Handball

Island chancenlos: Die deutschen Handballer sind vor dem Abflug nach Kroatien schon in EM-Form! - Silvio Heinevetter und Andreas Wolff halten beim 30:21 bärenstark

Deutschland gewinnt letzten Test mit 30:21

Island chancenlos: DHB-Team schon in EM-Form!

Er war auch mit dem zweiten Test zufrieden: Bundestrainer Christian Prokop.

Er war auch mit dem zweiten Test zufrieden: Bundestrainer Christian Prokop. imago

"Wir haben uns sehr gut präsentiert und noch einmal eine Schippe draufgelegt. Viele Konzepte sind aufgegangen. Wir fahren mit einem guten Gefühl nach Kroatien", erklärte Torhüter Andreas Wolff. Kapitän Uwe Gensheimer war stolz auf die Leistung des Teams: "Die Breite im Kader ist unsere große Stärke. Das macht es für jeden Gegner schwer. Deswegen sind wir ziemlich optimistisch."

Sechs Tage vor dem deutschen EM-Auftaktspiel am kommenden Samstag (17.15 Uhr) gegen Montenegro überzeugte das deutsche Team mit einem beherzten Auftritt besonders in der Defensive und unterstrich zum Abschluss der Vorbereitung seine Ambitionen. Schon das erste Testspiel gegen Island hatten die "Bad Boys" am Freitag deutlich gewonnen (36:29) .

Beste Torschützen am Sonntag in Neu-Ulm waren Rückraumspieler Philipp Weber, Gensheimer und Rechtsaußen Tobias Reichmann mit je vier Treffern. Zudem hielten die beiden Torhüter Silvio Heinevetter und Wolff bärenstark. Die Spiele gegen die teils überforderten Nordeuropäer standen ganz im Zeichen der Kader-Nominierung des Bundestrainers. Prokop wechselte viel und nutzte die letzte Gelegenheit, um sich ein Bild über den Leistungsstand seiner Wackelkandidaten zu machen. Denn in Kroatien dürfen zunächst nur 16 Spieler aus dem 20er-Aufgebot auflaufen . Prokop muss noch vier Akteure streichen.

Wolff sieht "eklige Entscheidung"

"Das ist eine eklige Entscheidung, die er treffen muss", gestand Torhüter Wolff. Und auch Rückraum-Shooter Julius Kühn befand: "Ich bin froh, dass ich nicht in seiner Haut stecke. Wir haben eine ungeheuer hohe Leistungsdichte im Team auf jeder Position."

Vieles deutet darauf hin, dass die beiden Neulinge Bastian Roschek (Leipzig) und Marian Michalczik (Minden) beim Abflug gen Zagreb am Donnerstag nicht dabei sein werden. Und auch der Kieler Europameister Rune Dahmke, der gegen Island nur sporadisch zum Einsatz kam und mit Gensheimer einen Weltklasse-Linksaußen vor sich hat, steht auf der Kippe. Zum großen Plus beim Turnier auf dem Balkan könnte tatsächlich die Ausgeglichenheit des Teams werden. Egal, wie oft Prokop wechselte und wen er brachte: Es war kein Bruch im deutschen Spiel erkennbar. Vor allem in der Offensive, der es in der Vergangenheit immer wieder an Konstanz fehlte, agierte die DHB-Auswahl variabel und tankte mit Toren von sämtlichen Positionen reichlich Selbstvertrauen.

Lemke hält den Laden dicht

Die Defensive um Abwehrchef Finn Lemke deutete am Sonntag in vielen Situationen an, warum sie international gefürchtet ist. Kaum eine Aktion der Isländer fand den Weg durch die aggressive deutsche 6:0-Formation. Und falls doch mal ein Wurf Richtung Kasten ging, waren die Keeper Heinevetter und Wolff oft zur Stelle. "Vor der EM ist mir nicht bange. Die Atmosphäre in Kroatien wird aufgeheizt sein, aber ich freue mich drauf. Das wird ein geiles Turnier", sagte Torjäger Kühn. Und Hannovers Linkshänder Kai Häfner meinte: "Wir müssen uns vor niemandem verstecken und können dort ein Wörtchen mitreden. Wir sind einfach eine unglaublich ausgeglichene Mannschaft, das macht uns schwer ausrechenbar."

Die EM-Generalprobe im Stenogramm:

Deutschland - Island 30:21 (13:8)
Tore für Deutschland: Weber (4), Gensheimer (4/1), Reichmann (4/2), Kühn (2), Häfner (2), Groetzki (2), Pekeler (2), Drux (2), Weinhold (1), Fäth (1), Janke (1), Wiencek (1), Kohlbacher (1), Roschek (1), Michalczik (1), Wolff (1)
Bester Torschütze der Isländer: Gudmundsson (6)
Schiedsrichter: Salah/Brunner (Schweiz)
Zeitstrafen: 3:3
Siebenmeter: 5/3:3/3
Zuschauer in Neu-Ulm: 4800 (ausverkauft)

msc/sid

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