Der Mainzer Trainer Sandro Schwarz nahm nach dem 1:1 in Mönchengladbach nur eine Änderung vor: Latza, der bei den Fohlen wegen eines Magen-Darm-Infekts gefehlt hatte, kehrte in die Startelf zurück und verdrängte Serdar auf die Bank.
Deutlich mehr zum Umstellen gezwungen war Kölns Coach Peter Stöger im Vergleich zum 0:3 gegen Hoffenheim . In der Länderspielpause verletzten sich auch noch Heintz (Muskelsehneneinriss) und Clemens (muskuläre Probleme), zudem schaffte es Bittencourt (nach Hüftproblemen) nur auf die Bank. Klünter und Sörensen begannen in die Abwehr, Jojic im Mittelfeld. Immerhin wurde der Ex-Mainzer Cordoba (nach Oberschenkelproblemen) rechtzeitig fit, der Kolumbianer spielte anstelle von Osako im Sturm.
Mainz war zu Beginn der Partie die aktivere Elf, Köln zunächst auf defensive Sicherheit bedacht. Der 1. FSV kam besonders über die linke Seite, wo Brosinski und De Blasis für viel Wirbel sorgten, immer wieder gefährlich auf. Doch sowohl Maxim (14.) als auch Latza (28.) verpassten per Kopf ihr Ziel nur knapp. Von Köln war am Anfang leidlich wenig zu sehen. Die Stabilität und Kompaktheit in der Defensive standen im Vordergrund. Doch mit zunehmender Spieldauer wuchs das Selbstvertrauen der Geißböcke, die mehr und mehr am Spiel teilnahmen und sich auch in der Offensive besser durchsetzen konnten. Guirassy (36.) und der für den angeschlagenen Zoller eingewechselte Bittencourt (39.) bot sich die Chance zur Führung für das Schlusslicht.
Doch ausgerechnet in der Drangphase der Kölner verlor Sörensen den Ball am eigenen Strafraum gegen Muto. De Blasis drang von rechts in den Strafraum ein und wurde von Rausch und Sörensen angegangen. Sörensen soll es dabei übertrieben haben und De Blasis mit der Hand regelwidrig gestört haben. Brych zeigte auf den Elfmeterpunkt und blieb auch nach der Überprüfung durch den Video-Assistenten bei seiner Entscheidung, die allerdings falsch war. Der Ex-Kölner Brosinski ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte souverän zur 1:0-Pausenführung für Mainz (44.).
Rot für Donati - Köln kann Überzahl nicht nutzen
12. Spieltag
Ohne personelle Veränderungen auf beiden Seiten ging es nach dem Seitenwechsel weiter. Köln war um eine Antwort bemüht, Mainz wartete zunächst ab. Das kämpferische Element bestimmte nun die Szenerie, um jeden Ball und jeden Meter Raum wurde gerungen. Aus dem Spiel heraus ging zunächst fast nichts, doch durch Standards sorgten beide Teams für Gefahr. Auf Seiten der Mainzer verpasste Gbamin mit dem langen Bein einen Maxim-Freistoß nur um Haaresbreite (58.), für Köln zirkelte Rausch einen Freistoß knapp rechts vorbei (59.).
Nach einer Stunde erhöhte Stöger das Risiko und brachte für Mittelfeldmann Özcan Angreifer Osako, der FC hatte nun drei Stürmer auf dem Feld. Allerdings waren es die Mainzer, die dann das erste Ausrufezeichen aus dem Spiel heraus setzten. Nach einem Ballgewinn durch Gbamin schaltete der 1. FSV schnell um, der Schuss des kurz zuvor eingewechselten Serdar ging aber knapp am linken Pfosten vorbei. Köln hatte durch Osako eine Möglichkeit, der Schuss des Japaners in der 69. Minute ging aber knapp drüber.
Die nächste knifflige Situation folgte dann in der 72. Minute. Nach einem Offensivfoul von Bittencourt blieb Donati am Boden liegen. Bittencourt wollte ihm hochhelfen, Donati schlug leicht mit dem Arm aus, Brych interpretierte dies fälschlicherweise als Tätlichkeit und schickte den Mainzer mit Rot runter, Bittencourt sah Gelb. Kölns Trainer Stöger reagierte umgehend und brachte mit Pizarro für Cordoba einen frischen Stürmer. Köln drängte nun auf den Ausgleich, Mainz lauerte auf Konter. Doch den Kölnern fehlten die Ruhe und die Ideen, um aus der Überzahl noch Kapital schlagen zu können. Den Mainzern gelang es bis auf wenige Ausnahmen, den Ball vom eigenen Tor fernzuhalten, sie spielten ihre wenigen Gegenangriffe allerdings auch nicht mehr konsequent genug aus. Selbst einen missglückten Abschlag von Zentner, der genau bei Jojic landete, konnte der FC nicht ausnutzen (90. +2). So brachte der 1. FSV die drei Punkte über die Zeit. Köln erleidet einen weiteren Rückschlag und muss auch nach zwölf Spieltagen weiterhin auf den ersten Sieg warten.
Die Mainzer spielen am nächsten Samstagnachmittag beim SC Freiburg, die Kölner sind in der Bundesliga am nächsten Sonntagabend gegen Hertha BSC gefordert. Zuvor steht für den FC am Donnerstagabend der Europa-League-Kracher gegen Arsenal auf dem Programm.