Kaiserslauterns Trainer Tayfun Korkut schickte seine Mannschaft im 4-2-3-1-System auf den Rasen. Wie erwartet begann Sommertransfer Moritz im defensiven Mittelfeld, der in den Testspielen treffsichere Neuzugang Osawe durfte im Sturmzentrum ran. Auch die Neuzugänge Aliji, Mwene und Weis standen in der Startformation. Beim Bundesliga-Absteiger Hannover 96 begann Neuzugang Maier auf der Position hinter der Sturmspitze Sobiech. Sané, um den es anhaltende Transfergerüchte gibt, begann im Abwehrzentrum neben Anton.
FCK beginnt forsch - Gaus vergibt
Korkut hatte im Vorfeld der Partie davon geredet, begeisternden Fußball bieten zu wollen - und seine Mannschaft lieferte ab. Extrem schwungvoll kamen die Roten Teufel aus der Kabine, störten Hannover sehr früh und überraschten diese vor allem mit dem brandgefährlichen Neuzugang Osawe im Sturmzentrum. Hannover schien zunächst das falsche taktische Mittel gewählt zu haben und verteidigte mit der Abwehrkette sehr hoch - der FCK nahm die Einladung an und spielte immer wieder Steilpässe auf Osawe.
Die erste hochkarätige Chance leitete folgerichtig auch Osawe ein, der Pich auf der rechten Seite mitnahm und das Leder direkt wieder in den Lauf gespielt bekam. Sané und die 96-Defensive waren überspielt, Osawe legte vor Keeper Tschauner quer zu Gaus - und der schob den Ball etwas mutlos aufs Tor, Tschauner streckte sich und parierte (6.). Kurz darauf war es wieder Osawe, der Tschauner per Fernschuss prüfte (7.). Der Neuzugang vom Halleschen FC bestach wie seine Kollegen durch beispielhaften Einsatz und jagte im Sturm jedem Ball nach.
Maier schockt FCK
Die Gäste bekamen zunächst keinen Zugriff im Zentrum, weshalb zwangsläufig auch die Viererkette nicht gut aussah. Dank Tschauner blieb das anfängliche Chaos aber unbestraft, die Niedersachsen suchten nun selber zaghaft den Weg nach vorne. Mit der ersten Torannäherung brachte Klaus den Ball von rechts in den Strafraum. Aliji fälschte das Leder unglücklich ab, sodass dieses zu Sobiech sprang. Anstatt selber abzuschließen, schirmte der Stürmer den Ball stark für den völlig unbehelligten Maier ab, der aus kurzer Distanz einschob (16.).
Die Pfälzer ließen sich zunächst nicht beirren und stürmten weiter, Osawe bekam eine Hereingabe von Moritz jedoch nicht aufs Tor gedrückt (20.). Die Gäste fingen sich anschließend und ließen weniger schnelle Angriffe zu. Eine Partie auf Augenhöhe entwickelte sich, die den Zuschauern hohe Intensität und rassige Zweikämpfe bot - Referee Stark hatte aber alles im Griff. Weil sich Hannover fortan stabilisierte und auch die FCK-Abwehr sicher stand, gab es keine größeren Torgelegenheiten mehr. Mit dem 0:1 ging es in die Pause.
2. Bundesliga, 1. Spieltag
Die zweite Hälfte begann so schwungvoll wie die erste - diesmal waren beide Teams zu gleichen Teilen beteiligt. Der größte Unterschied zwischen beiden Mannschaften trat aber umgehend zutage: Hannover erwies sich als abgezockter und nutzte gleich die erste Gelegenheit zum 2:0. Sané hatte geköpft, Weis zur Seite abgewehrt - und Anton den Nachschuss aus spitzem Winkel humorlos versenkt (48.).
96 eiskalt - Sobiechs Schlenzer sitzt
Die Gäste agierten nun souverän und mit geballter Bundesliga-Erfahrung, die der Kader auch nach dem Abstieg besitzt. Der FCK mühte sich ab, bekam jedoch nicht mehr viel auf die Reihe und musste kurz darauf sogar den dritten Gegentreffer schlucken: Karaman legte Schmiedebachs Flanke auf Sobiech ab, der nur noch einnicken musste (63.). Die Partie war nun entschieden, Hannover spulte das Pflichtprogramm professionell ab. Nach einigen Halbchancen auf beiden Seiten ließ Sobiech seine Klasse aufblitzen und schlenzte die Kugel zum 4:0 ins rechte Eck (84.). Ziegler hätte noch einmal verkürzen können, setzte einen Kopfball aber knapp am rechten Pfosten vorbei (89.). Dann zeigte sich Schiedsrichter Stark gnädig und pfiff pünktlich nach 90 Minuten ab.
Bei den Pfälzern wird die starke Anfangsphase Auftrieb geben, das Resultat dagegen ist niederschmetternd. Hannover erwischte den gewünschten Traumeinstand ohne Gegentor, auch wenn 96 nicht über die gesamte Spielzeit überzeugte. Für den 2. Spieltag muss der 1. FC Kaiserslautern nächste Woche Sonntag (15.30 Uhr) nach Würzburg reisen. Am selben Tag, jedoch schon um 13.30 Uhr, empfängt Hannover die SpVgg Greuther Fürth.