Sandhausens Cheftrainer Alois Schwartz sah keinen Grund, seine Startelf von dem 3:1-Auswärtssieg in Düsseldorf zu verändern und vertraute damit zum zweiten Mal in Folge der gleichen Aufstellung. Bochums Interims-Coach Frank Heinemann war nach dem 3:3 gegen den FC St. Pauli gezwungen, Personal zu tauschen: Für den Gelb-gesperrten Perthel rückte Bulut ins Team, zudem stand Weis anstelle von Gündüz zu Beginn auf dem Feld.
Nach dem mäßigen Beginn, den beide Teams zum Abtasten nutzten, erspielte sich der VfL ein leichtes Übergewicht. Symptomatisch für den Spielverlauf entstand die erste gefährliche Situation aus einem Standard: Nach einem Foul von Thiede an Terodde zwirbelte Tasaka das Spielgerät aus etwa 25 Metern über die Mauer und zwang Riemann zu einer Parade (14.). Im Gegenzug versuchten auch die Gäste, VfL-Keeper Luthe in Bedrängnis zu bringen, doch Linsmayer verzog deutlich, als ihm der Ball an der Strafraumgrenze versprang (20.).
Tasaka trifft Kübler auf der Linie
Drei Zeigerumdrehungen später schlug der Ball auf der anderen Seite fast im SVS-Tor ein: Eine Flanke köpfte die Defensive der Heimelf unkontrolliert aus dem Sechzehner und Latza drosch drauf. Seinen Schuss konnte Sestak abfälschen, wodurch Riemann in die rechte Ecke abtauchte, die Kugel aber nicht festhalten konnte. Der reaktionsschnelle Sestak legte auf Tasaka ab, der allerdings nur den auf der Linie stehenden Kübler traf (23.). Die Hausherren agierten und zwangen die Bochumer immer wieder zu Fehlpässen. Danach ging es bei der Schwartz-Elf zwar zügig nach vorne, zwingende Torchancen konnte sich Sandhausen aber nicht erspielen. Schiedsrichter Michael Weiner musste in der Folge immer öfter zur Pfeife greifen, der Spielfluss stockte. Folglich entstanden aus Standardsituationen die meisten gefährlichen Situationen: Erneut war Tasaka der Initiator, der einen ruhenden Ball am Mittelkreis hoch auf Riemann zog. Der Schlussmann, der etwas zu weit vor seinem Kasten stand, konnte im letzten Moment den Arm nach oben reißen und die Situation klären (44.).
Der 17. Spieltag
Bouhaddouz versiebt frei vor Luthe
Die zweite Hälfte begann, wie die erste aufgehört hatte, mit einem Freistoß. Diesmal hatte der SVS nach einem ruhenden Ball eine sehr gute Möglichkeit. Im Anschluss zwang Stiefler nach einem Freistoß Luthe zu einer Parade. Bouhaddouz setzte den Nachschuss kläglich über das Gehäuse. Beide Mannschaften zeigten sich wesentlich spielfreudiger, allein die Chancengenauigkeit ließ zu wünschen übrig. Sestak nahm eine Direktabnahme zu lässig und machte es Riemann leicht (51.). Nach einer Stunde fanden die Gäste erneut den Weg vors Tor - selbstredend nach einem ruhenden Ball: Fabian erreichte die Kugel mit dem Hinterkopf vor dem herauseilenden Riemann, doch Olajengbesi bereinigte die Situation in höchster Not, indem er den Ball vor der Linie wegköpfte (60.).
Der Nigerianer vereitelte auch im weiteren Spielverlauf die hohen Bälle, mit denen der VfL operierte. Auch das Offensivspiel der Hausherren wirkte in vielen Situationen zu statisch, am Strafraum der Bochumer war meist Schluss. Bouhaddouz hatte in der Schlussphase die letzte vielversprechende Chance. Nach einem Eckball kam der agile Angreifer frei zum Kopfball, erwischte die Kugel aber nicht richtig (89.).
Am Mittwoch (17.30 Uhr) trifft der SV Sandhausen vor heimischer Kulisse auf den SV Darmstadt 98. Bereits am Dienstag tritt der VfL Bochum um die gleiche Zeit bei der SpVgg Greuther Fürth an.