In der ausverkauften Alten Försterei - 22.012 Zuschauer bedeuteten einen neuen Rekord - setzte Berlins Coach Sascha Lewandowski auf Leistner und Thiel. Trimmel sowie Skrzybski mussten nach dem 1:2 in Braunschweig weichen.
Beim FC St. Pauli saß Regisseur Maier nach einer Erkältung zunächst nur auf der Bank. Dafür schenkte Trainer Ewald Lienen im Vergleich zum 1:3 gegen Sandhausen Picault sein Vertrauen. Für den US-Amerikaner war es das Startelf-Debüt im Trikot der Hamburger.
Die Stimmung war gut, die Partie allerdings bot nur Freuden der Abwehr-Kunst wirklich Anschauliches. Beide Teams setzten auf eine stabile, kompakte Defensive. Im Angriff passierte zunächst überhaupt nichts.
Der 11. Spieltag
In der 20. Minute wurden Sobiech und Thy aus wenigen Metern im Strafraumgetümmel geblockt. Zwei Minuten später konnten die Kiez-Kicker dennoch jubeln: Buballa war auf der linken Seite durch und flankte ins Zentrum. Dort verlängerte Puncec unfreiwillig per Kopf direkt auf Sobota. Am rechten Pfosten aus zehn Metern versenkte er das Leder mit links im linken Toreck (22.).
Doppelschlag in drei Minuten
In der Folge übernahm der FCSP die Kontrolle über die Partie. Auf Seiten der Köpenicker hingegen fehlte das Tempo, um Himmelmann in Bedrängnis zu bringen - zumindest bis zur 42. Minute. Zejnullahu flankte von links ins Zentrum. Niemand kam an die Kugel, die seelenruhig auf das rechte untere Toreck zuflog. Der Keeper langte daneben. Der Ball zappelte im Netz. Mit freundlichen Grüßen des Hamburger Schlussmanns. Nur drei Minuten später kam es noch dicker für die Kiez-Kicker: Picault verlor auf den linken Außenbahn an der Grundlinie den Ball, Parensen passte zu Thiel, der ins linke Eck traf - 2:1.
Kann es selbst kaum glauben: Eroll Zejnullahu (li.) trifft dank Mithilfe vom gegnerischen Keeper zum Ausgleich. imago
Aus dem Konzept brachte das die Lienen-Elf nicht. Mit Maier für Picault kam zudem ein frischer Mann nach dem Seitenwechsel, der sofort für Wirbel sorgte: Aus acht Metern klatschte dessen Schuss an den Pfosten (47.). Kurz darauf jedoch war es eine Kombination der Außenverteidiger, die zum Ausgleich führte. Buballa flankte in Minute 54 von links und fand den eingerückten Hornschuh. Der zog von der Strafraumgrenze scharf ab und hämmerte den Ball zentral ins Tor - 2:2.
Mit offenem Visier
Anschließend entwickelte sich eine rasante Partie. Beide Teams gaben ihre defensive Starre auf und gingen volles Risiko. Maier traf nach einem Freistoß noch einmal den Pfosten (64.), auf der Gegenseite scheiterte Kreilach an Himmelmann und zielte knapp vorbei (67., 70.). Besser machte es Dudziak in der 72. Minute, wenn auch unter Mithilfe von Union-Keeper Haas: Nach einer Rzatkowski-Ecke stürzte sich der Torwart ins Getümmel, erwischte das Spielgerät aber nicht. Stattdessen prallte es gegen den Rücken des Hamburgers und von dort kullerte es über die Linie. Die erneute Führung für den FCSP. Für Dudziak war es das erste Tor in der zweiten Liga. Gleiches galt für Zejnullahu und Hornschuh.
Die Köpenicker gaben jedoch nicht auf, glaubten an ihre Chance. Himmelmann aber hielt seinen Kasten in dieser Schlussphase zunächst sauber: Noch einmal rettete er stark gegen Kreilach (88.). Doch selbst das war es nicht gewesen: Der Kapitän zog noch ein letztes Mal ab. Sobiech fälschte leicht ab, sodass der Ball direkt vor den Füßen von Kessel landete. Der schob aus fünf Metern ein. 3:3 (90.+4). Der Endstand.
Union Berlin bekommt am Samstag (13 Uhr) Besuch von Paderborn, die Kiez-Kicker empfangen einen Tag später (13.30 Uhr) den SC Freiburg.