Viele Fehler, kaum Spielfluss
St. Paulis Coach Roland Vrabec veränderte seine Startelf nach dem 2:1-Auswärtserfolg in Dresden auf drei Positionen: Mohr, Verhoek und Ziereis begannen für Buchtmann (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich), Gonther (5. Gelbe) und Nöthe (Bank). Union Berlins Trainer Uwe Neuhaus sah hingegen keinen Grund für personelle Umstellungen und brachte dieselbe Mannschaft, die zuletzt einen 2:0-Heimsieg über den FSV Frankfurt feierte.
Beide Mannschaften starteten vorsichtig in diese Partie und nutzten die Anfangsphase, um sich im Mittelfeld abzutasten. Dabei war die Fehlerquote überraschend hoch. Viele Fehlpässe, Stockfehler und Ballverluste sorgten für ein vorerst noch wenig hohes Niveau.
Erste Torchancen
Eine kurz ausgeführte Ecke von Mattuschka wirkte dann endlich als Knotenlöser und führte zur ersten Torchance: Der Kapitän bekam den Ball zurück und flankte von rechts nach innen, wo Kreilach mit einem Kopfball an Tschauner scheiterte. Eggimann kam zwar aus kurzer Distanz zum Nachschuss, brachte das Spielgerät aber nicht im Tor unter (24.). Auch die Hamburger tauten nun auf, erhöhten den Druck merklich und verbuchten folglich erste Möglichkeiten: Halstenberg prüfte die Wachsamkeit von Haas (25.), danach tauchte Verhoek nach feinem Kringe-Pass frei vor dem Torwart auf und legte die Kugel am Schlussmann vorbei. Sein Abschluss war aber zu schwach und wurde noch vor der Linie von Schönheim abgefangen (28.).
Fortan erspielten sich die Kiez-Kicker ein spielerisches Übergewicht und bauten ein wenig Druck auf. Die Eisernen standen aber sehr kompakt, teilweise mit bis zu zehn Mann hinter dem Ball und stellten die Räume erfolgreich zu. Kurz vor der Halbzeitpause setzten aber die Hauptstädter nochmal ein Ausrufezeichen: Eine Pfertzel-Flanke von rechts rutschte bis zu Mattuschka am zweiten Pfosten durch. Der Kapitän zog daraufhin aus spitzem Winkel ab und verpasste das rechte Kreuzeck nur um Millimeter (39.).
Tschauner rettet mehrfach, dann trifft Terodde
Der 23. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel erwischten die Gäste den besseren Start. Terodde (49.), Pfertzel (52.) und Köhler (58.) scheiterten am starken Tschauner, Brandy traf aus kurzer Distanz das Tor nicht (54.). Aus diesem Powerplay resultierte dann doch der erste Treffer an diesem Abend: Mattuschkas Ecke landete auf dem Kopf von Kreilach, der aufgrund eines Tschauner-Reflex erneut den Kürzeren zog, doch Terodde stand goldrichtig und staubte zum 1:0 ab (58.).
Die Führung der Hauptstädter hielt aber gerade einmal drei Minuten: Die Eisernen bekamen nach einem eigentlich verunglückten Halstenberg-Freistoß den Ball nicht geklärt. So behauptete Schachten das Spielgerät gekonnt und zog zentral von der Strafraumgrenze ab. Die Kugel schlug unhaltbar im linken Eck ein - 1:1 (61.). In der Folge nahm die Partie zwar kurz an Schwung auf, danach neutralisierten sich beide Mannschaften aber wieder im Mittelfeld. Für eine erfrischende Abwechslung sorgte Halstenberg mit einem Freistoß-Hammer aus 35 Metern. Das Leder klatschte an den Pfosten (71.).
Joker Bartels sticht
In der Schlussphase wurde es noch einmal richtig heiß: Berlin erhöhte den Druck und kam zu guten Möglichkeiten. Bei Kreilachs Kopfball (77.), Joker Dauschs Schuss (81.) und Mattuschkas Lattenknaller (85.) hatte immer wieder Tschauner seine Finger im Spiel. Diese schwache Chancenverwertung sollte sich noch rächen: Erst scheiterte Verhoek mit einem Drehschuss noch an Haas (87.), dann machte es der eingewechselte Bartels besser, als er eine Halstenberg-Flanke aus kurzer Distanz ins Tor drückte (88.). Der Matchwinner hatte kurz darauf sogar noch die Chance, zu erhöhen, aber gleich zwei Hauptstädter retteten auf der Linie (90.).
St. Pauli ist am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) beim FSV Frankfurt gefordert. Union Berlin spielt tags zuvor (13 Uhr) zu Hause gegen den FC Ingolstadt.