Bundesliga

Keita: "Ich bin nicht als Star gekommen"

Werder-Neuzugang erinnert an Özil und Diego

Keita: "Ich bin nicht als Star gekommen"

Stellte sich am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz in Bremen vor: Naby Keita.

Stellte sich am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz in Bremen vor: Naby Keita. IMAGO/Propaganda Photo

Seine ersten Worte lauteten: "Moin alle", und damit leitete Naby Keita die mediale Vorstellung am Osterdeich mit einer Entschuldigung ein. Er hätte gern auf Deutsch geantwortet während der Pressekonferenz im Bauch des Weserstadions, doch da habe er noch zu großen Nachholbedarf und müsse die Sprache nun "schnell lernen", kündigte Keita an. Deshalb hatte ein Dolmetscher an seiner Seite Platz genommen, übersetzte aus dem Französischen.

Nach fünf Jahren beim FC Liverpool hatte er sich trotz "vieler Angebote", wie Keita sagte, für den Wechsel zu Werder entschieden, wobei vor allem der Zeitpunkt dieses Entschlusses "vor sechs Monaten" überraschte. Der Hintergrund der Rückkehr in die Bundesliga hingegen leuchtete ein, diesen machte der ehemalige Leipzig-Profi mehrfach deutlich: "Ich wollte mich wieder auf Fußball konzentrieren." Und Bremen sei dafür ein guter, ein "ruhiger" Ort - wo er sich "wieder wohlfühlen" könne.

Keita will mit Werder "ein Stück Geschichte schreiben"

Der 28-Jährige verwies dabei auch auf Werders Status als "historischer Traditionsklub in der Bundesliga: Tolle Spieler haben hier gespielt wie Özil und Diego", sagte der Kapitän der Nationalmannschaft Guineas, der sich im Vorfeld mit vielen Videos über seinen neuen Klub informiert hatte: "Meine Ambition ist es, etwas Ähnliches wie sie zu leisten - um vielleicht auch ein Stück Geschichte hier zu schreiben."

Am Mittwoch war Keita erstmals ins Bremer Mannschaftstraining eingestiegen. Sein Eindruck? "Es gibt viel Qualität und Motivation in dieser Mannschaft." Beides lässt ihn mit Blick auf die neue Saison jedenfalls sogleich groß denken. "Man muss immer träumen - so habe ich schon immer gedacht", betonte der Mittelfeldspieler: "Nach dem, was ich bislang gesehen habe, sind wir in diesem Jahr für eine Überraschung in der Bundesliga gut."

Keitas Suche nach der Topleistung: "Das wird hilfreich sein"

Sein Fitnesszustand ist offenbar gut, Mitte Juni absolvierte er zwei Länderspiele; zudem ordnete Keite seine zurückliegenden Ausfälle in Liverpool als "keine großen Verletzungen" ein, "ich war immer für zwei, drei Wochen weg". Deshalb fehlte ihm eher der Rhythmus - den er in Bremen nun auch dadurch wiedererlangen will, dass sein neuer Klub nicht europäisch vertreten ist und in der Regel nur einmal in der Woche spielt: "Ich glaube, das wird hilfreich sein, um meine Topleistung zu finden", erklärte Keita.

Jürgen Klopp, sein Trainer in der Premier League, der den damaligen Wunschspieler nach der Verpflichtung aus Leipzig im Sommer 2018 "wie einen Sohn empfangen" habe, so Keita, hatte ihm zum Wechsel nach Deutschland gratuliert - und ihn noch einmal Folgendes wissen lassen: "Er meinte, dass ich ein Spieler bin, der ohne Verletzungen jeder Mannschaft helfen kann."

Allerdings nicht allein. Das weiß auch der Neuzugang, der verdeutlichte, dass "wir gemeinsam arbeiten müssen" - Keita und seine Bremer Mitspieler: "Ich bin nicht als Star gekommen, sondern wie jemand, der gerade angefangen hat Fußball zu spielen." Und nur darum geht es ihm.

Tim Lüddecke

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