Eishockey

Joudrey dreht Spiel sechs - Mannheim ist Meister!

DEL, Finale, Spiel 6

Joudrey dreht Spiel sechs - Mannheim ist Meister!

Der deutsche Meister 2015: Adler Mannheim.

Der deutsche Meister 2015: Adler Mannheim. picture alliance

Ohne den angeschlagenen Frank Mauer, der sich in Spiel vier am Knie verletzt hatte, am Sonntag jedoch wieder mit von der Partie gewesen war, starteten die Adler in die Mission Meistertitel Nummer sieben. Mirko Höfflin rückte für den Torjäger in die Mannschaft. Und die Kurpfälzer erwischten den besseren Start. Einen Fernschuss von Kai Hospelt fälschte Torhüter Timo Pielmeier mit dem Handschuh gerade noch neben den Pfosten ab. Brandon Yip (4.), nachdem Pielmeier den Puck hinter dem Tor verloren hatte, scheiterte aus der Drehung nur knapp (4.). Der kanadische Stürmer war es auch, der in der 12. Minute aus kurzer Distanz freistehend nur hauchdünn vorbeischoss (12.).

Erst durch zwei Überzahlspiele kamen die Hausherren besser ins Spiel. Nach einem Schuss von Michel Periard (14.) wurde es für Nationalkeeper Dennis Endras und die Adler-Verteidigung erstmals brenzlig. Danach bauten die Ingolstädter mehrmals viel Druck im Powerplay auf, ohne allerdings im Abschluss richtig zwingend zu werden.

Foster kontert Gawlik im Powerplay

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Das zweite Drittel sollte die ersten Treffer bringen. Zunächst aber vergaben beide Mannschaften jeweils noch eine gute Torchance: Jeff Szwez scheiterte in Überzahl aus kurzer Distanz an Endras (24.) Auf der Gegenseite verpasste Jochen Hecht den Abstauber eines Schlagschusses von Kurtis Foster nur knapp (27.). Dann aber war es soweit: Nach mustergültiger Vorarbeit von Thomas Greilinger und Brandon Buck verwandelte Christoph Gawlik den Abstauber seines eigenen ersten Versuchs zur Führung (29.).

Die Antwort der Adler ließ nicht lange auf sich warten. Im Powerplay spielten die Mannheimer Jochen Hecht und Danny Richmond Foster auf halblinks frei - und der Kanadier vollendete eiskalt per Direktabnahme ins halbleere Tor zum 1:1 (32.). Dabei blieb es bis zum Ende des zweiten Abschnitts.

Joudrey setzt den Adlern die Krone auf

Timo Pielmeier (li.), Jon Rheault

Wehrt einen Schuss von Jon Rheault ab: Timo Pielmeier (Mi.). imago

Wenige Sekunden nach Wiederbeginn kam Andrew Joudrey für die Adler dem 2:1 ganz nahe. Doch der Kanadier wurde von Jared Ross in letzter Sekunde per Beinstellen am Treffer gehindert. Das anschließende Powerplay verstrich noch ohne Torerfolg, ehe kurz darauf Joudrey doch jubeln durfte. Der Angreifer fälschte einen Schlenzer vor das Tor von Steven Wagner clever am chancenlosen Pielmeier vorbei ins Ingolstädter Gehäuse (44.).

Trotz verzweifelter Angriffsversuche in der Schlussphase gelang es den Oberbayern anschließend nicht mehr, den Adlern den Titel noch streitig zu machen. Bezeichnend für die äußerst kompakte Teamleistung der Mannheimer war, dass es den Ingolstädtern erst 45 Sekunden vor Schluss gelang, Torhüter Pielmeier zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis zu nehmen. Doch auch diese Maßnahme brachte keinen Erfolg, weil Endras die letzten Schüsse entschärfte. Stattdessen kannte der Jubel von Hecht & Co. nach dem entscheidenden Schuss ins leere Tor 24 Sekunden vor Schluss durch Jon Rheault keine Grenzen mehr.

Ich liebe diese Truppe, das ist Wahnsinn. Jetzt wird erst mal ausgerastet.

Ronny Arendt

"Wenn sie uns nach Spiel drei in der Kabine gesehen hätten... Wir wussten nicht, wie wir sie schlagen sollen. Aber dann haben wir gedacht, wir lange wir nicht mehr im Finale standen. Und dann haben wir uns zusammengerauft", freute sich Nationalspieler Christoph Ullmann bei Servus TV über das Comeback in der Serie nach 1:2-Rückstand in der Serie. "Ich glaube, wir sind ein würdiger Sieger. Ich liebe diese Truppe, das ist Wahnsinn. Jetzt wird erst mal ausgerastet", meinte Stürmer Ronny Arendt.

Für die Adler ist es der siebte deutsche Meistertitel der Historie. Geoff Ward gelang es damit nach dem Stanley-Cup-Sieg 2011 mit den Boston Bruins - damals als Co-Trainer -, gleich in seinem ersten Jahr als Mannheimer Chefcoach den Titel zu holen.

jom