Bochums Cheftrainer Gertjan Verbeek nahm im Vergleich zum 2:2 bei Fortuna Düsseldorf eine personelle Änderung an seiner Startelf vor: Der zuletzt rotgesperrte Eisfeld rückte wieder ins Team, Gündüz nahm dafür auf der Bank Platz. Auf der Gegenseite schickte Heidenheims Coach Frank Schmidt exakt jene elf Spieler auf den Rasen, die den 1:0-Auswärtssieg beim 1. FC Nürnberg vor einer Woche eingefahren hatten.
Wie schon im letzten Heimspiel gegen den FSV Frankfurt schickte sich Bochum auch dieses Mal an, schnell das Kommando zu übernehmen. Der Plan ging auf, früh sorgte der VfL für klare Verhältnisse, denn: Mit der ersten richtigen Torchance der Partie ging der Revierklub in Führung - dabei entpuppte sich Gästeverteidiger Wittek als Türöffner. Eine vermeintlich ungefährliche Flanke von Sestak verlängerte der Defensivspieler direkt auf den Kopf von Terodde, der am zweiten Pfosten gar nicht anders konnte, als zum 1:0 einzunicken (11.).
Bochumer Traumstart
Heidenheim kam überhaupt nicht in die Begegnung, die wenigen Kontermöglichkeiten prallten ausnahmslos an der VfL-Defensive ab. Bochum investierte viel, zeigte sich lauffreudig und schraubte das Ergebnis nach oben: Reinhardt spielte den Ball leichtfertig Losilla in die Füße, der Sestak bediente. Aus gut 25 Metern zog der Slowake mit links ab und drehte kurz darauf zum Jubel ab: Die Kugel schlug flach im linken Eck ein, Zimmermann hatte keine Abwehrmöglichkeit (20.).
Deutliche Pluspunkte konnte der Revierklub auf den Flügeln verbuchen: Die Außenverteidiger Perthel und insbesondere Celozzi auf der rechten Seite kurbelten das Spiel immer wieder an und sorgten für Überraschungsmomente. Die erste Gelegenheit der Gäste resultierte aus einer Unachtsamkeit von Perthel: Dessen Rückgabe per Brust war zu kurz geraten, Leipertz spritzte im Fünfmeterraum dazwischen. Allein einer Riesentat von Esser war es zu verdanken, dass die Null weiterhin stand: Der Keeper vereitelte nacheinander die Versuche von Leipertz und Niederlechner aus kürzester Distanz (36.).
Fortan nahm das Duell noch einmal an Fahrt auf. Terodde nickte Celozzis Flanke denkbar knapp am linken Pfosten vorbei (39.), auf der Gegenseite stand plötzlich Referee Benjamin Cortus im Mittelpunkt: Seine Entscheidung, nach einem Vergehen Latzas an Niederlechner auf Strafstoß zu entscheiden, war nachvollziehbar, den fälligen Elfmeter verwandelte Leipertz zum Anschlusstreffer (41.). Die letzten Momente der ersten Hälfte gehörten wiederum den Hausherren: Perthels Gewaltschuss wurde zu Zimmermanns sicherer Beute (45.+1), Teroddes Drehschuss prallte an Witteks Bein ab (45.+2).
Der 25. Spieltag
Verbesserte Gäste nach der Pause
Den besseren Start in Durchgang zwei erwischten die Gäste. Torschütze Leipertz wühlte sich gegen die achtlose VfL-Hintermannschaft durch und zog mit links ab - Außennetz (51.). Die Maßnahme, früher anzugreifen und Bochum weit in dessen Hälfte unter Druck zu setzen, fruchtete. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Duell mit Chancen auf beiden Seiten. Der auffällige Sestak zwang Zimmermann aus zehn Metern zu einer Fußabwehr (59.), auf der Gegenseite behielt Esser im direkten Duell mit Schnatterer die Oberhand (61.).
Unterdessen feilte Bochums Sestak am Status "Spieler des Spiels". Zwar fand er nach einem wuchtigen Volley seinen Meister in Zimmermann (67.), vier Minuten später war der Keeper dann aber machtlos. Terodde hatte Terrazzino zuvor mustergültig bedient, dieser aus zehn Metern im Fallen abgeschlossen. Zwar brachte Strauß sein Bein dazwischen, doch über Terrazzino trudelte die Kugel glücklich vor die Füße von Sestak, der mühelos abstaubte (71.). Den Deckel auf die Partie setzte kurz darauf der eingewechselte Gregoritsch: Gerade erst für Matchwinner Sestak ins Spiel gekommen, verwertete er Eisfelds langen Ball stark und schob überlegt zum 4:1 ein (74.). Danach war die Luft raus, lediglich Heidenheims Torwart verbuchte noch ein kleines, persönliches Erfolgserlebnis. Einen von Wittek an Terrazzino verursachten Elfmeter parierte Zimmermann gegen Terodde (84.).
Dank des eindrucksvollen und vollkommen verdienten Erfolgs zog der Revierklub am Aufsteiger vorbei und kann die nächste Begegnung von einem beruhigenden Mittelfeldplatz aus erwarten: Am Montagabend (20.15 Uhr) gastiert der VfL beim Bundesliga-Absteiger 1. FC Nürnberg. Tags zuvor (13.30 Uhr) trifft Heidenheim mit Leipzig auf einen weiteren Zweitliga-Aufsteiger.