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Premier League - Jürgen Klopp und das Problem mit Fabinho beim FC Liverpool

Liverpool in Tottenham - da war doch was

Klopps Problem mit Fabinho: "Sorry, das kann ich nicht ändern"

Nicht alles ist perfekt: Liverpool-Trainer Jürgen Klopp.

Nicht alles ist perfekt: Liverpool-Trainer Jürgen Klopp. imago

Ob Jürgen Klopp Joao Teixeira manchmal schreibt? Oder Adam Bogdan? Connor Randall bestimmt mal. Wer die Drei nicht kennt, muss sich dafür nicht schämen. Aber in Klopps Memoiren sollten sie später Platz finden; sie - und ein gewisser Jerome Sinclair - saßen neben Kolo Touré, Joe Allen und Jordon Ibe auf der Ersatzbank, als Klopp im Oktober 2015 seine erste Premier-League-Elf ins Rennen schickte. Ein torloses Remis ergatterte Liverpool damals bei Tottenham.

Joao Teixeira spielt schon seit über zwei Jahren wieder in seinem Heimatland, inzwischen bei Vitoria Guimaraes. Adam Bogdan ist zwar 30, wurde von Liverpool aber nochmal nach Schottland verliehen. Auch Connor Randalls Aussichten sind nicht wirklich rosig bei den Reds; er spielt leihweise in der dritten Liga bei Rochdale.

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Auf Klopps Bank saßen vor zwei Wochen stattdessen Naby Keita, Xherdan Shaqiri oder Adam Lallana. Fabinho, für den Liverpool fast 50 Millionen Euro ausgab, schaffte es nicht mal in den Kader. "Der Plan ist immer noch, dass er uns besser macht", sagte Klopp am Freitag fast schon entschuldigend. Wobei: "Ich weiß, dass die Situation nicht so ist, wie ein paar sie erwartet haben, aber sorry, das kann ich nicht ändern." Doch keine Entschuldigung. Das Dilemma: "Die anderen Jungs spielen schon länger gut zusammen."

Diesmal braucht es keinen Weckruf: Wie gut ist Liverpool?

Liverpool 2015 ist natürlich nicht Liverpool 2018; dafür hat Klopp auch mit Transferausgaben jenseits der 400 Millionen Euro gesorgt. Doch wie anders das Selbstverständnis seit dem Mittelfeldplatz von vor drei Jahren ist, belegt Fabinhos Situation recht passend: Der brasilianische Nationalspieler hat noch keine Premier-League-Minute absolviert.

Am Samstag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de und im Stream auf DAZN ) geht es für Klopp wieder mal zu dem Gegner, bei dem alles begann. Auch wenn es erneut nicht die White Hart Lane ist und das letzte Mal nicht wirklich vielversprechend verlief. Rückblickend betrachtet Liverpools Trainer die verheerende Abwehrleistung beim 1:4 der Vorsaison als "Weckruf". Drei Monate hatte es anschließend gedauert, bis die Reds wieder ein Spiel verloren.

Jetzt reist der Ex-Rekordmeister als Tabellenführer nach London, um den besten Saisonstart seit 1990 auszubauen. Damals wurde der Noch-Rekordmeister übrigens Meister. Ex-Liverpool-Profi Graeme Souness sagte neulich, dieses Liverpool sei das beste seit jenem Liverpool. "Danke Graeme", schmunzelte Klopp, besänftigte aber sogleich. "Wir müssen wirklich gut sein, die anderen sind es ja auch." Was sich in den letzten 28 Jahren geändert hat: "Die Trikots wurden enger und das Spiel schneller."

Erst Tottenham, dann PSG: Klopp erwartet "gefühlt 500 Spiele"

Aus den Fehlern des Vorjahres habe seine Elf gelernt, zumal die Abwehr in dieser Saison so gut dasteht wie lange nicht. Ein Gegentor musste Liverpool erst hinnehmen, und das, weil sich Alisson in Leicester ein Tänzchen zu viel erlaubt hatte.

Dejan Lovren, der beim 1:4 womöglich seinen schlimmsten Arbeitstag hatte, fehlt nach wie vor angeschlagen. Alsbald erwartet Klopp den Kroaten aber zurück, was ihm bei "gefühlt 500 Spielen in den nächsten sieben Wochen" entgegenkommt. Gleich nach dem Auftritt in Wembley beginnt die Vorbereitung für den Champions-League-Auftakt gegen Paris Saint-Germain.

mkr