Der Cottbuser Trainer Claus-Dieter Wollitz nahm nach dem 2:1-Heimerfolg über Freiburg im DFB-Pokal eine Änderung vor: Für Hünemeier (Rotsperre) begann Kurth.
Bochums Trainer Friedhelm Funkel stellte seine Startelf im Vergleich zum 1:1-Unentschieden gegen Aachen auf drei Positionen um: Für Kopplin, Maric und Saglik spielten Yahia, Freier und Dedic von Beginn an.
Bei herrlichem Herbstwetter begann die Partie gleich mit einer kniffligen Szene, als Brzenskas Tackling Tese im Cottbuser Strafraum von den Beinen holte. Über eine Elfmeterentscheidung hätten sich die Lausitzer nicht beschweren dürfen (3.). Auf der Gegenseite hatten sowohl Petersen als auch Jula an der Strafraumgrenze ungewohnt viel Freiraum, Luthe lenkte den Schuss des Rumänen zur Ecke (6.).
Der FCE hatte in der Folge ein klares spielerisches Übergewicht, agierte häufig über den rechten Flügel, von wo gefährliche Flanken die höchste Aufmerksamkeit der VfL-Abwehr erforderten. Jula hatte die Führung auf dem Fuß, als er nach Rogers weitem Pass den Ball klasse verarbeitete, dann aber volley über die Latte spitzelte (15.).
Die Lausitzer blieben am Drücker, der VfL enttäuschte vor allem in der Vorwärtsbewegung. Petersen prüfte Luthe (20.) und hatte Pech, dass er den Ball im Liegen nach Ziebigs Freistoßflanke knapp am Tor vorbeibugsierte (26.).
Auf der anderen Seite führte eine Freistoßflanke dagegen zur Führung, auf Grund des Spielverlaufs wie aus dem Nichts: Jula wischte der Ball nach Toskis Hereingabe über den Scheitel und prallte von der Unterkante der Latte ins Netz (28.).
Es lief nicht mehr viel zusammen vor der Pause. Etliche Fouls bremsten den Spielfluss. Brzenska fabrizierte fast ein weiteres Eigentor (37.), Petersen hatte sein Visier per Fuß (40.) und Kopf (43., 45.) nicht genau genug eingestellt.
Der 10. Spieltag
Personell unverändert begannen die Kontrahenten Durchgang zwei. Bochum stand höher und war zunächst präsenter, Energie brauchte zehn Minuten, um die Pause aus den Kleidern zu schütteln: Jula scheiterte per Kopf an Luthe, doch Cottbus blieb am Ball. Reimerink flankte Sekunden später erneut, Petersen gewann das Luftduell gegen Concha und nickte aus vier Metern mit Saisontor Nummer acht ein. Nach drei Spieltagen Ladehemmung hatte der Youngster seinen Torriecher also wieder entdeckt.
Postwendend hätte Federico fast wieder für die Führung des VfL gesorgt (57.), ehe Wollitz offensiv wechselte und Kronaveter für Kurth sowie Soma für Ziebig brachte (62.). Der Slowene führte sich mit einem Volleyschuss gleich gut ein (64.).
Drei Minuten später jubelten die Lausitzer erneut: Nach einem weiten Pass aus dem Mittelfeld köpfte Petersen in den Lauf von Adlung, der aus halbrechter Position aus acht Metern ins lange Eck einschoss (67.).
Die Funkel-Elf war angezählt, kam gegen das euphorisierte Energie danach zunächst nicht zum Zug. Petersen hätte fast seinen zweiten Treffer erzielt, scheiterte aber per Kopf am Querbalken (76.).
Die letzten Minuten brachten nochmals Hochspannung. Bei Bochum, das lange Anlauf für seinen Schlussspurt genommen hatte, begannen die Frustminuten von Chong Tese: Zunächst kassierte der Angreifer seine fünfte Gelbe Karte (87.). Dann entschied Referee Schmidt nach Foul von Soma an Freier auf Strafstoß, den der Nordkoreaner unplatziert Kirschbaum auf den Körper knallte (88.). Und schließlich scheiterte der Angreifer in der Nachspielzeit auch noch am Pfosten, ehe der glückliche, aber verdiente Sieg von Cottbus feststand.
Für Cottbus geht es am Freitag um 18 Uhr auswärts in Ingolstadt weiter. Zeitgleich empfängt Bochum zu Hause den FSV Frankfurt.