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Darmstadt 98: "Top-Talente-Team" startet in der Hessenliga

Aktuell keine negativen Auswirkungen für andere Klubs

Neues "Top-Talente-Team" von Darmstadt 98 darf in der Hessenliga starten

Neuer Baustein in der Talentförderung: Darmstadt 98 führt wieder eine zweite Mannschaft ein.

Neuer Baustein in der Talentförderung: Darmstadt 98 führt wieder eine zweite Mannschaft ein. IMAGO/Jan Huebner

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Der SV Darmstadt 98 stellt ab der kommenden Saison wieder eine zweite Mannschaft im Leistungsbereich. Nach der Spielzeit 2013/14 meldete der SVD seine Reserve ab, sechs Jahre später wurde zunächst eine Zweite, bestehend aus Fans, eingeführt. Nun kommt es zur Kehrtwende. Das neue "Top-Talente-Team" darf kommende Saison prompt in der fünftklassigen Hessenliga an den Start gehen. Ähnlich ging Eintracht Frankfurt vor zwei Jahren bei der Neugründung seiner U 21 vor.

Die Darmstädter hatten sich in den vergangenen Wochen intensive Gedanken gemacht, wie sie ihre Talentförderung verbessern können. Heraus kam die neue zweite Mannschaft, zu der die Lilien schreiben: "Ziel ist es, Jugendspielern noch früher Einsatzzeiten im Herrenbereich zu gewähren und so den Übergang zu den Profis zu erleichtern. Bestehen wird die Mannschaft aus den talentiertesten Spielern aus dem U-17- und U-19-Bereich sowie Übergangsspielern, die im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) der Lilien ausgebildet wurden."

Der Hessische Fußball-Verband unterstützt diesen Schritt und hat nach "umfassender Anhörung des Vereins inklusive Begutachtung der Strategieplanung und intensiven internen Diskussionen" entschieden, die SVD-Talente in die Hessenliga aufzunehmen. Spielleiter Robert Neubauer erklärt in einer Meldung: "Wie im Falle von Eintracht Frankfurt vor zwei Jahren bereits praktiziert, unterstützt der HFV-Ausschuss für Spielbetrieb und Fußballentwicklung diesen Schritt. Damit soll jungen Talenten Wettkampfpraxis auf höchstmöglichem Niveau ermöglicht werden. Im Sinne der Talentförderung können somit jüngere Spieler Spielpraxis in der U-23-Mannschaft sammeln und sich so bei diesem Verein weiter entwickeln."

Doch was bedeutet das für die anderen Vereine der Hessenliga? 2022 gab es bei der Aufnahme der Frankfurter Reserve einige Vorbehalte. Zumindest in dieser Saison muss kein anderer Klub negative Auswirkungen befürchten, die Zahl der Absteiger bleibt laut Verband gleich. Wie es in der kommenden Saison weitergeht, dahinter stehen noch einige Fragezeichen, wie der HFV auf Nachfrage mitteilt. So würden sich beispielsweise ein möglicher Abstieg von Waldhof Mannheim aus der 3. Liga und der Abstieg hessischer Klubs aus der Regionalliga Südwest auch auf die Hessenliga auswirken. Denkbar, dass kommende Saison 19 Teams an den Start gehen. Wie in den Folgejahren zur Sollgröße von 18 Mannschaften zurückgekehrt werden kann, wird auch dann maßgeblich von Auf- und Absteigern aus der Regionalliga abhängen.

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