Bochums Trainer Peter Neururer musste im Vergleich zur 1:2-Auswärtsniederlage beim FSV Frankfurt auf drei verletzte Stammspieler verzichten: Luthe (Verletzung im Abschlusstraining), Rzatkowski (Hüftprobleme) und Delura (Magen-Darm-Infekt) fehlten. Dafür spielte Esser im Tor, Toski auf dem linken Flügel und Iashvili im Sturm. Union-Coach musste nach dem 2:1-Heimsieg gegen den MSV Duisburg auf den Gelb-gesperrten Kohlmann verzichten und brachte dafür Özbek. Außerdem durfte Skrzybski für Terodde im Angriff ran.
Tasaka verfehlt das Tor aus vier Metern
Die Anfangsphase spielte sich ausschließlich im Mittelfeld ab. Zwar übernahm der VfL die Spielkontrolle, fand aber kein Durchkommen bis zum Berliner Tor, da die Gäste im 4-1-4-1-System eine numerische Überzahl im Mittelfeld hatten und die Räume dort sehr eng machten. Im Umkehrschluss fehlte es den Eisernen aber an offensiver Durchschlagskraft. So blieb es in den Strafräumen über eine Viertelstunde lang ruhig.
Die erste Chance verbuchten schließlich die Hauptstädter: Mattuschka flankte artistisch mit dem rechten Außenrist nach innen, wo Nemec aus sechs Metern gegen Freier zum Kopfball kam und die Kugel aufs Tor wuchtete. VfL-Torwart Esser rettete mit einem Reflex (19.). In der Folge wurde Bochum in der Vorwärtsbewegung etwas flexibler: Die Stürmer Iashvili und Dedic ließen sich abwechseld immer wieder auf den Flügel fallen. Die erste Chance für Bochum resultierte nach einer flachen Lumb-Flanke von links auf den ersten Pfosten. Dort nahm Dedic den Ball an und zog aus spitzem Winkel ab. Haas lenkte die Kugel vor die Füße von Tasaka, der nur wenig Reaktionszeit hatte und aus nur vier Metern (!) über das Tor schoss (30.).
Nach einer kurzen Drangphase der Hausherren ging das Tempo und der Spielfluss wieder verloren und die Partie plätscherte der Halbzeit entgegen. Kurz vor dem Pausenpfiff setzte Bochum aber noch einmal ein Ausrufezeichen: Tasaka eroberte das Spielgerät vor dem gegnerischen Sechzehner. Das Leder wanderte mit mehreren Direktpass-Kombinationen über Goretzka und Iashvili zu Toski, der sofort aus 18 Metern abzog und knapp rechts vorbei schoss (45.). Torlos ging es in die Kabinen.
Özbek mit Köpfchen, Skrzybski abseitsverdächtig
Der 34. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel gab Tasaka einen ersten Warnschuss aus 17 Metern ab. Haas ließ das Leder auf den Boden prallen, das ihm durch die Beide sprang. Der Torwart blieb aber ruhig und nahm die Kugel auf (47.). Auf der anderen Seite drehte Mattuschka einen Eckball auf den ersten Pfosten. Aus dem Rückraum kam Özbek angerauscht und drückte den Ball aus vier Metern über die Linie (49.).
Der VfL reagierte mit wütenden Angriffen, konnte aber nach wie vor zu wenig Durchschlagskraft entwickeln. Berlin antwortete mit Kontern: Özbek steckte für den stark abseitsverdächtigen Skrzybski durch. Der Stürmer tauchte frei vor Esser auf und schob eiskalt zum 2:0 ein (55.). Kurz darauf hatte Kapitän Mattuschka die vorzeitige Entscheidung auf dem Fuß, als er den Ball aus knapp 25 Metern an die Unterkante der Latte streichelte (58.).
Kramer macht es noch einmal spannend
Neururer reagierte und brachte mit Gelashvili einen zusätzlichen Stürmer (60.). Doch auch diese Maßnahme blieb wirkungslos. Die Eisernen standen hinten sicher und ließen nichts zu. Allerdings blieben die Hauptstädter durch Konter gefährlich. Nach einem solchen verletzte sich Jopek in einem fairen Zweikampf mit Freier am Knie und musste runter. Neuhaus brachte mit Kopplin und Uejnullahu gleich zwei Neue (71., 72.). Neururer schenkte Holthaus das Zweitliga-Debüt (75.).
In der Schlussphase wurde es plötzlich noch einmal heiß: Eine Lumb-Flanke nahm Kramer am zweiten Pfosten per Brust an, ließ Parensen mit einer Körpertäuschung ins Leere laufen und vollendete aus sieben Metern zum 1:2 (80.). Nun warf der VfL alles nach vorne und packte die Brechstange aus. Das ermöglichte den Eisernen gute Kontermöglichkeiten. Diese vergaben Quiring (87.) und Skrzybski (89.) jedoch leichtfertig. So blieb es beim 1:2.
Für beide Mannschaften geht es jetzt in die Sommerpause. Der erste Spieltag der Zweitliga-Saison 2013/14 findet vom 19. bis 22. Juli statt.