Wurtz verfehlt das Tor aus drei Metern
St. Paulis Trainer Michael Frontzeck war nach dem 2:1-Sieg gegen Ingolstadt zu zwei personellen Wechseln gezwungen: Kapitän Boll (Innenbandriss) fehlte verletzt, Buchtmann Gelb-gesperrt. Dafür begannen Thorandt und Rzatkowski. Paderborns Trainer André Breitenreiter griff nach der 0:3-Pleite gegen Union Berlin voll durch und tauschte fünfmal Personal: Ziegler (Infektionskrankheit), Heinloth, Hartherz, Vrancic und ten Voorde (alle Bank) mussten weichen. Dafür fanden sich Strohdiek, Wurtz, Saglik sowie die begnadigten Demme und Brückner in der Startelf wieder.
Die Partie kam nur schwer in die Gänge. Viele Fehlpässe bremsten den Spielfluss. Der Ballbesitz wechselte schnell und häufig. Aus dieser Abtastphase gingen die Gäste gestärkt hervor und kamen nach schnellen Kontern zu ersten Chancen (Meha, 5.; Wutz, 9.). Kurz darauf gaben auch die Hamburger mit einem Verhoek-Kopfball einen ersten Warnschuss ab (11.).
Auch im weiteren Verlauf war bei den jeweiligen Offensivaktionen viel Verschnitt dabei. Strafraumszenen waren eine Rarität. Sprang einmal eine Torchance heraus, wurde diese leichtfertig vergeben: So köpfte Wurtz einen Meha-Freistoß aus nur drei Metern links vorbei (28.). Auf der anderen Seite setzte Bartels nach einer Schindler-Flanke zum Seitfallzieher an, traf aber aus sieben Metern den Ball nicht (35.). So ging es torlos in die Halbzeitpause.
Saglik behält die Nerven
Der 10. Spieltag
Auch nach dem Seitenwechsel ging es zunächst verhalten los. Die erste Torchance mündete dann aber gleich in einem Treffer: Im zentralen Mittelfeld schlug Vrancic aus dem Stand einen langen Ball auf den durchgestarteten Saglik. Der Stürmer tauchte frei vor Tschauner auf und schob lässig zum 1:0 ein (49.).
Frontzeck musste sein Angriffsspiel nun beleben und brachte mit Maier und Nöthe zwei frische Offensivkräfte (56.). Zwar hatten die Kiez-Kicker mehr Ballbesitz, doch die Gäste entschieden das Gros der Zweikämpfe für sich. Entsprechend fehlte es den Hanseaten schlichtweg an Durchschlagskraft. Stattdessen waren die überfallartigen Konter der Ostwestfalen erfolgsversprechender: Vrancic narrte mit einer Körpertäuschung zwei Gegenspieler und zielte von der Strafraumgrenze nur haarscharf am linken Pfosten vorbei (61.).
Joker Nöthe sticht, doch Wurtz legt nach
Ausgerechnet ein eher wenig vielversprechender Angriff brachte dann den Ausgleich: In einer Zwei-gegen-Vier-Situation startete St. Pauli einen Konter. Die Hausherren rückten aber schnell nach und sorgen so für Verwirrung in der SCP-Defensive. So spielte Rzatkowski einen Sahnepass auf Joker Nöthe, der frei vor Kruse aus zwölf Metern zum 1:1 einschob (66.).
Die Hamburger hatten das Momentum nun auf ihrer Seite und starteten selbstbewusste Angriffe. Die Nullsiebener konnten kaum noch entlasten, zogen den Kopf dann aber doch noch aus der Schlinge: Rzatkowski verlor den Ball im Mittelfeld, und Paderborn schaltete blitzschnell um. Meha spielte in den Lauf des gerade erst eingewechselten ten Voorde, der an der Strafraumgrenze quer zu Wurtz legte. Der Angreifer hatte freie Bahn und schoss mit dem rechten Außenrist zum 2:1 ein (78.). Die Hausherren schmissen nun alles nach vorne. Der erneute Ausgleich wollte aber nicht mehr fallen.
Am Sonntag, den 20. Oktober (13.30 Uhr), ist St. Pauli bei Greuther Fürth zu Gast, Paderborn empfängt bereits am Freitag, den 18. Oktober um 18.30 Uhr den FSV Frankfurt.