Neururer stellt den Tannenbaum auf
Kaiserslauterns Coach Kosta Runjaic wechselte nach dem 0:0 in Leipzig den Stoßstürmer aus und brachte Lakic für Hofmann (Bank). Bochums Trainer Peter Neururer veränderte seine Startelf ebenfalls auf nur einer Position und schickte im Vergleich zur 0:3-Heimpleite gegen 1860 München Perthel für Holthaus (Bank) als Linksverteidiger ins Rennen.
Der VfL war zunächst auf Sicherheit aus. Neururer stellte sein Team im Tannenbaum-System auf (4-3-2-1), sodass gleich drei defensive Mittelfeldspieler die Lücken vor der Viererkette stopften. Bis auf Stoßstürmer Terodde arbeiteten alle Feldspieler intensiv nach hinten mit und standen sehr tief. Entsprechend spielte sich das Geschehen vor allem in der Hälfte der Gäste ab. Die Roten Teufel ließen den Ball geduldig durch die eigenen Reihen laufen und lauerten auf Lücken. In diese stieß der FCK immer wieder durch Steilpässe vor. Younes (3.) und Lakic (10.) generierten erste Torchancen. Letzterer hätte die Führung freistehend aus zwölf Metern machen müssen - schoss aber drüber.
Wie aus dem Nichts: Terodde nutzt Sippels Patzer
Nachdem Bochum die ersten Angriffswellen der Pfälzer schadlos überstanden hatte, wurde der Revierklub etwas mutiger und schaffte es, punktuell zu entlasten. Cacutalua sorgte erstmals für Gefahr, doch FCK-Keeper Sippel entschärfte seinen Kopfball aus acht Metern (26.). Auf der anderen Seite angelte sich VfL-Schlussmann Luthe die Kugel gerade noch vor dem einschussbereiten Lakic (30.). Ansonsten hatte Kaiserslautern nach wie vor viel Ballbesitz, spielte zahlreiche Pässe, entwickelte daraus aber keine Durchschlagskraft.
Also schlug Bochum wie aus dem Nichts zu: Linksverteidiger Perthel schaltete sich mit ein und flankte vor das Tor. Dort verschätzten sich sowohl Sippel als auch Heintz, sodass der am zweiten Pfosten lauernde Terodde nur noch einschieben musste (32.). Dieser Treffer gab dem VfL viel Selbstvertrauen. Die Gäste klatschten sich bei jeder gelungenen Defensivaktion ab. Der FCK meldete sich bei einem Lakic-Freistoß noch einmal zu Wort (42.), hatte dann aber Glück, dass Robert Kampka auf der anderen Seite auf Abseits entschied: Bei einem Klärungsversuch der Lauterer sprang Terodde der Ball vor die Füße, der Sturmtank traf (45.+2). Das Schiedsrichtergespann hatte aber eine Abseitsstellung erkannt. Eine Fehlentscheidung!
Lakics Flugkopfball passt genau
Der 13. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel schien Bochum gedanklich noch in der Kabine zu sein, denn aufgeweckte Lauterer drängten sofort nach vorne und glichen nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff aus: Jenssen initiierte einen Drei-Stationen-Angriff mit einem langen Ball auf den rechten Flügel, wo Matmour sofort nach innen flankte. Dort entwischte Lakic seinen Bewachern und lenkte den Ball mit einem Flugkopfball an den rechten Innenpfosten, von wo das Spielgerät zum 1:1 ins Tor sprang (48.).
Nun dominierten wieder die Pfälzer, die sehr hoch standen und den VfL am gegnerischen Sechzehner einschnürten. Dabei kamen die Hausherren aber zu selten zum Abschluss. Mit fortschreitender Spieldauer ließ der Druck jedoch stetig nach. Die Gäste investierten nur noch wenig in die Offensive, die Roten Teufel bissen sich hingegen die Zähne an der massiven Defensive der Westdeutschen aus. Zudem unterliefen beiden Seiten immer mehr Fehlpässe im Mittelfeld, sodass der Spielfluss ins Stottern geriet.
Joker Jacob sticht sofort
In der Schlussphase fanden die Roten Teufel dann doch noch einmal eine Lücke: Rechtsverteidiger Schulze dribbelte fast ungehindert in den Sechzehner und legte dann mit der Hacke zu Matmour zurück. Der spitzelte wiederum weiter zum gerade erst eingewechselten Jacob, der aus acht Metern zum 2:1 vollendete (82.). Das Ende für den VfL? Nein! Auch Neururer hatte bei seinen Wechseln ein glückliches Händchen, denn Joker Sestak köpfte eine Freistoßflanke von Tasaka aus acht Metern zum 2:2-Endstand in die Maschen (88.).
Nach der Länderspielpause geht es für den 1. FC Kaiserslautern am Freitag (21. November, 18.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 weiter. Gleichzeitig spielt der VfL Bochum ebenfalls vor heimischer Kulisse gegen den VfR Aalen.