Nach dem 1:0 in Bochum sah RB-Coach Ralf Rangnick verständlicherweise keinen Grund, seine Elf umzustellen.
Anders sein Pendant Frank Kramer, der nach dem Düsseldorfer 1:0 über Bielefeld auf zwei Positionen umbaute. Statt dem 4-2-2-2 vertraute Kramer auf ein defensiveres 4-2-3-1-System. Für die verletzten Bolly und Ya Konan rückten Fink und van Duinen neu in die Mannschaft.
Forsberg prüft wachen Rensing
Mit dem Selbstvertrauen der letzten Wochen und insgesamt sieben Spielen hintereinander ohne Niederlage im Rücken starteten die Hausherren dominant. Bereits nach fünf Minuten kreierten die Leipziger die erste gute Gelegenheit, Forsberg scheiterte aber am wachsamen Rensing. Wenig später näherte sich dann auch die Fortuna endlich mal an, doch Sararer wollte im Strafraum mit dem Kopf durch die Wand (9.).
Anschließend wurde nur noch die Rangnick-Elf aktiv: Compper köpfte nach Kaiser-Ecke knapp daneben, der nächste Standard des RB-Kapitäns fand Orban am ersten Pfosten - Pohjanpalo klärte gerade noch so auf der Linie (10., 17.). Nach gut 20 Minuten mussten die Sachsen aber dem hohen Tempo Tribut zollen, es lief wenig mehr zusammen, man operierte viel zu viel mit langen Bällen. Kapital konnte die offensiv schwache Fortuna daraus nicht schlagen.
Forsberg löst eiskalt den Knoten
Der 12. Spieltag
Aber auch Leipzig fehlten im letzten Drittel Präzision, Konzentration und Geradlinigkeit. Bis zur 41. Minute: Sabitzers schwache Flanke klärte Haggui unzureichend in den Fuß von Kaiser, der per Volley sein Glück suchte - aber nicht fand. Besser machte es dann erst Forsberg, der Sekunden vor der Pause die angespannte Leipziger Kulisse erlöste. Nach der Ecke von Kaiser war eigentlich die Luft raus, Klostermann machte das Leder aus 30 Metern aber wieder scharf. Forsberg stand goldrichtig, nahm den Ball gut mit und vollstreckte eiskalt - 1:0 und gleichzeitig das fünfte Saisontor des Schweden (45.+1).
Pohjanpalo ohne Glück
Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild: Leipzig gab den Takt vor, Düsseldorf hatte zu folgen. Die erste gefährliche Situation machte sich Selke mit einem unnötigen Offensivfoul aber selbst zunichte (49.). Deutlich zwingender war da schon die Elf vom Rhein zwei Minuten später, als Pohjanpalo nach Coltorti-Schnitzer einen Rechtsschuss an den Pfosten feuerte (51.).
Sabitzer veredelt Forsbergs Pirouette
Anschließend übernahm aber wieder RB das Kommando, es sollte ein Düsseldorfer Strohfeuer bleiben. In der 64. Minute dann ein großer Schritt in Richtung Heimdreier: Der quirlige Forsberg ließ mit einer Drehung im Mittelfeld drei Gegenspieler stehen, bediente Sabitzer mustergültig und der Österreicher besorgte humorlos das 2:0.
Entschieden war das Spiel aber noch lange nicht, weil Leipzig die folgenden Halbchancen leichtfertig liegen ließ und Düsseldorf noch einmal eine Antwort fand. Die Ecke von Demirbay fand genau den Kopf von Haggui, der wuchtig zum 1:2 einköpfte (75.). Eine spannende Schlussviertelstunde bahnte sich an, in der beide Mannschaften aber komplett Struktur vermissen ließen. Und auch deswegen verpasste die Fortuna trotz der Debüts von Iyoha und Madlung die Punkteteilung.
Seine Erfolgsserie will Leipzig am kommenden Dienstag (20.30 Uhr) in der zweiten Runde des DFB-Pokals in Unterhaching fortsetzen, für Düsseldorf geht es am selben Tag (19 Uhr) nach Nürnberg. In der 2. Liga muss RB dann am Sonntag, den 1. November (13.30 Uhr), beim SV Sandhausen ran, während die Fortuna schon am kommenden Freitag (18.30 Uhr) die SpVgg Greuther Fürth empfängt.