Immerhin, so Kohfeldt am Neujahrstag auf der Pressekonferenz zur Partie am Samstag gegen Union Berlin (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker), sei die Pause nicht allzu lang gewesen. "Es war schon ein kurzes Rauskommen", so der Werder-Coach, "nicht einmal eine Länderspielpause." Doch zu sagen, "wir haben die letzten zwei Partien gewonnen, deshalb gewinnen wir auch gegen Union Berlin, das geht nicht." Denn den Rückenwind so Kohfeldt, "muss man sich in jedem Spiel neu erarbeiten."
Der Grundstein dafür wird im Training gelegt. Dabei ist Kohfeldt "in dieser Woche sehr wachsam" gewesen - und machte prompt Defizite aus. "Ich muss sagen, dass mir das Training vorgestern überhaupt nicht gefallen hat. Und das habe ich auch sehr, sehr deutlich angesprochen." Denn um weiterhin erfolgreich zu sein und die jüngste Erfolgsserie aus dem alten Jahr auch in 2021 fortzuführen, so Kohfeldt, "dürfen wir uns es nicht erlauben, dass wir auch nur den geringsten Spannungsabfall haben". Immerhin fielen seine Worte bei den Spielern auf fruchtbaren Boden. Das Training an Silvester sei schon wieder "hervorragend" gewesen, "und das erwarte ich auch heute von meinen Spielern".
Spielersteckbrief Füllkrug
Spielersteckbrief Selke
Spielersteckbrief Friedl
Spielersteckbrief Woltemade
Bundesliga - 14. Spieltag
Kohfeldt findet Kruses Fehlen "schade", vermisst ihn aber nicht
Denn mit Union Berlin steht den Hanseaten eine schwere Aufgabe bevor. Besonders das Umschaltspiel sowie die Standards der Köpenicker lobte Kohfeldt. Union schaffe es dabei immer wieder, die eigenen Stärken durchzubringen und stabil zu punkten. "Größten Respekt vor diesem Gegner, der unglaublich kompakt und kampfstark ist." Um gegen die Eisernen zu bestehen, "müssen wir sehr aufmerksam sein und dürfen uns keine Flüchtigkeitsfehler erlauben", sagte Kohfeldt. Dass das Wiedersehen mit dem Ex-Bremer Max Kruse (Muskelbündelriss) ausfallen muss, findet Kohfeldt auf der menschlichen Seite zwar "schade". "Sportlich aber müsste ich lügen, wenn ich sage, ich würde ihn in der Startelf vermissen."
Selke und Friedl zurück - Fragezeichen hinter Füllkrug
Die eigene Personalsituation hat sich gegenüber den letzten Auftritten deutlich entspannt. Marco Friedl und Davie Selke (beide Oberschenkelprobleme) stehen gegen Union ebenso zur Verfügung wie Kevin Möhwald und Ömer Toprak. Hinter Niclas Füllkrug steht aber noch ein Fragezeichen. Der Angreifer konnte in dieser Woche nach seiner Wadenverletzung zwar wieder das Mannschaftstraining absolvieren, über seinen Einsatz will Kohfeldt aber erst nach dem Abschlusstraining entscheiden. Ein Bankplatz komme wohl auf jeden Fall in Frage: "Es kann auch Sinn machen, ihn für zehn bis 15 Minuten auf dem Platz zu haben."
Viruserkrankung: Woltemade fehlt auf unbestimmte Zeit
Sicher verzichten muss Kohfeldt aber auf Nick Woltemade. Das Talent, das seinen auslaufenden Vertrag weiterhin nicht verlängert hat, hat sich einen Virus eingefangen, allerdings kein Corona, wie Kohfeldt betonte. Wie lange der 18-Jährige ausfallen wird, stehe noch nicht fest. "Das können wir noch nicht abschätzen, es kann schnell gehen, aber auch lange dauern", sagte Kohfeldt. Näher wollte er sich zu der Erkrankung nicht äußern, denn das sei "erst einmal auch Privatsache".
