Bundesliga

Kind bittet Slomka und Schmadtke zum Krisengespräch

Hannover: Trainer rechtfertigt E-Mail-Kommunikation

Kind bittet Slomka und Schmadtke zum Krisengespräch

Hannovers Coach Mirko Slomka (li.) und Manager Jörg Schmadtke müssen Klubboss Martin Kind ihre Kommunikation erklären.

Hannovers Coach Mirko Slomka (li.) und Manager Jörg Schmadtke müssen Klubboss Martin Kind ihre Kommunikation erklären. imago

"Wenn man mir einen Strick daraus drehen will, dass ich mal eine E-Mail geschrieben habe und mit dieser E-Mail auch verbunden habe, dass wir dringend einen gemeinsamen Gesprächstermin benötigen, um ein paar Dinge abzusprechen - das ist doch normal, dass man das macht. Immer natürlich unter der Voraussetzung, dass man dann auch einen Termin macht", so Slomka, der damit aber auch den Ist-Zustand in der 96-Führung andeutete.

Nun will Kind in einem Gespräch mit den beiden Führungspersonen herausfinden, wo die Probleme liegen. Zuletzt hatte es Verstimmungen bei den Niedersachsen gegeben, weil das Führungs-Duo fast nicht mehr miteinander redet und Slomka E-Mails als Kommunikationsmittel bevorzugte.

Nicht abgestimmt wirkte der Umgang mit Neuzugang Franca (21). Dass Slomka die Verhöhnung des kleiner als erwartet angetroffenen Spielers als "Schrumpf-Brasilianer" in einigen Medien zumindest begleitete, ehe er dann Tage später sein Bedauern darüber aussprach, kam intern nicht gut an. Ebenso aber das Scouting des aktuell an Tuberkulose erkrankten Akteurs per DVD, nachdem weder Slomka noch Schmadtke ihn leibhaftig hatten spielen sehen. Das prangerte Kind an - öffentlich, was wiederum seinen beiden Angestellten missfiel ...

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Im Fokus stand auch Mame Diouf, den Dortmunds Trainer Klopp aktuell nochmals interessant nannte. Längst verhandelt Schmadtke über den - schwierigen - Verbleib des Stürmers über 2014 hinaus. Trotzdem formulierte Slomka im TV jüngst vehement seinen Wunsch, man möge doch mit Diouf verlängern. In Dortmund beim BVB ( 1:3 ) fehlte der Senegalese wegen einer Fußverletzung.

Negatives Jubiläum für Zieler

Sportlich hatte der Samstagnachmittag für die 96er auch wenig Erbauliches zu bieten. Durch die neunte Auswärtsniederlage mussten die Niedersachsen den Kontakt zu den Europa-League-Plätzen etwas abreißen lassen - Hannover liegt mit 33 Zählern drei Punkte hinter Platz fünf und sechs, auf denen Freiburg und Schalke rangieren.

Zudem feierte Keeper Ron-Robert Zieler beim BVB ein Jubiläum der negativen Art: Der 24-jährige Torwart kassierte in seinem 73. BL-Spiel den 100. Gegentreffer. Von den derzeitigen Stammtorhütern der Bundesliga erwischte es nur den Nürnberger Raphael Schäfer (69), Stuttgarts Sven Ulreich (67) und Freiburgs Oliver Baumann (64) schneller. Nationalkeeper Manuel Neuer vom FC Bayern beklagte den 100. Treffer erst im 115. Spiel.