Karlsruhes Coach Markus Kauczinski drehte im Vergleich zur 0:3-Niederlage in Aue kräftig am Personalkarussell: Für Kempe, Peitz, Mast und Hennings kamen Vitzthum, Varnhagen, Krebs und Nazarov von Beginn an zum Zug.
Kölns Trainer Peter Stöger vertraute exakt der Elf, die zuletzt den 1:0-Sieg in Aalen eingefahren hatte.
Bei regnerischem Wetter war es eine munterer Auftakt im Wildpark. Die Kontrahenten suchten schnell und zielstrebig den Weg vors gegnerische Tor, Orlishausen musste per Tackling weit vor dem Strafraum vor Helmes retten (2.).
Auf nassem Rasen fehlte es an der Feinjustierung, viele Pässe gerieten zu lang und luden den FC gegen einen allzu fehlerhaften KSC zu schnellen Gegenstößen ein. Es zeigte sich das größere spielerische Potenzial der Gäste, als nach doppeltem Doppelpass zwischen Hector und Helmes Letzterer an den Pfosten knallte (9.).
Nach Anfangsphase mit offenem Visier erinnerten sich die Kontrahenten wohl an die taktischen Vorgaben. Die Badener bauten vorsichtiger auf und taten sich schwer, ins letzte Drittel vorzustoßen. Umgekehrt erging es der Stöger-Elf gegen kompakte und meist mit allen Akteuren hinter dem Ball postierte Karlsruher genauso.
Es entwickelte sich mit optischer Überlegenheit der "Geißböcke" ein zähes Ringen vor allem im Mittelfeld. Nur Fehler des Gegners mündeten in Chancen, wie ein Ballverlust des Ex-Kölners Yabo gegen Risse, nach dessem Pass Helmes halbrechts frei vor Orlishausen an der Parade des Keepers scheiterte (25.).
Nach einer Viertelstunde Kampf und Krampf sollten die Minuten vor der Pause äußerst kurzweilig werden. Orlishausen foulte Ujah, Referee Zwayer deutete zurecht auf den Punkt. Risse trat an, jagte die Kugel aber an den Balken (41.).
Zwei Minuten später gab's erneut Strafstoß, diesmal war die Entscheidung kniffliger, van der Biezen war nach Helmes' Freistoß in der Abwehrmauer mit dem Oberarm am Ball. Diesmal trat Helmes an, schoss aber an den Pfosten (44.).
Der 10. Spieltag
Fast hätte Nazarov den Spielverlauf nach Wiederanpfiff auf den Kopf gestellt, als er nach Risses Ballverlust gegen Yabo von der Strafraumgrenze an Horn scheiterte (50.). Kollege van der Biezen gelang dies aber doch, er krönte die beste Phase des KSC: Yabo spielte links raus zu Nazarov. In die scharfe Flanke des Zehners spritzte van der Biezen und bugsierte das Leder vor Horn aus kurzer Distanz volley ins Netz (52.).
Stöger reagierte sofort, brachte Peszko für Gebhardt und wurde offensiver (55.), wütende Attacken der Rheinländer waren die Folge. Ujah setzte per Kopf das Aluminium-Festival des FC fort (56.), nach Peszkos Vorbereitung aber war der Ausgleich perfekt: Helmes drückte eine Linksflanke des Polen im Zentrum ins rechte Eck (59.).
Köln wollte mehr, drückte, musste aber vor KSC-Kontern auf der Hut sein (Nazarov, 63.). Dann aber erspielte sich die Stöger-Elf mehr oder minder gute Gelegenheiten zur Führung durch Halfar (66.), Peszko (69.) und Ujah (74.).
Auch die Schlussphase sah die Gäste im Vorwärtsgang, für den Aufsteiger gab es nur wenig Entlastung. Nach Helmes' klugem Pass stand Peszko frei vor Orlishausen, entschied sich aber für ein zu scharfes Zuspiel auf den mitgelaufenen Ujah - wieder war eine Großchance vergeben (84.).
Am Ende aber wurde verdientermaßen alles gut für den Aufstiegsaspiranten: Peszko kam im Zentrum an den Ball, konnte diesen aber nicht kontrollieren. Brecko übernahm, Vitzthum wollte retten, schoss aber den Kölner Kapitän an, von dessen linkem Bein der Ball ins linke Eck zum 2:1-Siegtreffer prallte (90.).
Karlsruhe tritt am Sonntag, den 20. Oktober (13.30 Uhr), in Kaiserslautern an, Köln empfängt am Montagabend (20.15 Uhr) 1860 München.