Kiels Trainer Ole Werner änderte seine Anfangsformation im Vergleich zum 2:2 gegen Jahn Regensburg auf einer Position: Porath stand für Özcan (nicht im Kader) von Beginn an auf dem Rasen.
Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo tauschte nach dem 1:2 gegen Wehen Wiesbaden dagegen viermal Personal: Phillips, Kapitän Kempf, Castro und Silas (alle Bank) wurden von Badstuber, Mola, Ex-Kieler Karazor und Stenzel vertreten.
Iyoha zu schnell für den VfB
Ein VfB unter Zugzwang startete erwartungsgemäß als balldominante Mannschaft in eine Partie, in der das Kieler Konzept überfallartiger Gegenstöße bereits früh aufging: Nur kurz nachdem der steil geschickte Gomez am herauseilenden Gelios scheiterte (6.), schickte Neumann nach einem Ballverlust von Gonzalez aus der eigenen Hälfte den schnellen Iyoha, der Kaminski enteilte und den auf seiner Linie verharrenden Kobel im langen Eck überwand (7.).
Stuttgart antwortete beinahe über Gonzalez, der einen Steilpass in den Sechzehner aber nicht sauber verarbeitete (9.). Die Schwaben hatten über 70 Prozent Ballbesitz und im Angriffsspiel ein paar gute Ideen - bis zur vorletzten oder letzten Aktion. So spielte Stenzel rechts Förster durch, der für Gomez zurücklegte. Dessen Acht-Meter-Schuss kam jedoch zu zentral auf Gelios (24.). Kurz darauf prüfte Didavi den Keeper im Fallen (27.), auch Gonzalez und Endo schlossen nicht platziert genug ab (je 32.).
Gelb-Rot binnen vier Minuten
Holstein meldete sich mit zwei Reese-Abschlüssen zurück (37., 38.) und verteidigte den VfB weiter diszipliniert, für den es Förster per Schlenzer zu genau machen wollte (39.). Endo platzierte seinen Kopfball wenig später dann wieder zu zentral auf Gelios (43.). Kurz vor dem Seitenwechsel kam es für bemühte, aber glücklose Gäste besonders bitter: Didavi, der erst vier Minuten zuvor wegen Meckerns verwarnt worden war, foulte nach einem Ballverlust Porath und wurde von Schiedsrichter Robert Schröder mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen (45.).
2. Bundesliga, 27. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel hatten die Störche ob ihrer Überzahl mehr vom Spiel - Matarazzo brachte den mobileren Al Ghaddioui für Gomez. Der neue Mittelstürmer ließ eine gute Kopfballchance aus, holte zwei Zeigerumdrehungen später aber clever einen von Keeper Gelios verursachten Foulelfmeter heraus (57.). Gonzalez lief an, verzögerte - und verlud Gelios zum 1:1 (59.).
Mühling an den Pfosten
Postwendend hätte die KSV die alte Führung beinahe wieder hergestellt, der heranstürmende Mühling traf nach einer Rückgabe von Reese aus neun Metern aber nur den Pfosten (60.) - ehe er aus ähnlicher Position, erneut relativ freistehend, am kurzen Eck vorbeischoss (64.). Kiel war die drückendere und gefährlichere Mannschaft, der eingewechselte Atanga verpasste per Kopf aus spitzem Winkel das 2:1 (73.).
Unglücksrabe Massimo - kein zweiter Elfmeter
In der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse: Nach einem Ballverlust des eingewechselten Massimo parierte Kobel noch gegen Lauberbach, war gegen Dehms Nachschuss jedoch machtlos (78.). Nur eine Minute später verpatzte Massimo den Rückpass zu Kobel nach allen Regeln der Kunst, Atanga legte quer zu Lauberbach, der nur noch ins leere Tor schießen musste - Doppelschlag, die Entscheidung (79.).
Mangala verpasste die sofortige Antwort (80.), Silas wurde aber von Endo fein in Szene gesetzt und markierte in Minute 86 den 3:2-Anschlusstreffer. Stuttgart mühte sich und haderte in der Nachspielzeit mit einem womöglich elfmeterwürdigen Foul an Förster - diesmal gab es den Strafstoß aber nicht (90.+1).
Schon am kommenden Mittwoch (18.30 Uhr) tritt Kiel im Rahmen einer englischen Woche beim VfL Bochum an. Stuttgart schließt den Spieltag am Donnerstag (20.30 Uhr) im Verfolger-Duell gegen den Hamburger SV ab.