Weil trifft vom Punkt
Würzburgs Trainer Bernd Hollerbach konnte nach dem 1:0 beim 1. FC Magdeburg wieder auf den zuvor Gelb-gesperrten Schoppenhauer zurückgreifen und brachte den Innenverteidiger anstelle von Nothnagel (nicht im Kader). Duisburgs Coach Ilia Gruev vertraute auf dieselbe Startelf vom 1:0 gegen RB Leipzig und nahm keine personellen Veränderungen vor.
Der Drittligist startete mutig und suchte aus einer stabilen Defensive heraus immer wieder den Weg nach vorne. Der Zweitligist wirkte von den zweikampf- und laufstarken Kickers durchaus beeindruckt und musste sich gegen viele Flanken und schnelle Vorstöße erwehren. Nach einem Freistoß brannte es dann im MSV-Strafraum, wo Onuegbu den Fuß bei einem Klärungsversuch deutlich zu hoch hatte und Gegenspieler Kurzweg mit den Stollen im Gesicht traf - ein klarer Elfmeter (9.). Weil behielt in der schäumenden Flyeralarm-Arena die Nerven und traf vom Punkt zum 1:0 für den FWK (10.).
Wolzes Direktabnahme knallt an den Pfosten
Das bis dahin komplett harmlose Duisburg musste nun reagieren und suchte im 4-4-2-System den Weg nach vorne. Würzburg hielt im 4-4-1-1 gekonnt dagegen und ließ die Zebras nicht wirklich aufkommen. Die Meidericher blieben einfallslos, hatten keinerlei zündende Ideen im Offensivspiel und ließen folglich auch jegliche Durchschlagskraft vermissen. Einzig Wirbelwild Chanturia versuchte mit Dribblings Löcher im unterfränkischen Bollwerk aufzureißen, wurde aber meist schon weit vor dem Strafraum mit Fouls gebremst. Standards oder Distanzschüsse (Iljutcenko, 33.) brachten nichts ein. Vielmehr spielten die Kickers auf das 2:0 und näherten sich mit punktuellen Angriffen an.
Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte wurde auch der MSV griffiger und meldete erstmals ernsthafte Torgefahr an: Onuegbu legte für Wolze ab, dessen wuchtige Direktabnahme aus 16 Metern an den linken Pfosten klatschte (41.). Dann drang Iljutcenko nach einem langen Ball in den Sechzehner ein, schob aber knapp rechts vorbei (45.).
Duisburg findet keine Lücke
Relegation 2015/16
Nach dem Seitenwechsel versuchte Duisburg mehr Druck aufzubauen. Zwar hatte der MSV nun mehr Ballbesitz, doch schafften es die Zebras nicht, die gut geordnete FWK-Defensive aus den Angeln zu heben. Gruev brachte mit Scheidhauer, der für den Gelb-Rot-gefährdeten Onuegbu kam, einen frischen Stürmer. Die dringend benötigte Kreativität brachte das allerdings nicht.
Mit fortschreitender Spieldauer wurde Würzburg zusehend defensiver und verbarrikadierte sich immer mehr in der eigenen Hälfte. Dem Zweitligisten spielte das nicht unbedingt in die Karten - fanden die Meidericher doch schon zuvor kein Durchkommen. Hollerbach sorgte derweil für eine Blutauffrischung seiner ohnehin recht konditionsstarken Mannschaft und legte mit Haller (57.), Nagy (70.) und Shapourzadeh (74.) nach. Haller verbuchte beispielsweise sofort für eine gute Offensivaktion für die auf Konter lauernden Kickers, zielte aus kurzer Distanz aber knapp vorbei (64.).
Joker Nagy sticht
Und auch die Joker Daghfous und Nagy sollten sich in der Schlussphase als Glücksgriffe herausstellen: Daghfous vernaschte Bajic an der rechten Strafraumkante und flankte halbhoch nach innen, wo Nagy Meißner enteilte und aus fünf Metern zum 2:0 einschob (79.). Würzburg setzte nun vollends auf die rote Abwehrwand - der MSV fand weiterhin keine offensiven Lösungsansätze und blieb vorne blass. Die Kickers brachten den Zwei-Tore-Vorsprung über die Zeit
Das Relegationsrückspiel steigt am kommenden Dienstag (19.10 Uhr) in Duisburg.