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Hut ab! Browns beenden sechs Chaos-Serien - Cleveland macht in der NFL auf sich aufmerksam

Cleveland macht in der NFL auf sich aufmerksam

Hut ab! Browns beenden sechs Chaos-Serien

Auch dank Quarterback Baker Mayfield: Es geht weiter aufwärts bei den Cleveland Browns.

Auch dank Quarterback Baker Mayfield: Es geht weiter aufwärts bei den Cleveland Browns. imago

Lange Zeit in aller Munde: "Der Sport-Fluch von Cleveland". Was damit gemeint war: Zwischen 1964 und 2016 gewannen weder die Browns (Football), die Indians (Baseball) oder die Cavaliers (Basketball) einen großen Titel im nordamerikanischen Top-Sport. Beendet wurde dieser Horror schließlich von NBA-Superstar LeBron James, der mit den Cavs in den NBA-Finals 2016 gegen die Golden State Warriors trotz 1:3-Rückstand ein 4:3 landete.

Für die Stadt insgesamt war das alles selbstredend Balsam für die geschundene Seele, dem Football-Team der Browns brachte das aber nichts: In der NFL-Saison 2017/18 folgte für das Team des inzwischen entlassenen Trainers Hue Jackson (inzwischen Assistent in Cincinnati) die totale Schmach, 0:16-Bilanz - und von den eigenen Fans vor lauter Hohn noch eine ironische Parade ("Perfect Season Parade").

Zu allem Überfluss verließ dann auch noch NBA-Star James die Stadt, ging zu den Los Angeles Lakers - und überließ Cleveland wieder dem sportlichen Trott. Dachten zumindest viele... Doch inzwischen steht fest: Nach dem Basketball-Hoch lebt nun wieder der Football auf! Mit dem aktuellsten Erfolg, dem klaren 35:20 im "Battle of Ohio" bei den Cincinnati Bengals (5:6), stellten die Browns ihre eigene Bilanz nach einem langen und schweren Tief auf 4:6:1.

Browns werden zu "Serien-Tätern"

Und wenngleich diese Bilanz am Ende und nach den finalen fünf Spielen nicht für einen Play-off-Sprint reichen sollte, so hat der Football in Cleveland sein größtes Tief längst durchschritten. Zahlen gefällig?

1. Serie: Mit dem 21:21 in der Overtime gegen die Pittsburgh Steelers in Week 1 beendeten die Browns zunächst eine Serie von 17 (!) Niederlagen in Folge.
2. Serie: Mit dem 21:17 gegen die New York Jets in Week 3 beendeten die Browns schließlich auch eine Serie von 19 (!) Spielen ohne Sieg.
3. Serie: Mit dem 12:9 in der Overtime gegen die Baltimore Ravens in Week 5 beendeten die Browns zudem noch eine Serie von 18 (!) AFC-North-Niederlagen in Folge.
4. Serie: Mit jenem 12:9 in der Overtime gegen die Baltimore Ravens in Week 5 fuhren die Browns zudem den ersten Sieg an einem Sonntag seit 36 (!) Partien ein.
5. Serie: Mit dem aktuellsten 35:20 bei den Cincinnati Bengals in Week 12 beendeten die Browns nun auch noch eine Serie von 25 Auswärtsniederlagen in Folge. Zuletzt war ein Coup in der Fremde mit einem 33:30 nach Verlängerung bei den Baltimore Ravens am 11. Oktober 2015 gelungen.
6. Serie: Doch damit nicht genug. Mit dem 35:20 bei den Cincinnati Bengals in Week 12 beendeten die Browns zugleich auch noch eine Serie von 64 (!) Spielen ohne zwei Siege am Stück (zuvor ein 28:16 gegen Atlanta in Week 10, spielfrei dazwischen in Week 11).

Mayfield dreht auf und schürt Hoffnung

Und auch für eine gehörige Portion Unterhaltungswert sind die Cleveland Browns zu haben. Da wäre einerseits Rookie-Quarterback Baker Mayfield (Number-One-Pick), der in neun Spielen bislang auf gute 2242 Yards, 17 Touchdowns sowie nur sieben Interceptions (zwei Fumbles) kommt und bei den Bengals erstmals in seiner Karriere für vier TDs warf.

Andererseits wäre da neben schon vier Overtime-Spielen in dieser Spielzeit auch ein kurioser Touchdown vom Sonntag: Als David Njoku einen Mayfield-Pass an der 5-Yard-Linie fing, sah es nicht nach einem Touchdown aus - weil der Tight End von Gegner Michael Johnson in der Luft gehalten wurde. Also schritten seine Kollegen heran, schoben, drückten und hievten den Passempfänger letztlich in die Endzone.

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