Rassiger Zweikampf: Andreas Ibertsberger vs. Bayern-Torschütze Ivica Olic. picture-alliance
Hoffenheim sicherte sich durch einen 2:0-Auswärtserfolg beim FC Oberneuland das Weiterkommen im DFB-Pokal. Coach Ralf Rangnick brachte in der Abwehr die dort fehlenden Beck und Simunic für Nilsson und Eichner und erweiterte sein Mittelfeld mit Vorsah und Weis für Vukcevic und Stürmer Maicosuel. Ibisevic, der gegen den FCB in der Vorrunde am 17. Spieltag sein letztes Bundesligaspiel vor seinem Kreuzbandriss gemacht hatte, feierte sein Comeback.
Auch die Bayern zogen gegen die Spielvereinigung aus Neckarelz standesgemäß in die nächste Runde des DFB-Pokals ein, gewannen glanzlos mit 3:1. Der neue Trainer Louis van Gaal hatte bei seinem Liga-Debüt mit Verletzungssorgen zu kämpfen: Demichelis (Bänderriss) und Klose (Knochenhautentzündung) mussten passen, Badstuber und Olic rückten in die Anfangself, in der überraschend Baumjohann die offensivste Mittelfeldposition einnahm. Ribery und Toni (beide Trainingsrückstand) fehlten noch, für Tymoshchuk blieb nur die Bank.
In Sinsheim hatte der Rekordmeister vor ausverkauftem Haus zwar die erste Chance durch Altintop, dessen 20-Meter-Schuss Hildebrand entschärfte (4.), doch danach gehörte die Anfangsphase ganz klar den Gastgebern.
1899 agierte sehr variabel und mit Tempo, vor allem Obasi enteilte der Bayern-Defensive mehr als einmal, ließ aber zunächst einen präzisen Abschluss vermissen. Der gelang Simunic nach Salihovics Freistoß: Der Kopfball des Kroaten prallte vom Innenpfosten hinter die Linie, ehe Rensing das Sportgerät wieder ins Feld zurückfaustete - klares Tor, dem das Schiedsrichtergespann aber die Anerkennung versagte (10.).
Die TSG blieb am Drücker, dabei freilich wenig effektiv. Erst in der 19. Minute folgte die nächste Gelegenheit, als Ibisevic per Kopf unbedrängt aus zehn Meter vorbeinickte. Die Angriffsaktionen der Münchner waren wenig ansehnlich, meist wurde der Ball mit einem langen Schlag in die gegnerische Hälfte gedroschen und wurde so zur Beute von Simunic & Co.
Die erste konstruktive Kombination des Rekordmeisters führte Mitte des ersten Durchgangs aber zum überraschenden Führungstor: Altintop öffnete das Spiel mit herrlichem Diagonalpass auf Pranjic, der von der linken Seite sofort flankte. Olic hatte sich in der Mitte freigestohlen und vollendete aus sechs Metern per Linksschuss flach ins linke Eck - das erste Pflichtspieltor des Kroaten für seinen neuen Klub (25.).
Die Rangnick-Schützlinge zeigten sich geschockt, die van Gaal-Elf übernahm die Kontrolle, ohne nach vorne großes Risko zu gehen. Die Partie verflachte, erst Gomez hatte wieder eine Tormöglichkeit (40.).
Ebenso überraschend wie die Führung des Rekordmeister fiel dann im Anschluss an einen Konter der verdiente Ausgleich: Weis enteilte der Bayern-Abwehr auf der rechten Seite und flankte auf Ibisevic, der klasse ablegte auf Obasi. Der Nigerianer fackelte nicht lange und jagte die Kugel aus 15 Metern flach ins Tor (41.).
Der 1. Spieltag
Den ersten Aufreger im zweiten Durchgang, den beide Teams personell unverändert und gemächlich begannen, lieferte ein Gäste-Konter über Schweinsteiger und Baumjohann, der Hildebrand zwar umspielte, dabei aber zu weit abgedrängt wurde und die Riesenchance zur erneuten Führung versemmelte (52.).
Wenig später erhitzte Referee Rafati die Gemüter, als er bei einem Tackling von van Bommel gegen Salihovic weiterlaufen ließ und die Bayern den Konter fast zum 1:2 genutzt hätten, doch Hildebrand bewahrte seine Elf vor dem Rückstand (61.). Die Bayern hatten also im zweiten Abschnitt ein Chancenplus, das Gomez noch erweiterte: Der Goalgetter umkurvte rechts im Strafraum Hoffenheims Nummer eins, doch dann wurde der Winkel zu spitz - Außenpfosten (64.).
1899 hatte nur noch wenige Offensivaktionen. Mit Maicosuel für Ibisevic hoffte Rangnick dieser Tendenz entgegenzuwirken (67.). Aber viel tat sich nicht mehr in Richtung Bayern-Tor, genau wie auf der anderen Seite.
Das Spiel plätscherte ab Mitte der zweiten Halbzeit auf äußerst durchwachsenem Niveau ohne weitere Höhepunkte seinem Ende entgegen. Tymoshchuk durfte für den ausgepumpten van Bommel noch sein Bundesliga-Debüt feiern (80.), genau wie Braafheid, der für Schweinsteiger kam (84.) - dann war nach viel Ballgeschiebe in den zweiten 45 Minuten Schluss. Wie im Vorjahr trennten sich die beiden Kontrahenten mit einem Unentschieden.
Hoffenheim reist am kommenden Samstag nach Leverkusen. Die Bayern empfangen im Topspiel zeitgleich den SV Werder Bremen.