Bochums Trainer Peter Neururer nahm nach dem 2:2 vor der Länderspielpause in Kaiserslautern einen Wechsel vor: Anstelle von Weis rückte Sestak in die Startelf. Neururers Gegenüber, Aalens Coach Stefan Ruthenbeck, tauschte derweil gleich viermal: Nach der 0:1-Heimniederlage gegen den FSV Frankfurt kamen Hainault, Quaner, Daghfous und Kaufmann für Barth, Drexler, Klauß und Ofosu-Ayeh ins Team.
Mit dem ersten durchdachten Angriff der Partie gingen die Hausherren in Front: VfL-Linksverteidiger Perthel schaltete sich offensiv mit ein. Seine flache Hereingabe wollte Hainault mit einer Grätsche bereinigen. Dabei schoss der Innenverteidiger des VfR seinen Schlussmann Bernhardt an. Von ihm prallte der Ball Hainault an den Kopf und von dort ins Netz - ein kurioses Tor (2.).
Bochum probierte es auch danach meist über links, Perthel sprintete immer wieder nach vorne. Allerdings gelang es dem Revierklub nicht, den zweiten Treffer nachzulegen. Aalen indes war in der Anfangsphase die Verunsicherung sichtlich anzumerken: viele Fehlpässe, etliche Stockfehler. Mit zunehmender Spieldauer kam die Ruthenbeck-Elf aber besser in die Partie.
Ludwig zieht ab - Latte
Die erste gute Chance für die Gäste dann nach gut einer Viertelstunde: Ludwig hielt aus der zweiten Reihe ansatzlos drauf - das Leder klatschte an den Querbalken (18.). Generell fehlte dem Schlusslicht aber der klare Plan, um die Blau-Weißen dauerhaft in Verlegenheit zu bringen. So verzeichnete Aalen vor der Halbzeit nur noch eine weitere Möglichkeit: Der VfR schaltete nach einem Ballgewinn schnell um, Daghfous setzte Quaner in Szene, der plötzlich alleine vor Luthe auftauchte. Der Bochumer Kapitän war aber auf dem Posten (31.).
Bochum tat nach der frühen Führung zu wenig. So sprang nach dem 1:0 bis zur Halbzeit lediglich noch eine aussichtsreiche Gelegenheit für die Heimelf heraus: Tasaka zog aus rund 20 Metern ab, Gästekeeper Bernhardt ließ die Kugel nach vorne abprallen. Terodde spekulierte auf den Abstauber, scheiterte aus kurzer Distanz aber an Bernhardt (27.). So ging es mit einer knappen Bochumer Führung in die Pause.
Der 14. Spieltag
Gregoritsch mit zwei guten Chancen
Wie bereits im ersten Durchgang fand Bochum nach dem Seitenwechsel deutlich besser ins Spiel. Während Aalen gedanklich offenbar noch in der Kabine war, kam Gregoritsch auf der linken Außenbahn an den Ball, schlug einen Haken in die Mitte, visierte das lange Eck an - verfehlte dieses aber nur um Zentimeter (48.). Auch die zweite gute Möglichkeit ging auf das Konto der Neururer-Elf: Losilla probierte es aus der zweiten Reihe, scheiterte mit seinem Flachschuss am langen Pfosten. Danach kam Gregoritsch an die Kugel, Bernhardt tauchte bei seinem Schuss ab und parierte klasse (51.).
Sechs Minuten später war der VfR-Keeper aber machtlos: Die Hausherren schalteten nach einem Ballgewinn im Mittelkreis schnell um, über mehrere Stationen kam der Ball zu Tasaka. Der zog aus halbrechter Position auf Strafraumhöhe ab, der Ball wurde aber geblockt und fiel Terodde vor die Füße. Der Ex-Unioner ließ sich aus kurzer Distanz nicht zweimal bitten und schob ein (57.) - sein zehntes Saisontor.
Feick vergibt freistehend aus fünf Metern
Stanislav Sestak schirmt den Ball ab, Sascha Mockenhaupt hat keine Chance, an diesen zu gelangen. picture alliance
Kurz darauf bot sich Feick eine erstklassige Chance zum Anschluss: Der Linksverteidiger der Gäste zog von der Strafraumkante ab, Luthe parierte, den Nachschuss jagte Feick aus fünf Metern am leeren Tor vorbei (64.).
Das rächte sich. Denn Terrazzino machte früh den Deckel drauf: Der Joker brach auf dem linken Flügel durch, wurde von Perthel glänzend bedient. Da Aalens Kaufmann nicht im Bilde war, stand Terrazzino frei vor Bernhardt - und hob den Ball frech über Bernhardt - 3:0 (66.).
In der Folge war Neururers Team dem vierten Tor oftmals näher als die offensiv harmlosen und defensiv anfälligen Aalener dem ersten. Der eingewechselte Forssell hätte völlig alleine das 4:0 markieren müssen, lief unbedrängt auf Bernhardt zu, zeigte vor diesem aber Nerven und vergab (82.). Wenig später legte er nach abermaliger Vorarbeit von Perthel doch noch das vierte Tor nach - der Schlusspunkt (89.).
Aalen bleibt damit Tabellenletzter - und hat am 15. Spieltag eine denkbar schwere Aufgabe vor sich: Der Ostalb-Klub trifft am Samstag (13 Uhr) vor heimischer Kulisse auf Fortuna Düsseldorf. Gleichzeitig bekommt es Bochum mit Spitzenreiter Ingolstadt zu tun.