Eishockey

"Kein Herzschlag": Teravainen dreht Spiel eins

Stanley-Cup-Finale: Die Wende binnen 118 Sekunden

"Kein Herzschlag": Teravainen dreht Spiel eins

Cold as ice: Teuvo Teravainen verhalf den Blackhawks mit einem Tor und einem Assist zum Sieg.

Cold as ice: Teuvo Teravainen verhalf den Blackhawks mit einem Tor und einem Assist zum Sieg. imago

1. Drittel: Killorns spektakuläre Führung

Tampa Bay startete furios und temporeich ins erste Spiel des Stanley-Cup-Finals und warf in der heimischen Amalie Arena sofort die Offensivmaschinerie an (10:7 Schüsse im ersten Drittel). Nach nur 271 Sekunden schlug der Lightning dann voll ein: Die "Kill-Fill-Stammer"-Reihe (dt.: töten, füllen, stottern), in Anlehnung an die Namen der drei Stürmer Alex Killorn, Valteri Filppula und Kapitän Steven Stamkos, zeigte sich erfolgreich. Der formstarke Verteidiger Anton Stralman schickte den Puck halbhoch vor den rechten Pfosten, wo Killorn mit dem Rücken zum Tor stehend mit der Rückhand aus der Luft abnahm und die Scheibe per Aufsetzer ins Tor tippte (5.). "Da kam ein Schuss angeflogen und ich habe einfach irgendwie versucht, ihn Richtung Tor zu lenken. Das kannst du nicht trainieren, zum Glück ist er reingegangen", so der Torschütze.

Tampa Bay Lightning - Die letzten Spiele
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6
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2. Drittel: Torhüter zeichnen sich aus

Im Mittelabschnitt (8:6 Schüsse) durften sich dann beide Goalies auszeichnen: Tampas Ben Bishop (19 Saves, 90,5 Prozent Fangquote) und Chicagos Corey Crawford (22 Saves, 95,7 Prozent) zeigten starke Paraden und ließen keinen Gegentreffer zu.

3. Drittel: "Iceman" Teravainen und Vermette drehen das Spiel

NHL Play-offs 2015

Im Schlussdrittel schalteten die Bolts dann plötzlich vom Offensiv- in den Defensivmodus. "Du willst die Führung verteidigen und damit waren wir in den letzten Spielen auch ziemlich erfolgreich. Dieses Mal haben wir aber gegen eine hochqualifizierte Mannschaft gespielt, die uns kaum Räume und weniger Puckbesitz überlassen hat", analysierte Stralman. "Es ist eine feine Grenze zwischen Respekt und Angst", meinte Lightning-Stürmer Brenden Morrow, "du kannst sie respektieren, du darfst sie aber nicht fürchten. Im dritten Drittel hat es so ausgesehen, als hätten wir Angst vor dem, was kommen könnte und was passieren würde." In der Tat dominierten plötzlich die Blackhawks (8:5 Schüsse): "Wir haben an uns geglaubt. Wir sind nie aus dem Spiel, egal wie es steht", sagte Stürmer Patrick Sharp.

Binnen 118 Sekunden drehte Chicago dann das Spiel: Der erst 20-jährige Finne Teuvo Teravainen zog staubtrocken aus der Distanz ab und profitierte davon, dass Marcus Kruger Bishop die Sicht nahm – 1:1 (54.). "Er ist einer unserer talentiertesten Jungs", lobte Hawks-Routinier Marian Hossa, "er wird in jedem Spiel selbstbewusster. Er scheint keinen Herzschlag zu haben. Er ist so ruhig. Er ist kalt wie ein Finne." Eben dieser "Iceman" beteiligte sich mit einem aggressivem Forecheck und einem Querpass schließlich auch noch am Siegtreffer: Antoine Vermette nahm das Zuspiel zentral im Slot an und feuerte den noch tückisch abgeschälten Puck in den rechten Winkel – 2:1, der Endstand (56.).

NHL-Ergebnisse vom Mittwoch, 3. Juni 2015:

Tampa Bay Lightning - Chicago Blackhawks 1:2

Serien-Stand: 0:1


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