Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz nahm im Gegensatz zum hohen 5:0-Sieg in Paderborn in seiner Aufstellung drei Veränderungen vor: Ziebig, Bittroff und Adlung kamen für Sörensen, Soma und Afriyie.
Karsten Baumann, der Coach des VfL Osnabrück, stellte sein Team im Vergleich zur 0:2-Niederlage gegen Fürth (0:2) gleich auf sechs Positionen um. Für Schöneberg, Mauersberger, Tauer (5. Gelbe), Andersen (Oberschenkelzerrung), Schnetzler und Adler kamen Lindemann, Siegert, Hansen, Lejan, Barletta und Engel zum Einsatz.
Osnabrück präsentierte sich auf dem holprigen Geläuf im Stadion der Freundschaft - lediglich die Rasenstücke vor den beiden Toren erstrahlten in sattem Grün und waren neu verlegt worden - von Anfang an hellwach. Der VfL ging früh drauf und ließ den heimstarken Lausitzern wenig Raum. Und vor allem bei Standards deuteten die Niedersachsen früh eigene Torgefahr an (4., 5.), arg knapp war es dann bei Stangls Kopfball nach einer Kirschbaum-Nachlässigkeit: Der Pfosten musste retten (7.).
Cottbus fand selten eine Lücke im gegnerischen Abwehrverbund, wenn, dann brannte es aber lichterloh in der neuformierten Viererkette der Baumann-Elf. So als Petersen scharf schoss (9.) und Hünemeier die folgende Ecke per Kopf auf die Latte setzte (10.).
Der 26. Spieltag
Es war eine temporeiche und engagiert geführte Partie, die von vielen Zweikämpfen geprägt war. Auch vor den Toren blieb es aufregend. Shao setzte einen Kopfball knapp drüber (13.), Tyrala scheiterte auf der Gegenseite knapp an Kirschbaum (17.). Glück benötigte der VfL bei einem grenzwertigen Einsteigen von Heidrich gegen Reimerink im eigenen Strafraum – der Cottbuser fiel, der durchaus mögliche Elfmeterpfiff durch Referee Marc Seemann blieb aber aus (24.).
Das war es aber auch mit Höhepunkten aus Durchgang eins, Osnabrück hielt bis zur Halbzeit gut dagegen, Cottbus mühte sich erfolglos, und es blieb bis zur Pause torlos.
Nach dem Seitenwechsel ging es schwungvoll weiter. Erst schreckte Berbig mit einer guten Schusschance das Heimpublikum, es blieb aber beim Aufreger, und im direkten Gegenzug zeigte sich Toptorjäger Petersen genauso wenig zielstrebig (51.). Ein Cottbuser Doppelschlag sorgte dann für die Vorentscheidung. Sörensen fiel im Duell mit Lejan, diesmal entschied der Unparteiische auf Strafstoß, und Petersen behielt vom Punkt die Nerven (56.). Drei Minuten später setzte Hünemeier nach einem Freistoß erfolgreich nach und traf per Kopf zum 2:0 (59.).
Das war dann auch schon der Deckel auf diesem Spiel. Denn Osnabrück blieb in der Folge die passende Antwort schuldig, traf trotz weiterhin guter Einschussmöglichkeiten nicht ins Tor – Lindemanns Schuss streifte die Latte (67.), Kastrati vertändelte aussichtsreich im Sechzehner postiert (78.), während sich derweil Energie auf das Nötigste beschränkte und den Sieg locker nach Hause schaukelte.
Ein Stadion im Schockzustand - Kastrati schwer verletzt
Überschattet wurde die Partie aber durch die schwere Verletzung des Norwegers Kastrati. Nach einem Zweikampf mit Brzenska blieb der Spieler liegen, wurde vor geschockten Mitspielern und Zuschauern minutenlang behandelt. Trotz des schaurigen Geschehens - es war mucksmäuschenstill im Stadion - ließ der Schiedsrichter die Zeit noch nachspielen, Lust auf Fußball hatte in Cottbus aber niemand mehr. Das Spiel geriet zur Farce, die Akteure verweigerten die Teilnahme und mussten dennoch die fehlenden Minuten abspulen, ehe sie durch den Schlusspfiff erlöst wurden.
Energie Cottbus muss am nächsten Spieltag erst am Montagabend in Bochum wieder auflaufen. Der VfL Osnabrück erwartet zuvor am Samstag die Alemannia aus Aachen.