Eishockey

DEL wartet mit zwei Regeländerungen auf

Blaue Linien rücken näher an die Mittellinie

DEL wartet mit zwei Regeländerungen auf

Vergrößerte Angriffsdrittel: Beide blaue Linien rücken näher an die Mittellinie.

Vergrößerte Angriffsdrittel: Beide blaue Linien rücken näher an die Mittellinie. imago

Vergrößerte Angriffsdrittel: Um jeweils 1,53 Meter werden die Zonen um die beiden Tore vergrößert, sodass gleichzeitig das Mitteldrittel, die neutrale Zone, um gut drei Meter kleiner wird. Sinn des Ganzen: Durch den gewonnen Raum soll es für die angreifende Mannschaft leichter werden, im gegnerischen Drittel Torchancen herauszuspielen.

Die ersten Erfahrungen nach der Vorbereitung bestätigten dieses Anliegen - vor allen Dingen in Überzahl: Spieler und Offizielle äußerten einhellig die Eindrücke, dass es für die Stürmer insbesondere im Powerplay deutlich leichter war, zu kombinieren und Schützen freizuspielen. Gleichzeitig klagten die Akteure über gewaltige Umstellungsprobleme bei der Verteidigungsarbeit.

Hybrid Icing: Während die NHL diese Mischforum aus dem im Nordamerika zuvor üblichen "Touch Icing" jüngst vor allen Dingen deshalb einführte, um Verletzungen bei Hochgeschwindigkeitsduellen zwischen Verteidiger und Angreifer in die Banden zu verhindern, will man in Europa durch das Abrücken vom bisher üblichen strikten Icing mehr Offensive kreieren.

Wurde bislang jeder Schuss und oder lange Pass aus der eigenen Spielhälfte über die rote Linie (sprich: die verlängerte Torlinie) abgepfiffen, kann ein angreifender Stürmer diese Regelung durchbrechen, indem er auf Höhe der beiden Bullypunkte des Angriffsdrittels erkennbar vor dem ihm folgenden Abwehrspieler positioniert ist. Gerade diese Auslegung erfordert indes ein geschultes Auge der für die Entscheidung zuständigen Linienrichter.

Taktisch gesehen soll durch diese Möglichkeit von weiten Pässen dem angreifenden Team eine zusätzliche Option gegeben werden, um gerade gegen defensiv operierende Mannschaften eine bei Tempospiel schwierig zu verteidigende zusätzliche Variante zu geben.

Auswirkungen: Ob diese beiden Änderungen tatsächlich positiven Einfluss im Hinblick auf mehr Tore haben werden, darf zumindest bezweifelt werden. Denn nach einer gewissen Phase der Umstellung war auch in Nordamerika letztlich nicht viel von gestiegenen Torquoten und spektakuläreren Offensivaktionen zu bemerken.

Ein womöglich nicht unerheblicher Unterschied besteht allerdings zwischen europäischen und den meisten nordamerikanische Spielflächen: Im Geltungsbereich des Weltverbandes IIHF wird grundsätzlichen auf größeren Eisflächen gespielt, was für die Auswirkungen der vergrößerten Angriffszonen und der veränderten Icing-Regel durchaus relevant sein könnte.