Leipzigs Trainer Ralf Rangnick musste nach dem 1:0-Sieg beim Karlsruher SC auf einer Position wechseln: Kapitän Kaiser, der die fünfte Gelbe gesehen hatte, wurde durch Poulsen ersetzt.
MSV-Coach Ilia Gruev wechselte ebenfalls nur einmal. Im Vergleich zum 3:0 gegen Sandhausen ließ er Onuegbu auf der Bank, und Grothe, der seine Gelbsperre abgesessen hatte, durfte von Beginn an ran.
Die Roten Bullen ließen von Beginn an keinerlei Zweifel aufkommen, wer Herr im Hause ist. Mit einer offensiven 4-1-3-2-Formation mit Selke und Poulsen in der Doppelspitze übten sie direkt Druck auf die Zebras aus. Der MSV hingegen staffelte sich in einem 4-2-3-1-System erst einmal tief in der eigenen Hälfte und versuchte, das Anrennen der Leipziger in der Anfangsphase unbeschadet zu überstehen. Trotzdem kamen Selke (2.), Forsberg (3.) und Sabitzer (7.) zu frühen Torgelegenheiten, die allesamt aber vom aufmerksamen Ratajczak geklärt werden konnten.
Selke zurückgepfiffen - Wolze mit Sonntagsschuss
Nach 14 Minuten traf Selke ins Tor, aber der Treffer wurde vom Schiedsrichter wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht anerkannt – wohl eine Fehlentscheidung, da sich der Stürmer eher auf gleicher Höhe befand. Der MSV, der sich bis dahin nur in der Defensive befunden hatte, glänzte auf der Gegenseite durch gnadenlose Effizienz. Der erste Torabschluss der Gäste fand gleich den Weg ins Leipziger Tor: Wolze traf mit einem satten Linksschuss volley von der linken Strafraumkante ins rechte Eck (18.).
Der 17. Spieltag
RB schlägt durch Poulsen zurück
Die Sachsen schüttelten sich nur kurz, beherrschten weiterhin das Spielgeschehen, kamen aber in der Folge nicht zu Torabschlüssen. Erst in der 27. Minute schlugen die Hausherren zu: Forsberg leitete den Ball am linken Flügel auf Halstenberg weiter. Dessen Pass in den Rückraum erreichte Poulsen, der aus 13 Metern keine Probleme hatte, zu seinem ersten Saisontor abzuschließen. In der Folge spielten die Leipziger ansehnlichen Fußball, aber Torgefahr konnten sie bis zur Pause nicht mehr generieren.
Nach dem Seitenwechsel war bei den Gastgebern ein Bruch im Spiel zu sehen. Sie brachten kein geordnetes Aufbauspiel zustande, und es dauerte bis zur 56. Minute, ehe Zebra-Keeper Ratajczak nach einem Sabitzer-Schuss das erste Mal eingreifen musste. Ratajczak mauserte sich einmal mehr zum besten Duisburger Spieler, als er einen langen Ball von Forsberg auf Poulsen 22 Meter vor dem Tor klären konnte (60.). Leipzig übernahm wieder die Spielkontrolle, aber zwingende Aktionen waren bis dato Mangelware. Erst Compper (64.) und Selke (67.) sorgten wieder für Gefahr, aber beide schafften es nicht, ihre Kopfbälle aus aussichtsreichen Positionen im Tor unterzubringen.
Tore satt in der Schlussphase
Der eingewechselte Scheidhauer schockte in der 80. Minute die Leipziger: Nach einem Konter erreichte ihn ein Zuspiel von Albutat im Zentrum. Der Joker behielt gegen Coltorti die Nerven und brachte die Gäste überraschend in Führung. Aber erneut ließen sich die Roten Bullen nicht schocken und schlugen nur fünf Minuten später durch Quaschner zurück: Nach einem Forsberg-Eckball stieg er am höchsten und konnte Ratajczak – der noch am Ball war – zum Ausgleich überwinden (85.).
Die MSV-Spieler, die sich schon als Sieger wähnten, ließen die Schultern hängen und mussten in der Folge erneut nach einem Eckball das 2:3 durch einen Nukan-Kopfball hinnehmen (87.). Den Schlusspunkt setzte Poulsen, der nach einer schönen Vorarbeit von Bruno, der Ratajczak tunnelte, nur noch den Fuß hinhalten musste (90.).
Leipzig startet am Sonntag (13.30 Uhr) gegen den FSV Frankfurt in die Rückserie, Duisburg gastierte zur gleichen Zeit beim 1. FC Kaiserslautern.