St. Paulis Coach Michael Frontzeck musste im Vergleich zur 2:3-Niederlage bei Union Berlin eine Änderung in seiner Startelf vornehmen: Nehrig fiel nach Problemen an der Achillessehne im Abschlusstraining angeschlagen aus und wurde durch Schindler ersetzt, der sein Saisondebüt in der Liga feierte.
Keine Wechsel dagegen beim FSV: Trainer Benno Möhlmann vertraute derselben Formation vom 1:1 gegen Greuther Fürth zwei Wochen zuvor.
St. Pauli erwischte einen Start nach Maß. Teixeira ließ in der 3. Minute die linke Frankfurter Abwehrseite komplett verwaist, sodass Schindler ungestört bis in den Strafraum vorrücken und dort flach nach innen legen konnte. Verhoek ließ sich die Chance aus kurzer Distanz nicht entgehen und drückte den Ball ins rechte Toreck. Doch fast postwendend bot sich auf der Gegenseite für Leckie die Chancen zum Ausgleich, weil Schindler das Abseits aufgehoben hatte. Doch der Australier scheiterte freistehend an Tschauner (6.).
Der 7. Spieltag
Auch in der Folge boten sich den Hessen, vornehmlich über die Außenpositionen, einige Räume, um gefährlich bis in den Hamburger Sechzehner vorzudringen. Halstenberg vereitelte noch in der Anfangsphase eine weitere gute Gelegenheit für Leckie nach Vorarbeit von Epstein (10.). Weil aber auch die Paulianer ungeachtet der defensiven Unzulänglichkeiten weiter den Weg nach vorne suchten, entwickelte sich eine abwechslungsreiche Partie.
Die letzte Viertelstunde vor der Pause sah keine hochkarätigen Tormöglichkeiten mehr. Auch, weil St. Pauli seine defensive Zuordnung nun besser geregelt bekam.
FSV-Aufholjagd startet zu spät
Nach dem Seitenwechsel forcierten die Hessen den Druck auf die St.-Pauli-Abwehr noch einmal. Die Hamburger standen tief und konnten sich nur selten aus der eigenen Hälfte befreien. Doch das zweite Tor fiel dennoch für die Paulianer: Rzatkowski kam nach Ablage von Bartels vor dem Strafraum zum Schuss und hatte Glück, dass Konrad und Oumari den Ball unberechenbar für Klandt ins linke Toreck abfälschten (58.).
Doch der FSV blieb dran und kam nur wenig später zum längst verdienten ersten Treffer. Epstein gewann auf der linken Seite ein weiteres Laufduell und passte nach innen, wo Kapllani den Ball mit dem Absatz Richtung Tor bugsierte. Letztlich von Halstenbergs Rücken rollte die Kugel ins Hamburger Gehäuse (63.).
Kurz nach dem Anschlusstreffer versuchte Benno Möhlmann mit einem Dreifach-Wechsel, den Druck auf den Ausgleich noch zu erhöhen. Doch die Herausnahme der bis dahin agilen Außen Epstein und Görlitz ging nach hinten los. Statt noch mehr Offensive hatten die Frankfurter nun plötzlich, Probleme, gefährlich in den Sechzehner zu kommen. Und so gelang es der Frontzeck-Elf schließlich, den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten. Erst recht, als sich Teixeira in den Schlussminuten nach zwei Fouls binnen nur sechs Minuten auch noch die Gelb-Rote-Karte abholte (89.).
Die Kiezkicker bestreiten am nächsten Montag (20.15 Uhr) gegen Düsseldorf das Topspiel des 8. Spieltags, der FSV erwartet tags zuvor (13.30 Uhr) den FC Ingolstadt.