FSV-Coach Benno Möhlmann stellte einmal gegenüber dem 2:3 in Fürth um: Für Kapitän Schlicke (Gehirnerschütterung) rutschte Heitmeier vom Mittelfeld in die Innenverteidigung - Rukavytsya stürmte dafür von Beginn an neben Kapllani. Sein Kollege auf St. Pauli-Seite, Roland Vrabec, tauschte gegenüber dem 2:1 gegen Union Berlin auf zwei Positionen: Bartels und Kalla begannen für Thy und Ziereis.
Zaghaftes Abtasten - dann schlägt Leckie zu
Die beiden Mannschaften tasteten sich anfangs erst einmal ab, ohne wirklich in die jeweiligen Strafräume eindringen zu können. Der erste Schuss war dann überraschenderweise gleich drin: Görlitz setzte Leckie im Strafraum in Szene. Dieser zog nach innen und setzte die Kugel platziert und noch minimal von Mohr abgefälscht flach ins rechte untere Eck - 1:0 (9.). St. Pauli war in der Folgezeit sichtlich bemüht und hatte mehr Ballbesitz - tat sich im Spielaufbau allerdings enorm schwer.
Frankfurt agierte nach der Führung zwar abwartend - störte aber immer wieder früh. So waren die Gäste häufig gezwungen, lange Bälle zu schlagen, die aber selten einen Abnehmer fanden. Die Teams agierten in der Folge in vertauschten Rollen: Frankfurt spielte im Stile eines Auswärtsteams und wartete nur ab. St. Pauli machte das Spiel - allerdings mangelte es den Gästen merklich an Ideen und Kreativität.
Der 24. Spieltag
So hatte in einer äußerst ereignisarmen ersten Hälfte der FSV die zweite gute Chance. Kapllanis Kopfball nach Epstein-Freistoß landete jedoch nur auf dem Tor. Zum Ende des ersten Durchgangs setzte der FSV wieder gekonnt Nadelstiche und beschäftigte die Hamburger gut - so dass diese kaum noch zur Entfaltung kamen und es mit 1:0 in die Kabine ging.
Gregoritsch sorgt für Belebung
St. Paulis Trainer Vrabec tauschte zur Pause gleich zwei Mal - ein Zeichen, dass er mit der 1. Hälfte seiner Mannschaft nicht zufrieden war. Maier und Gregoritsch kamen für Kalla und Kringe. Frankfurts Kruska musste mit Adduktorenproblemen in der Kabine bleiben - für ihn wurde Konrad eingewechselt. Auch nach dem Pausentee bekamen die Hamburger nicht wirklich Zugriff auf die Partie. Außer zwei Fernschüssen von den eigenwechselten Maier (48.) und Gregoritsch (58.) konnte sich das Vrabec-Team keine Möglichkeiten herausspielen.
Gregoritsch brachte einigen Schwung in die Offensivbemühungen der Gäste und wäre sogar frei vor Klandt aufgetaucht - Schiedsrichter Willenborg pfiff jedoch Abseits - eine diskutable Entscheidung. Die Gäste legten in der Folgezeit einen Zahn zu und drängten mehr und mehr auf den Ausgleich, während der FSV offensiv in Halbzeit zwei nicht statt fand.
Klandt rettet den FSV
Die beste Chance hatte der FSV bezeichnenderweise nach einer Standardsituation. Nach rund 70 Minuten kam Kapllani nach einer Ecke frei zum Kopfball - Trybull klärte das Leder in höchster Not allerdings auf der Linie. Der Möhlmann-Truppe boten sich ab der 75. Minute mehr und mehr Räume zum Kontern, allerdings waren die Bornheimer oft zu hektisch im Gegenstoß.
In der 84. Minute wurde das Unterfangen Ausgleich erschwert: Trybull sah nach seinem zweiten taktischen Foul vom Unparteiischen die Ampelkarte. Kurz vor dem Ende hätte Leckie seinen zweiten Treffer erzielen können, der Australier scheiterte allerdings im Eins-gegen-eins freistehend an Keeper Tschauner (88.). St. Pauli warf in den Schlusssequenzen der Partie alles nach vorne: Verhoek kam in der 92. Minute aus der Drehung zum Schuss - Klandt rettete seiner Mannschaft mit einem famosen Blitzreflex allerdings die drei Punkte. So blieb es beim knappen 1:0-Erfolg für die Gäste, die sich damit etwas Luft im Abstiegskampf verschafften.
Der FSV trifft am kommenden Freitag (18.30 Uhr) auf den FC Ingolstadt. St. Pauli gastiert am Sonntag (13.30 Uhr) in Düsseldorf.