2. Bundesliga

"Moderator" Grammozis appelliert: "Auch mal sein Ego zurücknehmen"

Schalke: Der Konkurrenzkampf verschärft sich

"Moderator" Grammozis appelliert: "Auch mal sein Ego zurücknehmen"

Als Moderator gefragt: Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis.

Als Moderator gefragt: Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis. imago images/Team 2

Sané nach Comeback nicht automatisch "gesetzt"

Nach dem Spiel gegen Holstein Kiel (1:1) hat der FC Schalke keine zusätzlichen Ausfälle zu beklagen. Auch Salif Sané hat "keine größeren Wehwehchen" signalisiert, sagt Trainer Dimitrios Grammozis über den Innenverteidiger, der nach monatelanger Verletzungspause sein Saisondebüt gefeiert hatte. Dass er fast 70 Minuten lang durchhielt, bedeutet indes nicht, dass er nun automatisch "gesetzt" sei, betont Grammozis.

Kaminski bleibt außen vor - Lode "kann das auch spielen"

Weil der zuletzt wegen COVID-19 ausgefallene Marcin Kaminski, der "noch nicht wieder negativ" getestet worden sei, erneut nicht zur Verfügung steht, bleibt die Lücke in der Abwehr bestehen. Grammozis sagt: "Mit Marius Lode haben wir einen, der das auch spielen kann."

Diese Situation in der Abwehr steht sinnbildlich für den Konkurrenzkampf, der sich bei den Königsblauen zuletzt in allen Mannschaftsteilen merklich verschärft hat. Genau das war das Bestreben der Verantwortlichen, nachdem die Startelf wochenlang nahezu in Stein gemeißelt und die Mannschaft für die Gegner deshalb immer leichter berechenbar gewesen war.

Pieringer eine "Option" für die Anfangsformation

Auch im Sturm steht Grammozis vor schwierigen Personalentscheidungen. Marvin Pieringer hat seine Gelbsperre abgesessen, für Grammozis sei er "auf jeden Fall eine Option" für die Anfangsformation: "Auch wenn er selbst kein Tor geschossen hat, hat er es in der Zeit vor der Winterpause gut gemacht. Er hat Bälle gut festgemacht und uns Möglichkeiten gegeben." Grammozis muss wählen, wen er als Simon Teroddes Sturmpartner in die Startelf stellt: Pieringer, Marius Bülter oder - wie schon gegen Kiel - Darko Churlinov.

Großes Gedränge in der Zentrale

Auf der rechten Außenbahn bleibt abzuwarten, ob Reinhold Ranftl am Samstag gegen Erzgebirge Aue (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) von Neuzugang Andreas Vindheim abgelöst wird. Im zentralen Mittelfeld ist der Konkurrenzkampf besonders heikel, weil hier mehrere Spieler mit absolutem Startelf-Anspruch um die Plätze kämpfen, allen voran Rodrigo Zalazar, Blendi Idrizi, Dominick Drexler und Danny Latza. Bei Latza gestaltet sich die Situation noch sensibler, weil er Schalkes Kapitän ist.

Wenn wir das Gefühl haben, dass es der richtige Moment ist zu spielen, wird er auch wieder spielen.

Dimitrios Grammozis über Danny Latza

"Danny weiß nach seiner langen Verletzung, dass er noch nicht bei 100 Prozent ist, aber er ist ein wichtiger Faktor für uns", betont Grammozis. "Wenn wir das Gefühl haben, dass es der richtige Moment ist zu spielen, wird er auch wieder spielen."

Grammozis ist in diesen Zeiten auch verstärkt als Moderator gefragt, wenn es darum geht, Spielern darzulegen, dass sie aktuell nicht berücksichtigt werden. "Wir brauchen den Konkurrenzkampf", sagt der Trainer, der erklärende Gespräche gezielt einsetzt. Sein allgemeiner Appell an alle Spieler, die mit Blick auf Einsatzzeit eventuell enttäuscht werden, lautet: "Da muss man dann auch mal sein Ego zurücknehmen."

Toni Lieto

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