Handball

Kieler 1:0: Meister gewinnt Supercup gegen die SG

Weinhold wird zum Matchwinner

Kieler 1:0: Meister gewinnt Supercup gegen die SG

Matchwinner vs. Topscorer: Kiels Steffen Weinhold war mit seinem Treffer des Tages letztlich einen Tick vor Lass Svan.

Matchwinner vs. Topscorer: Kiels Steffen Weinhold war mit seinem Treffer des Tages letztlich einen Tick vor Lass Svan. picture alliance

1:0 für den THW Kiel: Im ersten Schlagabtausch der Top-Favoriten auf die deutsche Meisterschaft hat der Titelverteidiger ein Zeichen gesetzt. Zwei Tage vor dem Auftakt der Bundesliga gewann der deutsche Meister am Mittwoch in Stuttgart den Supercup durch ein 27:26 (12:14) gegen den DHB-Pokalsieger SG Flensburg-Handewitt. In dem rassigen Spiel vor 6211 Zuschauern in der ausverkauften Porsche-Arena sicherte Steffen Weinhold mit seinem sechsten Treffer unmittelbar vor dem Schlusspfiff dem THW den neunten Supercup. Lasse Svan warf sieben Tore für die Flensburger, bei denen Tobias Karlsson in der 52. Minute nach drei Zeitstrafen Rot sah.

Wiencek wird überraschend schnell fit

Im ersten Spiel nach dem Weggang von Kapitän Filip Jicha zum FC Barcelona fehlte dem THW Kiel in Stuttgart auch dessen Ersatzmann Erlend Mamelund. Der erst wenige Stunden zuvor verpflichtete Norweger war zwar im Sportdress in der Halle, saß aber nur auf der Tribüne und muss auf seine Premiere im Trikot des deutschen Rekordmeisters warten. "Erlend ist ein abwehrstarker und technisch versierter Spieler. Er wird ein paar Wochen brauchen, aber er wird uns mit seiner Erfahrung und Spielweise entlasten können", sagte Trainer Alfred Gislason.

Wenngleich Jicha wegen einer Schambeinentzündung ohnehin nicht hätte spielen können, machte sich sein Fehlen im Rückraum des deutschen Meisters bemerkbar. Dafür konnte Gislason überraschend auf Kreisläufer Patrick Wiencek zurückgreifen, nachdem der Nationalspieler eigentlich wegen einer Adduktorenverletzung pausieren sollte.

Svan dreht auf

Die SG Flensburg-Handewitt präsentierte sich im Gegensatz zum Vorjahressieger bereits in beeindruckender Frühform. Trainer Ljubomir Vranjes konnte dank seiner spielstarken Neuverpflichtungen Rasmus Lauge Schmidt und Kentin Mahé vor allem aus dem Rückraum sehr viel Druck entwickeln. Dies stellte den THW Kiel in der Abwehr vor große Probleme. Vor allem auf seiner linken Seite war der Rekordchampion anfällig und kassierte allein in den ersten 30 Minuten sechs Treffer von Rechtsaußen Lasse Svan.

Ljubomir Vranjes

Sah einen starken Lasse Svan, doch auch den knappen Sieg der Kieler: Flensburgs Trainer Ljubomir Vranjes. picture alliance

Über 3:1 (5.) und 6:2 (7.) enteilte DHB-Pokalsieger Flensburg-Handewitt bis auf 12:7 (18.). Danach wechselte Kiels Trainer Gislason den Top-Neuzugang Niklas Landin ein. Der Däne, der vom Vizemeister Rhein-Neckar Löwen kam, löste den glücklosen Nikolas Katsigiannis ab und sorgte mit seinen Paraden für mehr Sicherheit in der THW-Defensive. So konnte der Meister bis zur Pause auf 12:14 verkürzen.

Nach dem Wiederanpfiff setzten die Kieler ihre Aufholjagd fort und schafften mit dem 16:16 (37.) den ersten Gleichstand seit dem 1:1 (3.). Steffen Weinhold sorgte dann mit dem 18:17 (39.) für die erste THW-Führung. Danach lieferten sich die beiden Nordrivalen einen offenen Schlagabtausch mit dem besseren Ende für Kiel.

"Beide haben noch nicht ihr höchstes Level erreicht, noch war es ein Vorbereitungsspiel", sagte Matchwinner Weinhold hernach bei "Sport1": "Aber natürlich freuen wir uns über den ersten Titel der Saison." Holger Glandorf meldete sich ebenfalls zu Wort: "Natürlich sind wir enttäuscht, wir wollten den Titel holen. Aber wir sind noch in der Findungsphase. Die Defizite können wir bis zum Bundesligastart am Sonntag abstellen."

Statistik zum Spiel:

THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt 27:26 (12:14)

Tore THW Kiel: Weinhold 6, Vujin 4/2, Cañellas 4, Ekberg 4, Duvnjak 3, Sprenger 2, Wiencek 2, Dahmke 1, René Toft Hansen 1
SG Flensburg-Handewitt: Svan 7, Mogensen 7, Glandorf 4, Eggert 4/3, Lauge Schmidt 3, Jakobsson 1
Zuschauer: 6211 (ausverkauft)
Strafminuten: 8 / 14
Disqualifikation: - / Karlsson (52./3. Zeitstrafe)

dpa

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