Nach der Leistung aus der Vorwoche, in der die Arminia mit 2:0 in Kaiserslautern gewonnen hatte, entschied sich Coach Jeff Saibene für die gleiche Startaufstellung.
Ganz anders gestaltete sich die Situation bei FC St. Pauli. Die Kiez-Kicker hatten ihr letztes Gastspiel in Fürth sang- und klanglos mit 0:4 verloren. Trainer Olaf Janßen tauschte neben dem Gelb-Rot-gesperrten Kapitän Nehrig zusätzlich dreimal Personal: Flum, Möller Daehli, Sobota und Schneider (Startelfdebüt) kamen neu ins Spiel. Litka, Bouhaddouz und Allagui mussten auf der Bank Platz nehmen.
Bissige St. Paulianer, doch Sobota trifft den Ball nicht
Mit viel Biss startete St. Pauli in das Gastspiel auf der Bielefelder Alm. Man merkte der Janßen-Elf an, dass sie das 0:4 aus Fürth möglichst schnell vergessen machen wollte. Auch weil Bielefeld nicht immer frei von Fehlern im Aufbauspiel war, kam St. Pauli früh zu einer ersten Möglichkeit. Jedoch vergab Sobota in aussichtsreicher Position (6.).
Die Arminen benötigten eine knappe Viertelstunde, um richtig an der Partie teilzunehmen. Dann aber wurde es gleich mehrmals gefährlich für Himmelmanns Tor. Nach einem dicken Avevor-Schnitzer störte Buballa Klos noch in letzter Sekunde (14.), dann köpfte der DSC-Angreifer nach einer Ecke knapp neben das Ziel (16.). Das gleiche Resultat stand nach Putaros Kopfball aus der 22. Minute zu Buche.
Defensiv stand die Arminia nicht immer sattelfest und leistete sich diverse Fehler im Aufbauspiel. St. Pauli konnte daraus kein Kapital schlagen. Selbst beste Umschaltsituationen wurde fahrlässig liegengelassen (Buchtmann, 27.).
Humorlos: Putaro bringt DSC in Führung
Durch einen schnörkellos vorgetragenen Angriff ging die Arminia wenig später in Führung: Kerschbaumer steckte kurz vor der Strafraumgrenze zu Putaro durch, der aus der Drehung heraus eiskalt vollstreckte (38.). Zwar gelang den Kiez-Kickern in der 45. Minute eine Antwort durch Avevor, doch der Treffer des Abwehrmanns wurde wegen einer klaren Abseitsposition nicht gegeben.
2. Bundesliga, 16. Spieltag
St. Pauli wollte mit Sicherheit eine Reaktion zeigen und zeitnah auf den Ausgleich spielen, doch gerade die Hintermannschaft der Kiez-Kicker leistete sich mitunter haarsträubende Fehler: Nach einem katastrophalen Querpass durch den eigenen Strafraum hatte Putaros Schuss aus 19 Metern noch keine Folgen (50.).
Desolate Hamburger
Himmelmanns Fehlpass in die Füße von Klos dann aber schon. Zwar endete das Eins-gegen-eins nicht mit einem möglichen Foulelfmeter, sondern nur mit einer Ecke, aber im Anschluss an diese fiel das 2:0 der Arminen: Sobiechs unzureichend abgewehrter Kopfball war für Dick die Einladung zum Dropkick aus 25 Metern. Der Ball schlug unhaltbar links im Winkel ein (53.).
Und weiter spielte nur noch Arminia: Aus einem Konter über Hartherz fiel sogar noch das 3:0 für die Hausherren. Der Linksverteidiger setzte sich erst klasse im Zweikampf durch und schlenzte den Ball anschließend mit seinem schwächeren rechten Fuß sehenswert um Himmelmann herum ins Tor (62.).
Mit dem 3:0 war die Partie so gut wie entschieden. St. Pauli leistete nur ganz wenig Gegenwehr: Bis auf einen Flachschuss vom eingewechselten Bouhaddouz (71.) sowie einem Sobiech-Kopfball (77.) kam offensiv nichts mehr. Stattdessen stellte Bielefeld sogar noch auf 4:0: Am Ende eines Konters vollendete Kerschbaumer gegen die Laufrichtung von Himmelmann (77.).
Nach 788 Minuten ohne Tor! Klos trifft wieder
Doch damit war noch immer nicht Schluss. Denn den Schlusspunkt setzte Angreifer Klos, der einen Tag vor seinem 30. Geburtstag seine Durststrecke von 788 Minuten ohne Liga-Tor beendete: Nach einer Flanke von Dick fühlte sich kein Hamburger für den Angreifer verantwortlich, sodass dieser zum 5:0 einnicken konnte (85.).
St. Pauli kassierte demnach die zweite herbe Auswärtspleite (0:4 und 0:5) in Folge und kann froh sein, dass es am kommenden Spieltag wieder zu Hause weitergeht. Am Sonntag (13.30 Uhr) ist Duisburg zu Gast. Parallel dazu spielt Bielefeld in Sandhausen.