2. Bundesliga

Nach Gewalttat bei ManCity-Spiel: Schalke-Anhänger verurteilt

Brite lag wochenlang im Koma

Nach Gewalttat bei ManCity-Spiel: Schalke-Anhänger verurteilt

Der Zwischenfall ereignete sich am Rande des Achtelfinal-Hinspiels 2018/2019 in der Schalker Veltins-Arena.

Der Zwischenfall ereignete sich am Rande des Achtelfinal-Hinspiels 2018/2019 in der Schalker Veltins-Arena. imago/Pro Shots

Nach einem Angriff auf einen britischen Fußballfan ist ein Fan von Schalke 04 am Dienstag zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Der 33-Jährige aus Gelsenkirchen hatte den Anhänger von Manchester City beim Champions-League-Spiel am 20. Februar 2019 mit einem gezielten Faustschlag zu Boden gebracht. Das Opfer stürzte infolge des Schlages und erlitt dabei schwerste Kopfverletzungen und lag wochenlang im Koma, der Täter wurde nur wenige Tage später festgenommen.

Der britische Fan hatte sich gegen Ende der Partie an einem Kiosk im Rundgang des Stadions befunden. Sein Verein hatte gerade die 3:2-Führung erzielt. Der Schlag traf ihn direkt am Kinn. Auch Vater, Sohn und Tochter des damals 32-Jährigen waren geschlagen worden.

Täter erhalten Bewährungs- und Geldstrafen

Überwachungskameras im Gelsenkirchener Stadion hatten den Angriff aufgezeichnet. Es kam zum Prozess vor dem Essener Landgericht, das den Täter nun wegen gefährlicher Körperverletzung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilte - die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich den Hauptverantwortlichen wegen versuchten Mordes angeklagt.

Neben dem Hauptverantwortlichen wurden auch drei weitere Schalke-Fans als Mittäter zur Rechenschaft gezogen. Gegen zwei von ihnen haben die Richter sechs beziehungsweise acht Monate Haft zur Bewährung verhängt. Ein vierter Angeklagter wurde zu einer Geldstrafe in Höhe von 1800 Euro (90 Tagessätze) verurteilt. Er war der einzige, der nicht aktiv zugeschlagen hatte. In seinem Fall lautet das Urteil auf Beihilfe zur gefährlichen Körperverletzung.

Opfer verzichtet auf Aussage vor Gericht

Dem damals Schwerverletzten geht es nach Angaben seines Anwalts inzwischen wieder besser. Als Zeuge hatte der Manchester-City-Fan nicht ausgesagt. Er war zwar von den Richtern geladen worden, aber nicht vor Gericht erschienen. Der Hauptangeklagte wiederum hatte im Prozess ein Geständnis abgelegt und die Zahlung von insgesamt 35.000 Euro Schmerzensgeld zugesichert.

dpa