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José Mourinho warnt Paul Pogba: "Kein Spieler ist größer als Manchester United" - Premier League

Pogba wird am Samstag bei West Ham auflaufen

Mourinho warnt: "Kein Spieler ist größer als der Klub"

Sind die Risse in ihrer Beziehung noch zu kitten? José Mourinho (l.) und Paul Pogba.

Sind die Risse in ihrer Beziehung noch zu kitten? José Mourinho (l.) und Paul Pogba. imago

Das Verhältnis zwischen Mourinho und Pogba schien sich in der vergangenen Woche rapide zu verschlechtern - laut englischen Medienberichten ist es auf einem absoluten Tiefpunkt angekommen.

Vor dem Ligapokal-Spiel gegen Zweitligist Derby County, das der Rekordmeister im Elfmeterschießen verlor, war bekannt geworden, dass Pogba künftig nicht mehr als United-Kapitän auflaufen soll . Bisher hatte er als Vertreter von Antonio Valencia fungiert.

Trainingszwist wegen Instagram-Video

Tags darauf war dann ein Video von einer Auseinandersetzung zwischen Mourinho und Pogba auf dem Trainingsplatz der Red Devils in Carrington aufgetaucht. Wie im Nachhinein herauskam, hatte Mourinho den Weltmeister angefahren, weil er auf ein Instagram-Video aufmerksam gemacht worden war, in dem Pogba mit Teamkollege Andreas Pereira lacht und Witze reißt. Veröffentlicht worden war dieses kurz nach dem verlorenen Elfmeterschießen am Dienstag.

Damit konfrontiert, reagierte Pogba ungläubig. Er konnte glaubhaft versichern, dass er das Video schon viel früher gepostet habe. Der Empfang im Old Trafford sei jedoch so schlecht gewesen, dass es erst veröffentlicht wurde, als er das Stadion verlassen habe. Mourinho soll diese Erklärung akzeptiert haben. Die Episode zeigte dennoch, wie angespannt die Situation bei den Red Devils gerade ist. Nach dem 1:1 gegen die Wolverhampton Wanderers hatte der 25-Jährige einen offensiveren Spielstil gefordert und Mourinhos Taktik damit indirekt kritisiert.

"Störend? Für euch war es doch toll!"

Am Freitag folgte Mourinhos erster Auftritt seit dem Vorfall auf dem Trainingsplatz. Auf die Frage, ob er die Unterhaltung mit Pogba nicht abseits der Kameras hätte führen können, weil sie dann nicht so störend gewesen wäre, reagierte Mourinho belustigt. "Störend? Für euch war es doch toll, weil ihr aus 15 öffentlichen Trainingsminuten eine unglaubliche Geschichte gemacht habt", meinte der Portugiese: "Ich habe viele Gespräche mit Spielern. Laute Kritik oder laute Anweisungen, die es diesmal ja noch nicht einmal waren, gibt es jeden Tag. Darum geht es doch beim Coaching, aber ihr macht daraus Geschichten."

Im Auswärtsspiel bei West Ham United (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de und im Stream bei DAZN ) werde Pogba spielen, erklärte Mourinho, aber nicht ohne zu betonen: "Kein Spieler ist größer als der Klub."

Starke Trainingswoche: Pogba spielt gegen West Ham

Dass Pogba am Samstag auflaufen werde, läge einzig an seiner starken Trainingswoche. "Er ist ein Spieler wie alle anderen. Wenn ich mit seiner Arbeit zufrieden bin, spielt er, wenn nicht, dann nicht", erläuterte Mourinho: "Diese Woche bin ich mit seiner Arbeit sehr zufrieden. Er hat wirklich gut trainiert. Das Team braucht gute Spieler, und er ist einer."

Nach wochenlanger Analyse und Austausch mit meinem Betreuerstab haben wir die Entscheidung getroffen, dass Paul nur ein Spieler ist und kein Kapitän.

José Mourinho

Ein Kapitän wird Pogba bei Mourinho in Zukunft aber nicht mehr sein. Dazu sagte der 55-Jährige: "Paul und die anderen Spieler kennen die Gründe, aus denen wir so entschieden haben. Nach wochenlanger Analyse und Austausch mit meinem Betreuerstab haben wir die Entscheidung getroffen, dass Paul nur ein Spieler ist und kein Kapitän."

Wie geht es weiter? Raiola kündigt sich offenbar schon an

Das letzte Wort in der Causa dürfte noch lange nicht gesprochen sein. Berichten zufolge will sich Mino Raiola, Pogbas berüchtiger Spielerberater, im November mit den Klubverantwortlichen treffen, um über die Zukunft seines Schützlings zu reden. Wenn sich das Verhältnis zwischen Trainer und Spieler weiter verschlechtert, dürfte ein Abschied des Mittelfeldspielers, der 2016 für die damalige Rekordablösesumme von 105 Millionen Euro von Juventus Turin zurückgekehrt war, nicht mehr im Bereich des Unmöglichen liegen. Im Sommer hatte United ein Angebot des FC Barcelona für den frischgebackenen Weltmeister noch kategorisch abgelehnt. Sein Vertrag in Manchester läuft bis 2021.

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