Arminia-Coach Norbert Meier veränderte seine Startelf im Vergleich zum 2:2 in Nürnberg auf zwei Positionen: Burmeister und Mast ersetzten Schütz und Ulm. Auf der Gegenseite schickte Löwen-Trainer Torsten Fröhling die selbe Formation wie beim 2:2 gegen Leipzig ins Rennen. Einzige Ausnahme: Ortega stand für Eicher im Tor.
Fröhling hatte vor der Partie von seinem Team gefordert, endlich mal selber in Führung zu gehen und nicht wieder einem Rückstand hinterherlaufen zu müssen. Gesagt, getan: Mit der ersten Möglichkeit der Partie gingen die Gäste in Führung. Vollmann schnappte sich den Ball nach einem Bielefelder Befreiungsversuch und tankte sich auf der rechten Seite bis zur Grundlinie durch. Gegen äußerst passive Arminen bediente der Rechtsaußen im Zentrum den freien Wolf, der per Direktabnahme aus acht Metern trocken einschoss (8.).
Dass sich seine Mannschaft beim Verteidigen einer Führung scheinbar leichter tut als beim Hinterherlaufen eines Rückstands, bewiesen die Löwen nach dem Treffer. Tief in der eigenen Hälfte erwarteten die "Löwen" den Gastgeber und verteidigten ohne große Mühe. Bielefeld enttäuschte beim Versuch, das Spiel zu gestalten. Viele Fehlpässe prägten das Spiel nach vorne, echte Chancen wurden nicht herausgespielt.
Klos küsst die Arminia wach
1860 wollte den Vorsprung mit in die Halbzeit nehmen, passte aber einmal nicht auf: Hemlein bekam auf der rechten Seite extrem viel Platz und nutzte diesen zu einer genauen Flanke. Im Zentrum nickte Klos den Ball aus kurzer Distanz an die Unterkante der Latte, von wo er zum Ausgleich ins Tor sprang (40.). Ortega machte im Gehäuse der Gäste einen unglücklichen Eindruck, da er aus dem Tor herauskam, aber das Leder nicht erwischte. Mit der ersten Chance bestrafte der DSC also die einzige Unaufmerksamkeit der Gäste, kurz darauf war Pause in einem durchschnittlichen Zweitligaspiel.
Der 10. Spieltag
Die zweite Hälfte begann, wie die erste geendet hatte - mit nach vorne drängenden Bielefeldern. Fast ausschließlich über die rechte Seite generierten die Ostwestfalen eine gefährliche Situation nach der anderen: Zweimal scheiterte Hemlein bei seinen Schüssen (52., 59.), auch Klos brachte den Ball nach Dicks Einwurf nicht im Gehäuse unter (54.). Mit zunehmender Spieldauer nahm die Intensität zu, Schiedsrichter Martin Petersen unterbrach die Partie aufgrund der vielen Fouls nahezu im Sekundentakt. 1860 hielt in den Zweikämpfen dagegen, fand aber keine Mittel, um selber ernsthaft für Torgefahr zu sorgen.
Nöthe lässt es krachen
Die Aussicht auf ein beruhigendes Acht-Punkte-Polster auf die Gäste schien die Ostwestfalen zu beflügeln, denn sie waren dem 2:1 näher als die "Löwen". Als Beleg ist der Pfostenschuss von Nöthe zu nennen, der von Börner mustergültig bedient worden war (72.). Weiterhin zeigten die Hausherren die reifere Spielanlage, die bis zur Schlussphase aber eine Ruhepause benötigten und einen Gang herunterschalteten. Dann ging es drunter und drüber: Beide wollten den "Lucky Punch" und dem DSC wäre er beinah geglückt. Doch Ortega parierte den Ball in der Nachspielzeit wohl noch auf der Torlinie (90.+2).
Nach vier extrem hektischen Minuten Nachspielzeit war Schluss. Beide Teams können mit dem Remis nicht glücklich sein: Die Arminia holt zum fünften Mal in Folge keinen Dreier, 1860 wartet weiter auf den ersten Saisonsieg. Am kommenden Wochenende steht die Länderspielpause an. Danach ist Bielefeld am Freitag, den 16. Oktober (18.30 Uhr) in Düsseldorf gefordert. 1860 München tritt drei Tage später (20.15 Uhr) vor heimischer Kulisse gegen den Karlsruher SC an.