Fürths Trainer Mike Büskens wechselte nach dem enttäuschenden 0:0 in Ingolstadt zweimal: Nach Gelb-Sperre kehrte Mavraj in die Innenverteidigung zurück und verdrängte Karaslavov auf die Bank. Dort saß auch Zillner, der Prib weichen musste.
Gleich drei Änderungen vollzog Bochums Coach Andreas Bergmann gegenüber dem 4:2 gegen Union Berlin. Für die verletzten Azaouagh (Sprunggelenkprellung) und Dabrowski (Achillessehne) rutschten Aydin und Delura in die Startelf. Freier war nach seiner Rot-Sperre wieder spielberechtigt und verdrängte sogleich Kopplin als Rechtsverteidiger.
Bei strahlendem Sonnenschein und durchaus angenehmen Temperaturen waren die Fürther von Beginn an um Ballbesitz bemüht. Die Franken kamen auch zu mehr Spielanteilen, Durchschlagskraft entwickelten sie dabei aber nicht. Anders die Bochumer, die hoch verteidigten, nach Ballgewinnen schnell umschalteten und bereits nach acht Minuten zuschlugen: Delura legte mit Übersicht von der rechten Grundlinie aus nach hinten in den Fünfer zurück. Dort setzte sich Inui gegen Sararer durch und schob aus drei Metern locker ein.
Der 23. Spieltag
Die SpVgg zeigte sich vom Rückstand sichtlich beeindruckt. Unsicherheit machte sich bei den Franken breit. Fehlpässe, technische Mängel und Ideenlosigkeit der Gastgeber sorgten dafür, dass der VfL lange Zeit kaum Mühe hatte, Gefahr vom eigenen Kasten fernzuhalten. Nach vorne brachten die Bochumer zusehends aber immer weniger zustande. In der 17. Minute musste Bergmann erstmals wechseln, da sich Delura ohne Einwirkung eines Gegenspielers am Außenband des rechten Knies verletzt hatte. Kramer kam rein und musste vier Minuten später miterleben, wie die Kleeblättler den Ausgleich erzielten. Der erste gelungene Angriff führte zum Erfolg: Nehrig flankte von rechts scharf ans kurze Eck zu Asamoah - 1:1.
Kurz darauf hätte Nehrig fast nachgelegt, der Rechtsverteidiger konnte Luthe aber nicht bezwingen (23.). Nur wenige Sekunden danach rauschte Asamoah rabiat in Aydin hinein und sah dafür die Gelbe Karte. Dem 24-jährigen Bochumer half das wenig, musste er doch mit einem Wadenbeinbruch ausgewechselt werden. Berger wurde ins kalte Wasser geworfen (27.). Danach verflachte die Begegnung ein wenig, da sich beide Teams primär auf die eigene Defensive konzentrierten. Erst gegen Ende des ersten Durchgangs wurden die Hausherren wieder stärker und sorgten über Schröck (38.) und Prib (39.) für Aufregung.
Fürth dreht auf - Pleiten, Pech und Pannen beim VfL
Gemütslagen: Bochums Vogt versteckt sein Gesicht, Asamoah lacht herzlich. picture alliance
Das nächste Tor machte zwar ein Bochumer, allerdings traf Vogt ins eigene Netz: Die Fürther führten einen Einwurf schnell aus. Schmidtgal brach bis zur linken Grundlinie durch und passte anschließend unkontrolliert nach hinten. Dort stand Vogt unbedrängt, jagte das Leder aber unverständlicherweise mit der Pike ins eigene Netz (40.). Kurz darauf stoppte Nehrig Federico mit dem langen Bein und sicherte den Franken damit die 2:1-Pausenführung (43.).
Nach dem Seitenwechsel legten die Franken rasch nach, hatten dabei aber eine gehörige Portion Fortune. Mit Glück und Geschick spielte Schröck Maltritz und Freier einen Knoten in die Beine und passte dann durch die Beine von Acquistapace quer zu Asamoah. Dieser legte den Ball mit Glück an Luthe vorbei und schob trocken ins leere Tor ein (50.). Drei Minuten später hätte es noch einmal spannend werden können, wenn Toskis Freistoß nicht knapp am rechten Pfosten vorbeigegangen wäre.
In der 61. Minute fiel die Vorentscheidung: Prib nagelte das Spielgerät aus der zweiten Reihe trocken ins kurze Eck. Etwas später sorgte zwar Kramer, der mit einem Wahnsinnssolo die komplette gegnerische Deckung zum Offenbarungseid gezwungen hatte, mit dem 2:4 kurzzeitig für etwas Spannung, die jedoch nicht lange anhielt. Zuerst flog Toski nach einem Foul an Nehrig mit Gelb-Rot vom Platz (67.), dann sorgte der eingewechselte Schahin nach sehenswerter Vorarbeit von Sararer endgültig für klare Verhältnisse (72.).
Das war aber noch lange nicht alles, denn nach 83 Minuten rauschte Luthe mit gestrecktem Fuß voraus in Pektürk - ebenfalls eingewechselt - hinein. Schiedsrichter Peter Gagelmann entschied umgehend auf Strafstoß, ließ beim bereits Gelb-vorbelasteten Luthe aber Gnade vor Recht ergehen und zückte keine Karte. Nehrig trat an und verwandelte sicher zum 6:2-Endstand (85.).
Beide Mannschaften sind am kommenden Freitag wieder gefordert: Fürth in Duisburg, Bochum zuhause gegen Dynamo Dresden.