VfB-Trainer Hannes Wolf reagierte nach dem 0:5-Debakel in Dresden und tauschte viermal Personal: Sunjic, Özcan, Terodde und Asano ersetzten Pavard (zuletzt kicker-Note 6), Klein, Hosogai (verletzt) und Maxim.
Die vier Veränderungen seines Gegenübers wusste 1860-Coach Kosta Runjaic noch zu toppen: Gegenüber der 1:3-Niederlage gegen Düsseldorf wechselte Runjaic gleich sechsmal: Rodnei, Claasen, Victor Andrade, Neuhaus (Profi-Debüt), Aycicek und Lacazette kamen für Bülow, Busch, Liendl (alle nicht im Kader), Adlung, Karger und Matmour.
Stuttgart gleich auf Kurs Wiedergutmachung
Die Stuttgarter waren von Beginn an auf Wiedergutmachung für den desaströsen Auftritt in Dresden aus und zeigten sich bissiger als zahme Löwen. Und so belohnte sich die Wolf-Elf nach genau fünf Minuten schon mit der frühen Führung, allerdings auch unter gütiger Mithilfe von Claasen, der das Leder vor dem eigenen Sechzehner leichtfertig vertändelte. Mané steckte daraufhin für Özcan durch, der erst Rodnei rechts im Strafraum ins Leere grätschen ließ und anschließend Zimmermann per Tunnel überwand (6.).
Und weiter ging es fast nur in eine Richtung, weil die Löwen aus dem Spiel heraus keinen Fuß auf den Boden bekamen. Einzig Wittek per Freistoß aus großer Distanz prüfte Langerak (12.). Stattdessen legte der VfB nach einer Ecke nach: Angreifer Terodde - der nach vielfacher Begutachtung einen Tick vor dem nahezu gleichzeitig abschließenden Baumgartl am Ball war - drückte die Kugel nach Gentners Kopfballverlängerung und Manés geblocktem Schuss aus kurzer Distanz über die Linie (18.).
Aycicek bringt die Löwen wieder ran
Die Giesinger waren komplett konsterniert und wirkten extrem unsicher in ihren Aktionen, sodass sich bis zu diesem Zeitpunkt die Anreise der 4300 Löwen-Fans nicht gelohnt hatte. Doch dies änderte sich schlagartig in der 36. Minute: Werder-Leihgabe Aycicek schlenzte einen direkten Freistoß aus etwa 23 Metern über die Mauer ins Tor. Somit war die Begegnung wieder offen und der VfB musste sich beim Pausentee hinterfragen, wie der Vorsprung nach 45 Minuten nur ein Tor betragen konnte.
2. Liga, 10. Spieltag
Ohne Veränderungen kamen beide Mannschaften aus den Kabinen. Und ohne spektakuläre Szenen verlief auch die Anfangsviertelstunde des zweiten Durchgangs, einzig die Löwen-Fans fielen in diesem Zeitraum durch das Abbrennen von bengalischen Feuern negativ auf.
Torchancen blieben auch nach über einer Stunde Spielzeit Mangelware. Dafür wurden Witte (5. Gelbe), Neuhaus und Mauersberger verwarnt. Spielerisch tat sich bei den Giesingern allerdings gar nichts mehr. Vielmehr drang der VfB auf die Vorentscheidung: Terodde und Mané brachten das Leder aus spitzem Leder nicht über die Linie (72.), ehe der Portugiese auch noch zwei Kopfballchancen liegenließ (74., 78.).
Mugosa nicht im Abseits, aber zurückgepfiffen
Erst in der unmittelbaren Schlussphase, in der nicht nur Ginczek (für Terodde, 82.) sein Comeback feierte, riskierte Runjaic etwas mehr und brachte Angreifer Mugosa für Außenverteidiger Wittek (84.). Und der Montenegriner war auch bei der einzigen gefährlichen Aktion der Löwen im zweiten Durchgang beteiligt, als er nach einem Mölders-Schuss fälschlicherweise wegen Abseits zurückgepfiffen wurde und deshalb Kargers Kopfballtreffer keine Gültigkeit hatte (90.+2).
Beide Teams spielen am Dienstag im Pokal. Die Löwen treten in Würzburg an (18.30 Uhr), für Stuttgart steht ein Auswärtsspiel in Mönchengladbach an (20.45 Uhr).