St. Pauli-Coach Roland Vrabec konnte im Vergleich zum 1:1 in Cottbus wieder auf die in der Lausitz Gelb-gesperrten Schachten und Halstenberg zurückgreifen, die für Gonther und Trybull zurück ins Team kamen.
Aalens Trainer Stefan Ruthenbeck setzte gegenüber dem 0:0 gegen Ingolstadt mit Mössmer für Pohjanpalo auf eine etwas defensivere Lösung.
Paukenschlag am Millerntor - schon nach drei Minuten führte der Gast aus Aalen: Lechleiter erlief Klauß' Pass in die Spitze. Der Angreifer kam gegen Thorandt und Kalla aus elf Metern zum Abschluss. Beide Hamburger fälschten noch leicht ab, das Leder trudelte an Heerwagen vorbei ins linke Eck (3.).
Die frühe Führung änderte an den taktischen Gegebenheiten nichts. Der VfR, ohnehin meist aus kompakter Ausrichtung heraus agierend, arbeitete gut gegen den Ball. Bei St. Pauli, sichtlich bemüht, fehlte es an Bewegung und Genauigkeit, um Lücken in den Abwehrverbund des Gegners zu reißen. Räume taten sich so kaum auf.
Die Vrabec-Elf konnte den Schock des frühen Gegentores nicht wegstecken, aus viel Ballbesitz resultierte lediglich eine vielversprechende Torannäherung von Schachten (8.). Aalen attackierte oft schon tief in der gegnerischen Hälfte, lauerte auf Fehler der Hamburger. Einmal mehr versprühte Lechleiter Gefahr (18.).
Es war für lange Zeit die letzte Torszene. Bei strahlendem Sonnenschein bot St. Pauli auch im weiteren Verlauf nicht mehr als Sommerfußball an. Gegen einen verkrampften Gegner, der ohne Attribute wie Tempo, Leidenschaft und Esprit kaum ins letzte Drittel vorstieß, hatten die Ostalbstädter wenig Mühe, den Vorsprung bis zur Pause zu halten.
Auch spielerisch zeigte sich der VfR den Hanseaten klar überlegen, wenn auch der letzte Pass in die Spitze nicht mehr ankam. Keeper Fejzic verbrachte einen gemütlichen Nachmittag, musste nur einmal bei einer verkappten Halstenberg-Freistoßflanke eingreifen (39.).
Der 32. Spieltag
Vrabec wechselte mit Wiederanpfiff offensiv, brachte Gregoritsch für Ziereis. Der Österreicher brachte bei nun aktiveren Hamburgern frischen Wind, ohne dass daraus zunächst Möglichkeiten entstanden.
St. Pauli brachte nichts Zwingendes zustande, die Gäste nutzten entstehende Räume. Mit Rechtsverteidiger Traut, nach dessen Hereingabe und Foul von Schachten an Mössmer Referee Bandurski auf Elfmeter entschied: Leandro ließ Heerwagen vom Punkt keine Abwehrchance (58.).
Bartels kam bei St. Pauli Maier (60.), Rzatkowski zwang Fejzic erstmals zu einer Parade (62.). Auf der anderen Seite drehte auch Ruthenbeck zweimal an der Personalschraube, Daghfous und Pohjanpalo ersetzten Klauß und Lechleiter.
Mit unmittelbaren Folgen: Gegen die aufgerückten Hanseaten hatten Daghfous und Junglas viel Platz und Zeit, was Letzterer zu einem platziertem Flachschuss aus 20 Metern zur endgültigen Entscheidung nutzte (68.).
Viel passierte dann nicht mehr. Ein reguläres Tor Pohjanpalos zählte nicht (77.), aber das fiel nicht mehr ins Gewicht. St. Paulis Aufstiegsträume sind ausgeträumt, Aalen feiert den Klassenerhalt.
Nächsten Sonntag (15.30 Uhr) treten die Hamburger in Köln an, gleichzeitig bekommt es der VfR zuhause mit Union Berlin zu tun.