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Matthäus muss gehen

Österreich: Rapid macht Schluss

Matthäus muss gehen

And the winner is ... der FC Tirol und das zum dritten Mal in Serie! Die rotweißrote Eliteliga erwies in der am Donnerstag beendeten Saison den "Oldies" aus den Bergen" (die Standard-Elf hat einen Altersdurchschnitt von 31 Jahren) respektvolle Referenz. So musste der Meister erst in der 17. Runde seine erste Niederlage hinnehmen.

Der jetzige HSV-Trainer Kurt Jara hatte Tirol im ersten Drittel an die Spitze geführt, sein Nachfolger Joachim Löw die Führung ausbauen können. Und das, obwohl der Klub finanziell kollabierte, obwohl bis jetzt noch nicht einmal die März-Gehälter (!) ausbezahlt wurden. Die Meisterspieler räumten den Klub- Bossen eine weitere Frist ein - lässt der Klub das neue Ultimatum wieder verstreichen, sind 16 Spieler arbeitsrechtlich kostenlos frei. Sorgenfalten bei Trainer Löw trotz seines sportlichen Erfolges.


Die Abschlusstabelle der österreichischen max.Bundesliga


Sorgenfalten haben sich auch bei Lothar Matthäus in 224 Tagen bei Rapid Wien tief ins Gesicht eingegraben. Der einstige "Weltfußballer des Jahres" ist seinen ersten Trainer-Job los, daran änderte auch der 3:0-Sieg im letzten Saisonspiel gegen Sturm Graz nichts.

Mit dem Franken auf der Kommandobrücke hat das Leck auf dem Rapid-Schiff aber eine derart gravierende Größe bekommen, dass beim Rekordmeister die Angst vorm Untergang umgeht. Das schlechteste Saisonergebnis (Rang acht) in der 100-jährigen Klubgeschichte hat mit dem Trainer-Abgang die logischen Folgen. Matthäus selbst sieht sich allerdings als Opfer von Eitelkeiten im Vorstand und der angeblichen Stimmungsmache von Andi Herzog gegen ihn.

Alle Saison-Entscheidungen waren schon vor der letzten Runde gefallen: Sturm Graz geht als Vizemeister in die Champions- League-Qualifikation, der Grazer AK und Austria Wien spielen im UEFA-Cup und der Absteiger heißt Admira Wacker.

Hubert Winklbauer