bei einem der wenigen Entlastungsangriffe, Polter scheiterte an Wolfs Fußabwehr (11.).
Sobottka steht goldrichtig
F95 blieb in einer temporechen Partie am Drücker und belohnte sich: Gießelmanns Ecke flog in die Mitte, Hofmann kam im Luftduell nicht richtig ran, von Bodzek prallte der Ball zu Sobottka und dessen Rechtsschuss zischte leicht abgefälscht aus sieben Metern ins linke Eck (18.).
Weil sich der durchgebrochene Hedlund den Ball zu weit vorlegte und Wolf exzellentes Timing bewies, verpassten die Köpenicker eine große Ausgleichschance (20.). Die Funkel-Elf zog sich etwas zurück und verlegte sich aufs Kontern, blieb das gefährlichere Team: Raman verzog (25.), Sobottka zwang Busk nach Solo zu einer starken Parade (28.).
Auf immer rutschigerem Geläuf kontrollierte Düsseldorf die Partie gut organisiert und zweikampfstark aus kompakter Grundordnung, erstickte die Offensivbemühungen der arg fehlerhaften Gäste bereits im Keim - mit der knappen Führung ging es in die Kabine.
2. Bundesliga, 5. Spieltag
Die Keller-Schützlinge steigerten ihr Engagement mit Wiederanpfiff, Kreilach fehlten nach gutem Solo Kraft und Präzision (48.). Die Bemühungen der Gäste wurden zielstrebiger, auch wenn sie nicht von allzu großem Esprit geprägt waren. Aber die Ballbesitzquote der Eisernen stieg, die Fortuna sah sich in die Defensive gedrängt, investierte aber nach kraftraubendem ersten Abschnitt auch immer weniger in den eigenen Angriff.
Hartel kam bei den Hauptstädtern für Fürstner (59.), Funkel reagierte daraufhin mit Fink für Lovren (65.). Zwar befreite sich F95 sporadisch aus der Umklammerung, ließ es aber an klaren Aktionen fehlen. Nach einem Standard war Union zurück im Spiel: Kreilach schraubte sich nach Trimmels Ecke hoch und nickte genau in den linken Winkel (69.).
Japanische Joker stechen - aber Neuhaus hat das letzte Wort
Die Berliner hatten in der Endphase scheinbar mehr zuzulegen, Keller bewies mit seinen Einwechslungen - mittlerweile debütierte der für Gogia gekommene Uchida - zudem ein glückliches Händchen: Der Japaner nahm Hartels Zuspiel technisch stark mit und flankte flach ins Zentrum, wo Ayhan vor Polter retten wollte, aber den Ball ins eigene Netz lenkte - 1:2 (78.).
Hatte Düsseldorf noch Kraft genug, zurückzuschlagen? Klare Antwort: Ja! Zunächst ließ sich auch Uchidas Landsmann Usami nicht lumpen, sagte nach Schönheims zu kurzer Kopfballabwehr danke und netzte per Außenrist ins linke Eck ein (84.). Doch damit nicht genug, die zweite Luft sorgte sogar für die zweite Wende im Spiel: Nach Ballgewinn im Mittelfeld setzte Neuhaus zum Sololauf an, wurde nicht energisch angegriffen und schlenzte aus 20 Metern ins rechte Eck. Busk war noch dran, konnte aber nicht entscheidend ablenken - die Entscheidung durch das dritte Saisontor des Youngsters (90.+1)!
Düsseldorf ist am Sonntag (13.30 Uhr) bei der SpVgg Greuther Fürth zu Gast, Union empfängt am Freitag (18.30 Uhr) Eintracht Braunschweig.