FC-Coach Peter Stöger vertraute nach dem 1:1 beim HSV auf dieselben elf Akteure von Beginn an. Außerdem schickte der Österreicher auch wieder eine Dreierkette (Heintz, Mavraj, Maroh) mit Fünfer-Mittelfeld aufs Feld.
Frankfurts Trainer Armin Veh, der an diesem Tage sein 300. Bundesliga-Spiel coachte, reagierte auf die bittere 2:4-Niederlage gegen Stuttgart mit zwei Wechseln: Abraham und Hasebe begannen nach abgesessenen Gelb-Sperren für Zambrano (Gelb-Rot) und Ayhan (Bank).
Vor der Partie hatte der "Effzeh" seinen Anhängern zudem eine freudige Nachricht verkündet: Der Bundesligist hatte den Vertrag mit dem deutschen U-21-Nationalspieler Heintz vorzeitig bis zum 30. Juni 2021 verlängert . Stögers Aussage über seinen 22-jährigen Schützling: "Heintzi hat den Sprung in die Bundesliga super hinbekommen."
Meier typisch, Gerhardt überlegt
Für den Sprung ins Spiel benötigten beide Teams indes einiges an Zeit: Bei regnerischem und kaltem Wetter musste sich sowohl Köln als auch Frankfurt zunächst an die Gegebenheiten gewöhnen. Die Fans indes, die ihren Klub eingangs mit einer groß angelegten Choreographie zum 68. Vereinsgeburtstag gefeiert hatten, ließen sich stimmungstechnisch vom Wetter nicht beeinträchtigen. In der 16. Minute sahen sie außerdem die erste gute Chance für ihr Team: Hector bediente Gerhardt, der aus spitzem Winkel flach abschloss und das Tor ein Stück weit verfehlte.
Bis dato waren die Kölner auch die bessere, weil etwas mutigere Mannschaft. In der Folge aber nahmen die Gäste das Heft des Handelns in die Hand und initiierten über Huszti und Aigner erste gute Möglichkeiten: Während Ersterer mit einem wuchtigen Kopfball an einer starken Parade von Horn verzweifelte (22.), fand Letzterer mit einem Querpass vom rechten Fünfmeterraumeck keinen Abnehmer (24.). In derselben Minute sollte allerdings trotzdem die Führung glücken: Mavraj beging einen kapitalen Aufbaufehler, der der Eintracht Möglichkeiten am Strafraum eröffnete. Zunächst konnten die Hausherren klären, ehe Huszti aus der Halbdistanz nach innen kurz vors Tor flankte, wo Meier einmal mehr in typischer Manier den rechten Fuß reinhielt und zum 1:0 vollstreckte (24.). Für den SGE-Kapitän war es zudem sein achter Treffer gegen den FC aus den letzten vier Partien - ein Schreckgespenst.
Geburtstags-Choreographie: Die Kölner Fans feiern den 68. Jahrestag ihres "Effzeh". Getty Images
Die Führung hatte allerdings nicht lange Bestand, denn die heimischen Rheinländer schüttelten sich nach dem Rückstand nur kurz und profitierten selbst von einem individuellen Fehler: Fabian prallte der Ball vor dem eigenen Strafraum zu weit weg und direkt vor die Füße von Modeste. Der Stürmer schaltete schnell und leitete herrlich in den Strafraum zum freien Gerhardt weiter. Der technisch beschlagene Mittelfeldspieler hob das Leder leicht an und zum 1:1 ins Tor. Hradecky hatte keine Chance (29.). Bis zum Ende der ersten Halbzeit egalisierte sich das Geschehen wieder, es blieb beim verdienten Unentschieden.
21. Spieltag
Heintz nickt ein
Die zweiten 45 Minuten starteten derweil äußerst zerfahren: In der ersten Viertelstunde sahen zum Beispiel Regäsel, Hasebe und Risse Gelb. Hasebe stand zwischenzeitlich sogar dicht vor Gelb-Rot (55.). Eintracht-Coach Veh reagierte bei den Pfiffen gegen sein Team an der Seitenlinie häufig wütend. Die Aufgebrachtheit im gesamten SGE-Team nutzten derweil die Kölner für die 2:1-Führung: Ein Mladenovic-Freistoß von der rechten Seite segelte präzise zu Heintz, der am Tag der Bekanntgabe seiner Vertragsverlängerung aus knapp acht Metern per Kopf eiskalt einnickte. Für den Innenverteidiger war es Bundesliga-Tor Nummer zwei (57.).
Ausgelassene Freude: Die Kölner Spieler feiern das zwischenzeitliche 2:1 von Dominique Heintz. Getty Images
Modeste macht den Deckel drauf
Nach einer Rudelbildung, in deren Folge Russ, Stendera und Modeste Gelb sahen (66.), rannten die Hessen wütend an. Huszti, Aigner & Co. fehlten aber eindeutig die Geistesblitze, um die FC-Abwehr gekonnt unter Druck setzen zu können. Die Domstädter selbst lauerten derweil auf Konter - und verwerteten einen davon zum 3:1: Bittencourt steckte perfekt in den Lauf für Gerhardt, der gekonnt vor Torhüter Hradecky abwartete und zu Modeste ablegte. Der Stürmer schob humorlos zum 3:1 ein (72.). Weil den Gästen aus Hessen auch anschließend nichts mehr einfiel und Modeste das mögliche 4:1 vergab (90.+1), blieb es letztlich beim verdienten 3:1 für die Rheinländer.
Während sich die Hausherren an ihrem 68. Vereinsgeburtstag mit dem Dreier ans internationale Geschäft annäherte, geht bei der SGE nach wie vor die Abstiegsangst um. Außerdem blieb es dabei: Frankfurt konnte seit Mai 1994 keines seiner letzten 13 Pflichtspiele in Köln gewinnen (drei Remis, zehn Niederlagen).
Die Eintracht empfängt bereits am Freitag (20.30 Uhr) den Hamburger SV. Der "Effzeh" ist am Samstag um 15.30 Uhr zu Gast in Gladbach.