Unions Trainer Jens Keller stellte seine Anfangself im Vergleich zum 1:1 in Duisburg auf zwei Positionen um: Pedersen und Torrejon ersetzten Kurzweg und Schönheim (Knieverletzung), die beide nicht im Kader standen.
Bei den Gästen aus St. Pauli hatte Coach Olaf Janßen ursprünglich nur eine Veränderung im Vergleich zum 1:1 gegen Aue im Sinn. Sobota ersetzte Flum. Doch nachdem Dudziak kurzfristig ausfiel, kam Litka unverhofft zu einem Startelfeinsatz.
Durch den kurzfristigen Wechsel ergab sich bei den Kiez-Kickern ein 4-1-4-1-System mit Nehrig als einzigem Sechser vor der Abwehr. Gegen den Ball störte neben Angreifer Allagui auch Buchtmann in vorderster Front. Dahinter machten die Hanseaten das Zentrum dicht, sodass es für Union schwierig war, sich nach vorne zu kombinieren.
Die Köpenicker hatten zwar deutlich mehr Ballbesitz (66 Prozent), schafften es aber nur selten hinter die letzte Kette. Und wenn sich die Keller-Elf mal durchkombinierte, schlichen sich dafür Ungenauigkeiten ein. So verpasste Polter zunächst ein Hedlund-Zuspiel (10.), kurz darauf traf der Angreifer nach Vorarbeit von Gogia den Ball am Fünfer nicht sauber (17.). Kam der Ball dann doch einmal auf das Tor von Himmelmann (Gogia, 28.), war dieser stets zur Stelle.
Busk gegen Allagui: Elfmeter oder Schwalbe?
Der größte Aufreger des ersten Durchgangs spielte sich aber im Sechzehner der Gastgeber ab. Bei einem Steilpass auf Allagui probierte dieser, den herauseilenden Busk zu umkurven. Obwohl ein kleiner Kontakt vorlag, entschied sich Schiedsrichter Bastian Dankert für eine Schwalbe von Allagui - Gelb(34.).
2. Bundesliga, 13. Spieltag
Doppelchance Allagui: Erst Busk, dann die Latte
Auch im zweiten Durchgang hatte Union mehr Spielanteile als die Gäste, doch im letzten Angriffsdrittel fehlte es den Köpenickern an Entschlossenheit und Präzsision. St. Pauli wiederum verteidigte nicht nur konsequent gut, sondern erarbeitete sich nach etwa einer Stunde auch selbst Chancen. Dabei suchte die Janßen-Elf immer wieder den gefährlichen Allagui, der binnen 60 Sekunden erst am herausragenden Busk scheiterte (60.), ehe er nach Zanders Flanke an die Latte köpfte (61.).
Den Eisernen ging in dieser Phase die Souveränität ein wenig flöten. Stattdessen kamen die Kiez-Kicker auf und hatten so manch weitere Szene im gegnerischen Sechzehner (Litka, 65., Nehrig, 66.). Union-Coach Keller setzte daraufhin einen Impuls von der Seitenlinie und wechselte zwischen der 67. und 75. Minute dreimal Personal.
Last-Minute-Sieg dank Polter
In der Tat brachten die Neuen bei Union noch einmal neuen Schwung in die Partie, doch dies galt auch für den bei St. Pauli eingewechselten Bouhaddouz, der noch so eben von Pedersen abgegrätscht wurde (77.). Von Minute zu Minute wurde eine Punkteteilung wahrscheinlicher, doch Union erzielte in der zweiten Minute der Nachspielzeit doch noch den Siegtreffer: Polter schraubte sich bei Trimmels Freistoßflanke am höchsten und köpfte aus sechs, sieben Metern relativ freistehend zum 1:0-Sieg ein.
Nach der Länderspielpause gastiert Union am Samstag (13 Uhr), 18. November, in Heidenheim. Die Hamburger haben einen Tag darauf (13.30 Uhr) Jahn Regensburg zu Gast.