Karlsruhes Coach Markus Kauczinski tauschte gegenüber dem 0:0 gegen Bochum zweimal Personal aus: Vitzthum und der Ex-Frankfurter Micanski ersetzten Kempe (gelbgesperrt) und van der Biezen.
Sein Gegenüber Benno Möhlmann tat es ihm im Vergleich zum 0:2 beim 1. FC Köln gleich: Kandziora als Linksverteidiger und der vorzeitig nach Suspendierung wieder begnadigte Ex-Karlsruher Kapllani kamen für den erkrankten Huber und Kauko zum Zug. Teixeira agierte diesmal auf der rechten Abwehrseite.
Im Wildpark erlebten die Fans einen verheißungsvollen Start der Hausherren: Micanski (2.) und Peitz (5.) vergaben zunächst Hochkaräter, ehe es mit der frühen Führung klappte: Yabo spielte steil auf Torres, der halbrechts vor dem Tor auftauchte und nach links passte zum freistehenden Micanski. Dem Stürmer sprang der Ball ans linke Bein, von dort an Brust und Kopf und letztlich ins Tor (8.).
Gegen den spielstarken und beweglichen KSC stand der FSV, der in der umformierten Abwehr immer wieder immense Abstimmungsprobleme offenbarte, weiter auf verlorenem Posten. Aus sicherer Defensive initiierte die Kauczinski-Elf immer wieder gefährliche, überfallartige Angriffe. Alibaz' Treffer zählte wegen Abseits nicht (15.), Hennings knallte drüber (18.).
Und Frankfurt? Fand weiter überhaupt nicht ins Spiel, zu viele technische Fehler im Mittelfeld verhinderten den Weg vor das gegnerische Tor. Die Badener dagegen verwöhnten ihre Anhänger mit sicheren Ballpassagen und hatten in Torres ihre Haupt-Schwungfeder.
Torres brilliert als Vorbereiter
Zunächst leitete die Schalker Leihgabe nach demselben Strickmuster wie beim 1:0 Treffer Nummer zwei ein: Torres enteilte nach Steilpass einmal mehr dem überforderten Kandziora und flankte butterweich auf Hennings. Der Offensivspieler stoppte sich den Ball am linken Fünfereck herunter und netzte souverän flach an zwei Verteidigern vorbei ein (28.).
Vier Minuten später: Wieder ging es über rechts, wo Micanski zunächst in den Lauf von Torres spielte. In die Mitte gestartet nickte der ehemalige Frankfurter dann die Maßflanke des Flügelflitzers mühelos ein.
Bis zur Pause gönnte sich der Aufsteiger dann eine Verschnaufpause, geriet gegen offensivschwache Hessen aber nicht in Bedrängnis.
Der 18. Spieltag
Möhlmann reagierte mit Wiederanpfiff mit zwei Personalwechseln: Yelen und Rukavytsya kamen für Kandziora und Görtlitz. Epstein rückte nach links hinten.
Der FSV kam besser ins Spiel, weil sich die Badener auf ihrer Führung ausruhten. In ernsthafte Bedrängnis brachten die die Gäste den abwehrstarken Gegner aber keineswegs. Kauczinski war es zu wenig, was seine den Vorsprung verwaltenden Schützlinge anboten - mit Nazarov für Hennings suchte der Coach nach neuem Schwung (58.).
Vergeblich, die Hausherren fanden das Gaspedal nicht mehr. Dafür verkürzte auf der anderen Seite Yelen mit einem perfekt getretenen direkten Freistoß auf 3:1 (65.). Die Hessen rochen Lunte, Kapllani wurde nach Vorarbeit des Torschützen von Vitzthum entscheidend gestört (70.).
Torres, mittlerweile am linken Flügel aktiv, verpasste die endgültige und vorzeitige Entscheidung (74., 79.). Und so wurde es noch einmal spannend, weil der eingewechselte van der Biezen einen Handelfmeter verursachte, den Kapllani sicher verwandelte (83.).
Die Möhlmann-Elf warf in der Endphase alles nach vorn - und wurde gegen Nerven zeigende Badener belohnt: Epstein flankte von links in den Rücken der Abwehr, Djengoue ließ durch, und Yelen schoss flach und technisch gekonnt aus 13 Metern ins rechte Eck zum 3:3-Endstand ein (87.).
Der KSC gastiert am Freitag (18.30 Uhr) beim FC St. Pauli, Frankfurt empfängt einen Tag später (13 Uhr) den TSV 1860 München