In seinem letzten Spiel als Interimscoach wechselte Roland Vrabec auf Seiten der Hausherren nach dem 2:0 bei 1860 München zweimal Personal: Kringe und Nöthe mussten auf der Bank Platz nehmen, der wiedergenesene Maier und Halstenberg liefen von Beginn an auf. Auch KSC-Coach Markus Kauczinski nahm zwei Veränderungen im Vergleich zum 3:3 gegen Frankfurt vor: Schwertfeger und Kempe begannen anstelle von Yabo (Adduktorenzerrung) und Vitzthum (Bank).
Freistoß als Weckruf für die Hausherren
Die Anfangsphase gehörte den Gästen aus Karlsruhe, die den Ball schön laufen ließen, aber nicht gefährlich vor Tschauner auftauchten. Es dauerte allerdings nicht lange, dann geriet ein Foul von Kempe zum Weckruf für die Hausherren (6.). Der Karlsruher holte Rzatkowski direkt vor dem Sechzehner von den Beinen und Maier setzte den fälligen Freistoß in die Mauer. Da auch Kallas Kopfball über die Latte ging, blieb die Szene letztlich ohne Konsequenzen.
Dennoch hatte die Situation Einfluss auf den weiteren Verlauf des Spiels. Denn St. Pauli wachte nach dem Freistoß auf, spielte aktiver und kam besonders durch schnelles Umschaltspiel immer wieder gefährlich in den Strafraum. Doch Halstenberg scheiterte gleich zweimal (10.), Schachtens Versuch wurde geblockt (12.) und auch Rzatkowski hatte kein Glück (17.).
Der 19. Spieltag
In der Folge gelang es den Karlsruhern, sich immer besser auf die Vrabec-Elf einzustellen. Geschickt machten die Gäste die Räume eng und ließen kaum noch Angriffe zu. St. Pauli lief sich immer wieder fest und konnte keine Flanken platziert vor das Tor bringen. Da auch der KSC kaum etwas für das Offensivspiel tat, sanken Tempo und Unterhaltungswert deutlich. Erst kurz vor dem Pausenpfiff sorgten die Hausherren wieder für einen Höhepunkt, als Halstenberg Orlishausen mit einem Distanzschuss prüfte (44.).
Gleiches Bild in Durchgang zwei
Im zweiten Durchgang gab es ein kaum verändertes Bild: Karlsruhe machte die Räume eng und St. Pauli suchte immer verzweifelter nach Wegen durch die Abwehrreihe der Gäste. Da die Zweikämpfe auch weiterhin von beiden Mannschaften intensiv geführt wurden, bekamen die Hamburger durch Standards ihre Chancen. Halstenberg setzte einen Schuss über die Latte (54.) und Mauersberger konnte einen weiteren Freistoß aus der Gefahrenzone köpfen (58.).
Roland Vrabec muss mit einer Niederlage in die Vertragsverhandlungen gehen und hofft, vom Interimstrainer zur "Dauerlösung" befördert zu werden. picture alliance
Während sich die Kiezkicker immer wieder festliefen, gingen die Badener nach einem Konter in Führung: Torres steckte den Ball zu Hennings durch, der von einem Missverständnis zwischen Tschauner und Thorandt profitierte. Das Leder landete bei Micanski, der zum 1:0 einnetzte (63.). Vrabec reagierte, brachte nach Nöthe für Nehrig (46.) auch noch Verhoek für Maier, um die Offensive zu stärken (66.).
Trotz der deutlich offensiveren Ausrichtung standen die Kiezkicker der eng stehenden Karlsruher Mannschaft aber ratlos gegenüber, fanden kaum noch Wege vor das Tor und konnten sich auch keine Standardsituationen in aussichtsreichen Positionen mehr erspielen. Stattdessen legte Karlsruhe den zweiten Treffer nach Konter nach: Micanski steckte das Leder auf Torres durch, der aus spitzem Winkel unter die Latte traf (84.). Damit sorgte Torres für einen perfekten Abschluss des ereignisreichen Jahres, in dem der KSC die Wiederaufstieg schaffte, in Liga zwei eine überzeugende Hinrunde spielte und mit 31 Punkten zufrieden in die Winterpause gehen kann.
Nach der Pause geht es für St. Pauli am Sonntag (09. Februar, 13.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld weiter. Der KSC empfängt zeitgleich den FC Ingolstadt.